Team jameda
Kinderzahnheilkunde befasst sich mit der Behandlung aller Krankheiten im Zahn-, Mund- und Kieferbereich während der Kindheit, also von der Geburt bis zur Pubertät. Wie unterscheidet sie sich von der Erwachsenenzahnheilkunde?
Die Kinderzahnheilkunde wurde Ende des 18. Jahrhunderts zu einem eigenständigen Zweig der Zahnmedizin. In vielen Ländern begannen Zahnärzte, spezielle Behandlungs- oder Untersuchungsprogramme für Kinder zu entwickeln. Das erste Prophylaxe-Programm wurde vermutlich 1851 von A.-F. Talma in Belgien erarbeitet. Talma war Zahnarzt des belgischen Königs Leopold I.
Das Kindergebiss entwickelt sich noch, denn das Schädelwachstum ist noch nicht abgeschlossen. Die Kinder bekommen erst ab dem sechsten Lebensjahr bleibende Zähne.
Auch psychologische Begleitumstände unterscheiden sich erheblich von der Erwachsenenpsychologie.
Im Kindesalter wird die Voraussetzung für die Erhaltung der Zähne bis ins hohe Alter gelegt. Allerdings entstehen hier auch oft die Grundlagen für Zahnbehandlungsangst.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die mit denselben Konzepten behandelt werden können. Es müssen andere Behandlungskonzepte entwickelt werden, die sich an den anatomischen und physiologischen Eigenschaften von Kindern orientieren. Auch die geistige Entwicklung des Kindes muss berücksichtigt werden.
Nur einmal bekommen wir Menschen nach den Milchzähnen eine zweite Garnitur Zähne. Die bleibenden Zähne können bei guter Pflege bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Unser Zahnwechsel findet etwa zwischen dem sechsten und dem 12. Lebensjahr in mehreren Abschnitten statt. Die Kaufunktion ist so immer gewährleistet.
Im Alter zwischen sechs und acht Jahren lockern sich mit den mittleren unteren Schneidezähnen die ersten der insgesamt 20 Milchzähne. Der Backenzahn stabilisiert und erweitert den Seitenzahnbereich des Kindes, in dem die größten Kaukräfte auftreten.
Das bleibende Gebiss vervollständigen die zwischen dem 17. und 30. Lebensjahr durchbrechenden vier Weisheitszähne. Unser Gebiss zählt dann insgesamt 32 Zähne. Doch häufig bleiben ein oder mehrere Weisheitszähne ganz oder teilweise im Kieferknochen stecken. Manchmal sind sie auch gar nicht angelegt.
Der Zahnwechsel läuft in zwei Abschnitten ab. In der ersten Phase - zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr - kommt der erste bleibende Backenzahn. Kurz darauf wechseln alle Schneidezähne. Danach schließt sich eine Pause von etwa ein bis zwei Jahren an.
In der zweiten Phase wechseln die Zähne der sogenannten Stützzone - das sind die kleinen Backen- und die Eckzähne. Der Durchbruch des zweiten großen Backenzahns schließt die zweite Zahnwechselphase bei Elf- bis 14-Jährigen ab. Die Wechselzeiten der einzelnen Zähne sind individuell sehr unterschiedlich. Daher findet man in Übersichten oft breite Zeitspannen für den Wechsel bestimmter Zähne.
„Frühzahner“ zum Beispiel haben schon mehr Milch- und später auch bleibende Zähne als andere. „Spätzahner“ hinken hinterher. Achtzig Prozent aller Kinder sind „Normalzahner“.
Lange bevor sich die bleibenden Zähne durch das Zahnfleisch schieben, hält sie der Körper schon bereit. Sie werden oberhalb der Milchzahnwurzeln im Kieferknochen gebildet, indem die Zähne langsam von der Krone bis zu den Wurzeln ausmineralisieren. Beim ersten bleibenden Backenzahn beginnt dieser Prozess bereits bei der Geburt.
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