Team jameda
Erhöhte Leukozytenwerte deuten nicht immer auf eine Leukämie hin. Lesen Sie hier, was Leukozyten sind, welche Werte normal sind und was Abweichungen zu bedeuten haben.
Leukozyten sind weiße Blutkörperchen, die uns gegen Krankheitserreger schützen. Sie bilden sich aus Stammzellen und sind nicht nur im Blut zu finden, sondern auch im Knochenmark und im Lymphsystem.
Manche Leukozyten leben nur wenige Tage, andere mehrere Monate. Einige bewegen sich selbständig und können aus dem Blut in ihr Zellgewebe wandern.
Dringen Krankheitserreger, wie zum Beispiel Bakterien, Viren, Tumorzellen oder Giftstoffe in den Körper, vermehren sich die Leukozyten, um sie zu bekämpfen. So entstehen hohe Leukozytenwerte.
Die Normalwerte liegen bei Erwachsenen bei 4 – 10 x 109/l. Es gibt verschiedene Leukozyten-Klassen, die unterschiedlich häufig vorkommen:
Leukozyten Klassen
Anteil (%)
Monozyten
2 - 8
Lymphozyten
20 - 45
Neutrophile Granulozyten segmentkernig
50 - 70
Neutrophile Granulozyten stabkernig
3 - 5
Eosinophile Granulozyten
2 - 4
Basophile Granulozyten
0 - 1
Die Aufgabe der Leukozyten besteht zum Beispiel darin, körperfremde Strukturen zu erkennen, Antikörper zu bilden und Krankheitserreger sowie Abbauprodukten zu zerstören. Die einzelnen Leukozyten-Klassen übernehmen im komplexen Prozess der Immunabwehr jeweils spezialisierte Teilaufgaben.
Bestimmte Viren verursachen eine starke Vermehrung der basophilen Granulozyten. Beim Beginn einer Infektion ist dagegen die Anzahl der neutrophilen Granulozyten erhöht. Wenn die Erkrankung ausgeheilt ist, kommen wiederum die Monozyten und eosinophile Granulozyten ins Spiel.
Zu niedrige Leukozytenzahlen sind entweder auf eine gehemmte Neubildung oder auf einen erhöhten Verbrauch zurückzuführen.
Folgende Erkrankungen könnten die Ursache sein:
Die Ursachen für hohe Leukozytenzahlen, auch Leukozytose genannt, sind Infektionen, Leukämien, Tumoren, Autoimmunerkrankungen, Verletzungen, Rauchen, Medikamente, die operative Entfernung der Milz, ein Herzinfarkt oder die Schwangerschaft.
Steckt eine Infektion hinter den hohen Leukozytenzahlen, ist das C-reaktive Protein (CRP) ebenfalls erhöht. Gibt es auch im Urin zu viele Leukozyten, handelt es sich wahrscheinlich um eine Infektion der Harnwege.
Leukämie ist eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, die auf eine Störung der Leukozytenbildung zurückzuführen sind. Die gestörten Leukozyten werden nicht vollständig entwickelt, sind nicht funktionsfähig und vermehren sich unkontrolliert, so dass die gesamte Blutbildung beeinträchtigt wird.
Eine Leukämie führt meistens zur einer stark erhöhten Zahl weißer Blutkörperchen, die das Zehnfache der Normalwerte erreichen kann. In einigen Fällen sind die Werte aber auch im Normbereich oder sogar niedriger. Ein Blutbild enthüllt zudem oft Blutarmut und einen Mangel an Blutplättchen.
Je nach Art der weißen Blutkörperchen, die sich nicht mehr richtig entwickeln, unterscheidet man myeloische und die lymphatische Leukämien. Die myeloische Leukämien entstehen aus Vorläuferzellen der Granulozyten und die lymphatischen Leukämien aus Vorläuferzellen der Lymphozyten. Beide Leukämiearten verlaufen entweder akut oder chronisch.
Akute Leukämien äußern sich mit heftigen Beschwerdebildern und führen innerhalb von wenigen Monaten zum Tod, wenn sie nicht behandelt werden. Chronische Leukämien hingegen enwickeln sich langsam und bleiben oft eine Zeit lang unerkannt.
Folgende Symptome können Anzeichen einer Leukämie sein:
Eine Knochemarkuntersuchung führt zur Diagnose und zur Erkennung der Leukämieart.
Untersuchungen des Gehirnwassers, Ultraschall oder Computertomografien zeigen darüber hinaus, ob sich die Erkrankung schon sehr im Körper ausgebreitet hat.
Die Risikofaktoren für Leukämie sind:
Die Behandlungsmöglichkeiten der Leukämie sind:
Zu hohe oder zu niedrige Leukozytenwerte sind auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen. Sie können harmlos oder lebensbedrohlich sein. Das einzige, was Sie tun können, ist zum Arzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen. So kann die Ursache festgestellt werden, damit Sie die geeignete Therapie erhalten.
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