Artikel 21/10/2019

Mundatmung beim Kind: Das sind 5 typische Folgen

Team jameda
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Die regelmäßige Mundatmung ist eine Angewohnheit, die Einfluss auf die Entwicklung des Kiefers und der Zähne hat.

Was ist Mundatmung?

Mundatmung tritt entweder in Form einer habituellen (gewohnheitsmäßigen) Fehlfunktion (80 %) auf oder aber es liegt eine organische Ursache vor – man spricht dann von einer konstitutionellen Mundatmung (20 %). Ursache hierfür ist zumeist eine gestörte Nasenatmung durch Allergien, Polypen oder vergrößerte Gaumenmandeln.

Bei der Mundatmung sinkt die Zunge, die normalerweise am Gaumen liegen sollte, nach unten und der wachstumsstimulierende Reiz der Zunge auf den Gaumen und den Oberkiefer ist nicht ausreichend, so dass der Oberkiefer in der Entwicklung zurückbleibt.

Fünf Folgen der Mundatmung für die Mundgesundheit

1. Vermehrt Karies

Häufiges Atmen durch den Mund führt zum Austrocknen der gesamten Mundhöhle. Speichel, der normalerweise eine wichtige Schutzfunktion erfüllt, fehlt. Eigentlich sollte er davor schützen, dass die Säure, die von den Bakterien gebildet wird, den Zahnschmelz angreift und dadurch den Zahnschmelz abbaut. Im weiteren Verlauf entsteht so Karies.

2. Vermehrt Mundgeruch

Der Speichelfluss sorgt normalerweise für eine physiologische Selbstreinigung im Mund. Durch geringeren Speichelfluss trocknen die Schleimhäute aus, wodurch die Bakterien nicht mehr abtransportiert werden und sich so besser an den Zähnen und Schleimhäuten ablagern können. Die bakterielle Ablagerung und das gestörte Gleichgewicht der Mundflora erklärt den unangenehmen Geschmack vor allem am Morgen.

3. Vermehrt Zahnfleischentzündungen

Auch hier stellt der geringe Speichelfluss das Hauptproblem dar. Durch die Austrocknung der Schleimhäute siedeln sich Keime vor allem in den Zahnfleischtaschen an. Das führt zu einer Entzündungsreaktion. In der Folge schwillt das Zahnfleisch an und blutet, was im weiteren Verlauf zu irreversiblen Schäden am Zahnhalteapparat führen kann.

4. Vermehrte Erkältungen und Infektionen der Ohren und des Halses

Durch die fehlende Nasenatmung fehlt auch eine wichtige Abwehrfunktion gegenüber Bakterien. Der Nasen-Rachenraum ist nämlich eine der ersten Barrieren unseres Immunsystems gegen Keime. Die Luft wird durch Nase und Rachen angefeuchtet, angewärmt und gleichzeitig gefiltert. Fehlt diese Barriere, können Erreger ungehindert in Richtung Lunge gelangen, was eine erhöhte Krankheitsrate zur Folge hat.

5. Stark vergrößerte Mandeln

Diese Mechanismen führen allesamt zu einem Teufelskreis, denn die ungefilterte Luft lässt die Mandeln im Zuge der Immunantwort anschwellen, wodurch der Nasenrachenraum weiter eingeengt wird. Die Nasenatmung fällt dadurch zunehmend schwerer. Ist die Nasenatmung behindert, lässt uns ein Überlebensmechanismus vermehrt durch den Mund atmen, denn der Körper braucht Sauerstoff.

Fazit

Das sind nur einige wenige Folgen der Mundatmung bezogen auf die Mundgesundheit. Zunächst sollten Sie bei einem Hals-, Nasen- und Ohrenspezialisten abklären, ob eine Verlegung der Nasen- oder Rachenwege (z. B. durch Polypen) oder eine Abweichung der Nasenscheidewand vorliegt.

Auch der Kieferorthopäde spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Diagnostik und Therapie der Mundatmung. Im nächsten Artikel geht es um die Frage, welche Folgen die Mundatmung für das Gebiss haben kann.

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