Artikel 30/06/2016

Mit Knochenaufbau zum Zahnimplantat: Der Sinuslift

Team jameda
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Der Kieferknochen ist ein wichtiger Bestandteil des Zahnhalteapparats. Gemeinsam mit dem Zahnfleisch hält er die eigenen Zähne fest und absorbiert den Druck beim Kauen. Dieser Druck ist zugleich wichtig für die Stabilität des Kieferknochens. Durch die Kaustimulation erhält der Kiefer das Signal, sich an der entsprechenden Stelle zu regenerieren.

So wird ständig die Neubildung der knocheneigenen Zellen angeregt. Ist dieses nicht der Fall, bildet sich der Kieferknochen stetig zurück. Im Hinblick auf eine spätere Behandlung mit Zahnimplantaten kann das ein Problem sein: Ohne Knochenmasse fehlt den künstlichen Zahnwurzeln der feste Halt im Kiefer. Oft muss dann als Vorbehandlung ein Knochenaufbau durchgeführt werden. Dabei kommt das Sinuslift-Verfahren zum Einsatz.

Gefahren für den Kieferknochen

Bereits ab einem Alter von etwa 35 Jahren setzt der Knochenabbau ein. Dieser wird noch durch verschiedene Faktoren beschleunigt: Nach Zahnverlust oder dem längeren Tragen einer Prothese bildet sich der Kieferknochen an der entstandenen Zahnlücke durch die mangelnde Stimulation beim Kauen zurück.

Auch eine fortgeschrittene Parodontitis-Erkrankung schädigt den Kieferknochen und verursacht Rückbildungen. Oft ist der Substanzverlust dann zu groß, um Patienten direkt mit langlebigem implantatgetragenem Zahnersatz zu versorgen. Implantate und Zahnersatz gleichen nicht nur in Funktionalität oder Ästhetik natürlichen Zähnen, sondern sie brauchen auch stabilen Halt im Kieferknochen.

So funktionieren Zahnimplantate

Zahnimplantate werden direkt in den Kiefer eingesetzt. Moderne Zahnimplantate aus Titan oder Keramik bringen hervorragende Materialeigenschaften mit, um dort binnen weniger Wochen fest einzuwachsen. Damit Knochenzellen in ausreichender Dichte anhaften können, benötigen Implantate rundherum mindestens zwei Millimeter Knochensubstanz. Fehlen diese, hilft ein Knochenaufbau. Im Oberkiefer führt Ihr Zahnarzt dazu den Sinuslift durch.

Interner und externer Sinuslift

Bei diesem minimalinvasiven Eingriff wird der Sinusboden, eine weiche als Schneider-Membran bekannte Schutzschicht zwischen Oberkiefer und Nasennebenhöhle, angehoben. Deswegen spricht man auch von der „Sinusbodenelevation“. Auf diese Weise wird ein Hohlraum geschaffen, der dann mit Knochenersatzmaterial gefüllt wird.

Dieser Knochenersatz verwächst mit dem natürlichen Kieferknochen in rund einem Dreivierteljahr zu einer ausreichend dichten Grundlage für Zahnimplantate (externer Sinulift). Muss nur wenig Substanz aufgefüllt werden, erlaubt das sogar einen einzeitigen Sinuslift zusammen mit dem Setzen des Implantats (interner Sinuslift).

Der interne oder auch kleine Sinuslift nutzt direkt den Bohrkanal des Zahnimplantats, wenn nur wenige Millimeter Knochensubstanz gewonnen werden müssen. Benötigt ein Implantat dagegen mehr als drei Millimeter zusätzliche Knochenhöhe, erfolgt der Sinuslift extern. Dafür wird der Kieferknochen seitlich geöffnet.

Knochenaufbau und Implantation sind zwei verschiedene Behandlungsschritte, die jedoch in der minimalinvasiven Variante miteinander auf eine Behandlungssitzung gelegt werden können. Ob im Vorfeld einer Implantation ein Knochenaufbau durchgeführt werden muss, ist bereits während der ersten Diagnostik in Ihrer Zahnarztpraxis vorherzusehen.

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