Bei Schmerzen im Knie nach einem Sportunfall wird der Orthopäde den Patienten auf Schäden der Bänder oder des Meniskus untersuchen. Bei Schmerzen am inneren Gelenkspalt wird häufig zusätzlich noch eine MRT-Untersuchung (im Kernspin-Tomografen) durchgeführt, um eventuell zusätzliche Schäden des Innenbandes zu erkennen.
Die Problematik der ansonsten sehr detailgenauen MRT-Untersuchung ist, dass auch ein gereizter oder ein häufig belasteter Meniskus (denn dieser puffert, und führt das darüber liegende Gewicht) manchmal wie ein Meniskus-Riss aussieht. Daher kommt es, dass häufig nur gereizte, aber ansonsten unbeschadete Kniegelenke mit einer Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) operiert werden. Zusätzlich ging man bis vor Kurzem davon aus, dass ein gerissener Meniskus nicht mehr heilen kann.
Dies wurde vor Kurzem in einer großen Metaanalyse (Zusammenfassung vieler Studien) widerlegt. Die nichtoperative Behandlung von Meniskusrissen war der operativen Behandlung in Bezug auf Schmerzlinderung und Beweglichkeit nicht unterlegen.
Wie behandelt man aber nun einen vermeintlichen oder echten Meniskusriss?
Dafür gibt es seit einigen Jahren ein gut durchführbares Konzept, das ohne Operation nach 2-3 Monaten ein belastbares Ergebnis verspricht. Es gibt inzwischen seit einigen Jahren eine universitär geprüfte, leicht anzulegende Bandage mit einer patentierten Innenkonstruktion, die die jeweils betroffene Meniskus-Seite bei jedem Schritt minimal entlastet, sodass das Kniegelenk und insbesondere der Meniskus auch bei normaler Belastung heilen können. Dies wird begleitet von intensiver Physiotherapie, da ein entscheidender Faktor für die Heilung die Beibehaltung der Kraft in der Oberschenkelmuskulatur ist, die ansonsten naturgemäß innerhalb von 2 Wochen dramatisch abnimmt. Wenn für die intensive Physiotherapie aufgrund beruflicher oder sonstiger Umstände zu wenig Zeit bleibt, kann man das Krafttraining auch abends mit einem eigens hierfür entwickelten 20-minütigen EMS-Training durchführen. (EMS=elektrische Muskelstimulation).
Dieses bereits erprobte Konzept kann eine Operation des Kniegelenkes vermeiden, die durch den Wundschmerz entstehende Trainingspause deutlich verkürzen, den Meniskus erhalten und damit auch einer eventuell frühzeitigen Arthrose des Kniegelenkes vorbeugen.
Nur bei bestimmten Rissen des Meniskus (z.B. der sogenannte Korbhenkel-Riss) sollte eine Operation auf jeden Fall durchgeführt werden. Diese sind aber bei der MRT-Untersuchung deutlicher zu erkennen und können somit von den weitaus häufigeren, aber unsicher zu erkennenden Schräg-Einrissen unterschieden werden.
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