Team jameda
Was tun, wenn man nachts von Magenschmerzen geweckt wird? Über Ursachen, schnelle Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten von nächtlichen Magenschmerzen informiert dieser jameda Gesundheitstipp.
Magenschmerzen können krampfartig sein oder sich als Sodbrennen bis hinter das Brustbein hinaufziehen. Krampfartige Schmerzen zusammen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall deuten meist auf einen Magen-Darm-Infekt hin, aber auch psychische Belastungen oder ein Reizmagen können diese Symptome verursachen.
Zu den Auslösern für Sodbrennen zählen falsche Ernährungsgewohnheiten wie zu fettige Speisen, zu viel Kaffee und zu viel Süßes. Auch Alkohol, Rauchen, Stress, bestimmte Medikamente wie Nichtsteroidale Antirheumatika und Kortison führen dazu, dass die schützende Schleimschicht des Magens abnimmt und die Magensäure durch die Magenöffnung nach oben steigt.
Nüchtern- und Nachtschmerz kann auch auf einen Schleimhautdefekt im Zwölffingerdarm hindeuten, bei dem sich ein Geschwür im Übergangsbereich vom Magen zum Dünndarm entwickelt.
Wer nachts unter krampfartigen Magenschmerzen leidet, kann sich mit einer Wärmflasche und krampflösendem Tee aus Anis, Fenchel und Kümmel helfen. Auch Pfefferminze und Kamille wirken magenberuhigend. Bei akutem Sodbrennen kann ein Schluck Milch Hilfe bringen, Medikamente gegen Sodbrennen sind nur zur kurzfristigen Anwendung geeignet.
Um zu verhindern, dass im Liegen Säure aus dem Magen in die Speiseröhre hinaufsteigt, sollte man den Kopf und den Oberkörper etwas höher betten.
Auch für Kinder eignen sich bei Bauchschmerzen beruhigende Magen-Darm-Tees, Wärme und eine sanfte Bauchmassage.
Magenschmerzen im Sinne von Sodbrennen haben kleine Kinder meist nicht, eher können belastende Situationen des Alltags sich als Bauchweh bemerkbar machen. Hier hilft ein vertrauensvolles Gespräch am nächsten Morgen, eventuelle können auch die Familie, die Erzieher und die Lehrer hinzugezogen werden.
Halten nächtliche Magenschmerzen trotz intensiver Selbstbehandlung länger als eine Woche an, sollte man den Arzt aufsuchen, um die Ursache zu ergründen.
Säuglinge und Kleinkinder mit anhaltenden Bauchschmerzen stellt man nach ein bis zwei Tagen dem Kinderarzt vor. Einen medizinischen Notfall stellen akut einsetzende Bauchschmerzen mit bretthartem Bauch dar. Hier können die Symptome ernste und lebensbedrohliche Erkrankungen anzeigen wie z.B. einen Darmverschluss, Darmdurchbruch, eine Nierenkolik oder akute Bauchspeicheldrüsenentzündung – Sie sollten hier sofort einen Arzt aufsuchen! Die genannten Erkrankungen treten unabhängig von der Tageszeit auf und werden häufig von Schweißausbrüchen und Fieber begleitet.
Helfen eine magenfreundliche Diät, beruhigende Tees oder Mittel gegen zu viel Magensäure nicht, wird der Arzt durch eine Magenspiegelung den Zustand der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms untersuchen.
Über einen Atemtest oder die Untersuchung von Gewebeproben wird festgestellt, ob sich im Magen bzw. Zwölffingerdarm das Bakterium Helicobacter pylori angesiedelt hat, das zu Geschwüren des Zwölffingerdarms führt. Ein Schleimhautdefekt ohne Erreger wird mit Protonenpumpenhemmern behandelt, die die Magensäure reduzieren, gleichzeitig muss der Patient seine Lebens- und Essgewohnheiten umstellen.
Wird Helicobacter pylori bei der Untersuchung gefunden, nimmt der Patient zur Beseitigung des Keims eine Kombination aus Protonenpumpenhemmer und zwei verschiedenen Antibiotika ein.
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