Nach Zahnverlust oder Zahnkrankheiten baut sich der Kieferknochen schnell ab. Dieser Knochenschwund erreicht Werte zwischen einem Zehntelmillimeter bis zu einem ganzen Millimeter pro Jahr. Bald fehlt es dann an genügend Knochenmasse, um Patienten den Wunsch nach Zahnersatz auf Implantaten sofort erfüllen zu können. Zunächst muss der Knochen wiederaufgebaut werden.
Knochen sind der härteste Teil des menschlichen Körpers. Jeder weiß, dass sie brechen können. Aber sollten sie nicht hart genug sein, um sich ansonsten nicht zu verändern? Die Antwort lautet nein – tatsächlich befinden sie sich in einem permanenten Veränderungsprozess. An einer Stelle gibt es immer Knochenabbau, an anderer Stelle gleichzeitig Knochenwachstum. So erneuert sich die komplette Knochenmasse bei gesunden Menschen in rund zehn Jahren vollständig – auch im Kiefer.
Fehlt dort ein Zahn, bildet sich aber auch kein neues Knochenmaterial mehr. Denn die für das Wachstum notwendige Stimulation einer Zahnwurzel bleibt aus. Zahnkrankheiten wie Parodontitis wirken ähnlich negativ auf die Neubildung von Knochenzellen. Sie führen nicht direkt zum Knochenabbau, stören oder verhindern allerdings die körperlichen Prozesse der Knochenneubildung. Meistens potenzieren dann weitere Faktoren diesen Effekt, wie z. B.
Das Thema Knochenaufbau steht heute in engem Zusammenhang mit Zahnimplantaten. Die Zahnmedizin nutzte den Knochenaufbau aber schon vor der Entwicklung der Implantologie.
So wurden damit zuvor beispielsweise Prothesen stabilisiert. Das ist dieser Tage eher unüblich und der Knochenaufbau dient mittlerweile tatsächlich nur noch zur Vorbereitung einer stabilen Versorgung mit Zahnersatz auf Implantaten. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zahnärzte wählen je nach Art des Knochenabbaus zwischen Techniken wie
Die Auswahl hängt davon ab, ob es an Knochenhöhe oder -breite fehlt. Und natürlich hat sie großen Einfluss auf die Kosten und die gesamte Behandlungsdauer bei der Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz. Der Knochenaufbau im Unterkiefer erfordert wegen seiner anatomischen Strukturen einen anderen Ansatz als die Herangehensweise im Oberkiefer.
Dort kommt besonders oft der minimalinvasive und sehr effiziente Sinuslift zum Einsatz. Hier wird der Sinusboden – eine Gewebetrennung zwischen Mund- und Nasennebenhöhle – angehoben. Dadurch entsteht ein Hohlraum, den der Behandler mit Knochenersatzmaterial füllt. Es kann künstlich sein, aber auch dem Patienten selbst (aus Becken oder anderen Kieferbereichen) entnommen werden.
In vielen Fällen bedeutet ein Knochenaufbau eine längere Behandlungsdauer durch einen weiteren Eingriff und eine entsprechende Einheilungszeit. Bei einem größeren Knochenschwund verstreichen dabei zusätzliche 3-9 Monate, bevor eine Implantation erfolgen kann. In günstigen Fällen ist aber eine Kombination aus Sinuslift und Implantatversorgung möglich.
Außerdem hat die Implantologie heute Alternativen zum Knochenaufbau: zum Beispiel Kurzimplantate. Der Weg zum Zahnimplantat ist damit sehr vielfältig geworden und Patienten erhalten mit Knochenaufbau und mehr zusätzliche Möglichkeiten für die sichere Versorgung mit Zahnersatz auf Implantaten.
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