Artikel 17/12/2016

Psychisch kranke Kinder: So hilft die lösungsorientierte Kurzzeittherapie

Team jameda
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loesungsorientierte-kurzzeittherapie

Kinder müssen jeden Tag neue Herausforderungen meistern - soziale, leistungsbezogene, schulische und emotionale. Auch wenn sie dabei von ihrer Familie und ihren Freunden unterstützt werden, manchmal sind es einfach zu viele Herausforderungen auf einmal oder die Anforderungen sind schlichtweg zu hoch.

Besonderheiten im Verhalten können auf Überforderung hindeuten – Kinder zeigen dann Ängste oder Wutanfälle, ziehen sich zurück oder erzählen Lügengeschichten. Wenn sich jedoch Schwierigkeiten festsetzen, die das Kind und die Familie im Alltag beeinträchtigen, sollten die Eltern gemeinsam mit dem Kind eine individuelle und alltagstaugliche Lösung finden.

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung beginnt mit einem gemeinsamen Gespräch zwischen dem Kind und seinen Eltern.

Gerade bei jüngeren Kindern sind hier häufig die Eltern wortführend. Bereits in diesem ersten Gespräch ist es wichtig, Ziele positiv zu beschreiben und mögliche Lösungen zu entwickeln.

Ziele wie z.B. ‘in Konfliktsituationen gelassen bleiben und so mehr Spaß mit anderen Kindern haben’; ‘neue Freunde finden, um mit ihnen und deren Spielzeug zu spielen’, motivieren Kinder zu Veränderungen.

Gemeinsam überlegen Eltern und Kinder dann, wie eine therapeutische Unterstützung auf dem Weg zum Ziel aussehen könnte. Möglich sind Einzelsitzungen für das Kind, gemeinsame Gespräche mit dem Kind und den Eltern oder Gespräche mit den Eltern alleine. Gerade bei jüngeren Kindern ist das Einbeziehen der Eltern bedeutend, denn sie können im Alltag eine lösungsorientierte und selbstwertstärkende Sichtweise fördern.

Für die gesamte therapeutische Wegbegleitung gilt:

  • eine positive und lösungsorientierte Sichtweise fokussieren
  • gelungene Ausnahmesituationen hervorheben
  • Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten erkennen und nutzen
  • realistische Erwartungshaltungen entwickeln
  • in kleinen Schritten zielorientiert vorangehen
  • Kind und Eltern eine respektvolle Haltung entgegen bringen.

Begleitung der Eltern

Für eine lösungsorientierte Sichtweise ist es wichtig, den Blick und die Aufmerksamkeit auf die Stärken und Erfolge des Kindes zu richten.

Mit Hilfe lösungsorientierter Fragetechniken erfährt der Therapeut von Ausnahmesituationen und von kleinen und großen Fortschritten und kann so den Therapiefortschritt einschätzen.

Wirkungsvoll kann auch ein von den Eltern geführtes Positivtagebuch sein - darin notieren Eltern täglich, welche konkreten Verhaltensweisen sie beobachtet haben und ob es „Verbesserungswünsche“ gibt.

Begleitung der Kinder

Bei der Arbeit mit Kindern ist es wichtig, die lösungsorientierte Sichtweise nicht allein verbal zu erfassen, sondern auch kindgerechte Techniken zu nutzen – z.B. Malen, Spielen und Bewegen. Eine Möglichkeit ist, dass Kinder ihren ganz persönlichen „Wohlfühlsack“ füllen. Sie können darin alle Dinge verstauen, die sie in der Regel tun, wenn es ihnen rundum gut geht.

Eine andere Idee ist, dass sie ein Stofftier auswählen, das zu ihnen passt, wenn sie entspannt sind. Parallel können auch Kinder ein „Was-war-schön“-Tagebuch schreiben oder malen. Ziele und Ressourcen werden so konkretisiert und greifbar in der Erlebniswelt des Kindes verankert. Dabei werden die individuellen Vorlieben und Interessen sowie die Lösungsideen der Kinder genutzt.

Das Ziel erreichen

Das lösungsorientierte Konzept versteht sich als Kurzzeittherapie. Häufig berichten Eltern und Kinder bereits nach den ersten Gesprächen von Fortschritten. Sobald das zu Beginn formulierte Ziel erreicht wurde, zum Beispiel jeden Tag fröhlich zur Schule gehen, Freunde besuchen oder in Konfliktsituationen gelassen bleiben, wird das gebührend gewürdigt und die Therapie erfolgreich beendet.

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