Team jameda
Die Schutzbarriere des Darmes und im besonderen Falle des Dünndarmes wird durch die Dreigliedrigkeit aus intakter Schleimhautzellschicht (Mucosa), Schleimschicht und Besiedelung dieser im Idealfall mit Lakto- und Bifidus-Bakterien gewährleistet. Diese Dreigliedrigkeit sorgt im Normalfall dafür, dass der Transport von aufgespaltenen Nahrungsbestandteilen sowie Vitaminen und Mikronährstoffen selektiv durch die Schleimhautzellen erfolgt und Giftstoffe der Verdauung wie Gährungs- und Fäulnisgase im Darmrohr bleiben, wo sie neutralisiert (gebunden an Ballaststoffe) oder durch Flatulenzen (Blähungen, Darmwinde) entsorgt werden.
Eine Störung der Darmbarriere führt im Falle der falschen oder reduzierten Darmflora zu einer Dysbiose (ungünstige Verteilung von erwünschten und unerwünschten Darmbakterien). Ursachen sind Antibiotikagaben, zuckerreiche Ernährung, zu wenige Ballaststoffe, etc… Sind die ‘guten’ Bakterien reduziert, wird auch zu wenig Schleim von den Schleimhautzellen gebildet, denn dieser bildet in der Symbiose des menschlichen Körpers mit den Bakterien eine Art Nährboden zum Vorteil beider Organismen. Laktobazillen ‘cracken’ Nahrungsbestandteile, die dann erst klein genug für den Transport durch die Zellmembran der Schleimhautzellen ist und sie regulieren die Aktivität der unzähligen Lymphknotenstationen der Darmwand, die mit einer Fläche von 400 Quadratmetern (1 Fußballfeld!) eine große Angriffsfläche bietet. Das Immunsystem des menschlichen Körpers richtet sich auf diese Lakto- und Bifidus-Bakterien ein, lässt sie gewähren und auch die Bakterien passen sich durch Mutation an den jeweiligen Gen-Pool des Wirtes an. Es wird somit deutlich, wie wichtig diese Bakterien für uns sind, denn sie schützen uns vor schädlichen Einflüssen und helfen uns bei der Selbstversorgung mit Nähr- und Vitalstoffen.
Deutlich kritisch wird es, wenn auch die Schleimhautzellen nicht mehr selektive Arbeit leisten. Wie alle Zellen des menschlichen Körpers sind die Zellwände nicht miteinander verbacken, sondern lassen immer einen hauchdünnen Spalt zwischen sich, in dem die extra-zelluläre Flüssigkeit (Lymphe) zirkuliert und Stoffe aufnimmt oder abgibt. Die Darmschleimhautzellen besitzen als besonderes Merkmal Verbindungsstellen (tight-junctions) zur Darminnenseite hin, so dass ganz sicher keine gelösten Stoffe, auch Gase neben den Zellen her in die tieferen Darmschichten und somit in den Körper eindringen können. Per Definition sind Darmrohr und Inhalt außerhalb des Körpers. Darmwand bedeutet schon drinnen.
Wie kommt es zu einer Auflösung der tight-junctions?
Als erstes ist die Auflösung dieser durch Fremdsubstanzen zu nennen und hier vor allem durch Alkohol! Denn der ist ein starkes Lösungsmittel durch seine Affinität sowohl zu Wasser als auch zu Fett. Deutlich will ich hervorheben, dass der Genuss-Alkohol aber nur einen kleinen Teil (außer bei Alkoholismus) ausmacht, denn er wird im oberen Magen-Darm-Trakt schon fast vollständig resorbiert (Zungen-/Mundschleimhaut, Magenschleimhaut, Zwölffingerdarm).
Viel wichtiger ist der Vergährungsalkohol, der erst im Dünndarm aus den Kohlenhydraten gebildet wird. Durch zu starken Zuckerkonsum, aber auch durch langkettige Kohlenhydrate aus Stärke (Brot und Nudeln mehr als Kartoffeln und Reis) wird dem bei einem Leaky-Gut-Syndrom immer vorhandenen Störung der Bakterienflora den Fäulnisbakterien ein Festmahl bereitet und die Gährungsprozesse lassen ‘wilden’ Alkohol mit toxischem Potential für die Schleimhautzellen entstehen.
Tight-junctions werde aber auch immer erneuert und repariert, so dass bei einem Leaky-Gut-Syndrom eine Dysbalancen in Bezug auf Verlust und Ersatz dieser besteht. Es liegt ebenso ein Energie und Substratmangel in den Schleimhautzellen des Darmes vor. (Wer kann schon eine gute Mauer ums Haus bauen, wenn der Bagger keinen Kraftstoff hat und der Zement ausgegangen ist. Und die Bauarbeiter betrunken?!). Denn die einströmenden Toxine aus dem Darm hemmen den Stoffwechsel und den Zustrom von Zellbausteinen in die Schleimhautschicht.
Das Konzept der Therapie sieht also vor, dass das Darmmilieu wieder optimiert wird, der Schleim sich wieder bilden kann und die tight-junctions erneuert werden. Hierfür gibt es in der naturheilkundlichen Medizin hochkonzentrierte Lacto- und Bifidus-Kulturen in Kapselform, bei denen man sicher sein kann, dass genug kolonienbildene Sporen im Dünndarm ankommen ohne vorher von den pH-Verschiebungen des Darms eliminiert zu sein. Die Wiederbesiedelung kann durch Fermente (eine Art Dünger für Bakterien) gefördert werden. Schleimhautzellen regenerieren gut unter Kombination von L-Glutamin, Kukurma und Papaya-Extrakt. Die Aminosäure L-Glutamin stellt dabei als einer der energiereichsten Aminosäuren den Sprit der Regeneration dar.
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