Immer mehr Patienten vertrauen auf Zahnimplantate. Sie gewährleisten festsitzenden Zahnersatz mit einer naturgetreuen Ästhetik. Doch was, wenn nicht genug Knochen zur Verankerung vorhanden ist? Was sollten Patienten über den Ablauf des Knochenaufbaus wissen?
Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kiefer eingesetzt werden und dort mit dem Knochen zu einer Einheit verwachsen. Nach einer Einheilzeit von drei bis sechs Monaten stellen die künstlichen Zahnwurzeln eine stabile Basis für Zahnersatz dar.
Damit die Zahnimplantate beim Eindrehen in den Kiefer festen Halt finden, muss allerdings ausreichend gesundes Knochenmaterial vorhanden sein. Wenn sich der Knochen im Vorfeld der Implantation abgebaut hat, muss der behandelnde Mund-Kiefer-Gesichtschirurg zunächst einmal eine sogenannte Augmentation durchführen, einen chirurgischen Knochenaufbau. Doch was löst Knochenabbau aus?
Die häufigsten Ursachen für Knochenabbau sind Zahnkrankheiten und Zahnverlust. In der neu entstandenen Zahnlücke wird der Kieferknochen nicht länger durch den Druck stimuliert, der beim Kauen entsteht. So wird dem Körper signalisiert, dass dieser bestimmte Bereich nicht mehr benötigt wird. Die Versorgung wird daher eingestellt.
Fehlt diese Stimulation über einen längeren Zeitraum hinweg, bildet sich der ungenutzte Knochen zurück und verkümmert. Dieser Prozess ist vergleichbar mit dem Abbau unbelasteter Muskulatur.
Außerdem können Zahnkrankheiten für den Abbau von Kieferknochenmaterial verantwortlich sein. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle die Parodontitis, eine Entzündungskrankheit, die zunächst das Zahnfleisch befällt. Dort löst sie eine sogenannte Gingivitis aus, eine Zahnfleischentzündung. Bleibt die Erkrankung in diesem Stadium unbehandelt, kann sie am Zahnhals und der Zahnwurzel entlang bis tief in den Kieferknochen gelangen. Dort löst sie eine schmerzhafte Knochenentzündung aus, durch die sich der Kieferknochen zurückbildet.
Damit die Zahnimplantate im Kiefer festen Halt finden, muss ausreichend gesundes Knochenmaterial vorhanden sein. Darum empfiehlt sich im Vorfeld vieler Implantationen ein sogenannter Knochenaufbau. Dabei wird der Knochen durch ein spezielles biokompatibles Knochenersatzmaterial zum Wiederaufbau angeregt. Die bekanntesten Verfahren sind der Sinuslift und die Knochenverlängerung.
Man muss zwischen dem internen und dem externen Sinuslift unterscheiden. Beim internen Sinuslift integriert Ihr Zahnarzt das Knochenersatzmaterial direkt durch das Bohrloch des Zahnimplantats. Der externe Sinuslift erfolgt über einen separaten Zugang durch die Nebenhöhle, was auch größere Rekonstruktionen ermöglicht.
Diese Methode kommt ausschließlich dann zum Einsatz, wenn vertikaler Knochenverlust ausgeglichen werden muss. Der Kieferknochen wird mithilfe einer speziellen Apparatur gedehnt. Er wird durchtrennt und langsam auseinandergezogen, so dass sich das neue Knochenmaterial nach und nach bilden kann.
Wenn ein ausreichendes Implantat-Bett geschaffen ist, können die künstlichen Zahnwurzeln eingebracht werden. Nach einer Einheilzeit von üblicherweise drei bis sechs Monaten kann darauf der gewünschte Zahnersatz befestigt werden.
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