Artikel 25/08/2018

Mein individuelles Kariesrisiko: Diese Rolle spielen Ernährung, Speichel & Bakterien

Team jameda
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Sie waren vor Kurzem beim Zahnarzt zur Kontrolle und er hat schon wieder kariöse Läsionen entdeckt, die behandelt werden müssen? Und das, obwohl Sie vor einem Jahr zwei Füllungen auf Grund von Karies bekommen haben und sich Mühe beim Zähneputzen geben? Bei Freunden beobachten Sie gleichzeitig, dass sie die Mundhygiene ab und zu vernachlässigen und trotzdem erzählen, dass beim Zahnarzt wieder alles in Ordnung war? Da fragt man sich doch: Ist mein persönliches Kariesrisiko erhöht? Wovon hängt es ab und kann ich es beeinflussen?

Tatsächlich hat jeder Mensch ein individuelles Kariesrisiko, das sich aus beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Faktoren zusammensetzt.

Wie entsteht Karies?

Karies entsteht durch die Einwirkung organischer Säuren auf die Zahnhartsubstanz. Diese Säuren bilden sich durch die Verstoffwechselung von Zucker durch die Bakterien, die sich in der Zahnplaque befinden. Bei kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten kommt es also zu einem Säureschub in der Plaque. Der pH-Wert fällt somit ab und die Zahnhartsubstanz wird zerstört.

Einfluss der Ernährung

Besonders leicht zu verstoffwechseln sind für Bakterien niedermolekulare Zucker wie Saccharose. Sie sind in Kuchen, Süßigkeiten, Limonaden, aber auch versteckt in Lebensmitteln wie gesüßten Joghurts und Instantnahrung enthalten. Um sein Kariesrisiko zu senken, sollte man diese Art von Zucker möglichst reduzieren. Oder auf Lebensmittel mit Zuckeraustausch- oder -ersatzstoffen zurückzugreifen, wie z.B. xylithaltige Kaugummis oder Light Produkte.

Aber nicht nur die Art der Ernährung, sondern insbesondere auch die Häufigkeit der Zuckerzufuhr spielen eine große Rolle bei der Kariesentstehung.

Auch der Speichel spielt eine Rolle

Denn zwischen den Mahlzeiten puffert der Speichel die entstandenen Säuren ab und lässt den pH-Wert ansteigen. Verstreichen mehrere Stunden, lagern sich sogar wieder Kristalle in die Zahnhartsubstanzen durch Mineralien aus dem Speichel ein. Führt man dem Körper hingegen immer wieder Zucker zu, wird jeder Säureschub gravierender, der pH-Wert sinkt weiter und der Speichel hat nicht genug Zeit zum Ausgleich.

Menschen mit geringerem Speichelfluss haben also auch ein erhöhtes Kariesrisiko. Um den Speichelfluss anzuregen, sollte man viel Wasser trinken und zum Beispiel nach den Mahlzeiten Kaugummi kauen. Nicht beeinflussbar ist die Pufferkapazität, d.h. die Menge an Säuren, die der Speichel neutralisieren kann.

Einfluss der Art der Bakterien und der Plaquemenge

Dass es im Mund eine Bakterienflora gibt, ist ganz normal und für den Beginn der Verdauung sogar nützlich. Es gibt jedoch Keime, die Karies besonders stark verursachen. Sie führen zu einem erhöhten Kariesrisiko, wenn sie in vermehrter Zahl vorliegen.

Zu diesen kariogenen Bakterien gehören Streptokokkus mutans und Laktobazillen. Den Kontakt mit diesen Keimen können wir nicht verhindern - in geringen Mengen gehören sie zur Flora und richten keinen großen Schaden an - aber man sollte ihn möglichst lange hinauszögern.

Das bedeutet für Eltern, die ihre Kinder vor Karies schützen wollen: Kein gemeinsames Essbesteck benutzen und Schnuller nicht ablutschen. Die Anzahl der Laktobazillen kann außerdem durch eine kohlenhydratarme Ernährung verringert werden.

Mit guter Mundhygiene das Kariesrisiko deutlich sinken

Wenn man der Plaque erst gar keine Chance gibt, auf den Zahnoberflächen auszureifen, indem man sie gründlich entfernt, verhindert man auch den Säure-Einfluss auf die Zahnhartsubstanzen. Deshalb sind das systematische und regelmäßige Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide das A und O zur Kariesprophylaxe.

Zudem führen fluoridhaltige Zahnpasten zu einem Fluoriddepot in der Zahnhartsubstanz, so dass Säure-Angriffe abgepuffert und abgeschwächt werden. Regelmäßige Zahnarztbesuche und professionelle Zahnreinigungen helfen Ihnen, Ihr Kariesrisiko zu minimieren und machen es möglich, Defekte frühzeitig zu entdecken, so dass ohne Bohrer therapiert werden kann.

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