Team jameda
Durch erworbene und weitaus häufiger angeborene Kieferfehlstellungen kommt es zu einem Fehlbiss und Funktionsstörungen im Bereich der Kiefergelenke. Damit sind ästhetische Nachteile mit allen negativen Folgen für die psychosoziale Entwicklung der Betroffenen verbunden.
Das Ziel von dysgnathiechirurgischen Operationen ist es, die korrekten Lagebeziehungen der Kiefer zueinander wiederherzustellen.
In den letzten Jahren sind die Auswirkungen der Dysgnathie auf die Atemwege und die Zungenfunktion in den Fachgesellschaften der Kieferorthopädie und auch der Kieferchirurgie in das Zentrum der Behandlung gerückt. Zahlreiche Untersuchungen haben den Zusammenhang zwischen den Kieferpositionen und dem pharyngealen Atemweg nachgewiesen: Unterschiedliche Formen der skelettalen Dysgnathie verursachen eine Verengung der Atemwege und des funktionellen Zungenraums.
Durch die Fehllage der Kiefer kommt es zu einer ungünstigen Ruheposition der Zunge, welche dann wie ein Pfropf den restlichen Atemweg im Schlaf verlegen kann.
Oft verschlechtert sich dadurch die Schlafqualität durch Schnarchen und das obstruktive Schlafapnoesyndrom.
Bei der chirurgischen Behandlung skelettaler Dysgnathien muss das Ziel eine stabile Verzahnung mit geraden Zähnen sein. Die verbesserte Kiefergelenksfunktion und eine ansprechende Ästhetik sind weitere wichtige Ziele, wobei die Atemwege individuell berücksichtigt werden.
Technisch werden in der Planung dabei 3D-Röntgenbilder auf Grundlage der sogenannten digitalen Volumentomographie und umfangreiche Gesichtsanalysen verwendet.
Minimalinvasive und schonende Operationstechniken ermöglichen eine schnelle Erholung. Verdrahtungen und Ernährungssonden sind heute unüblich und werden nicht verwendet. Die Operationen sind mit 90 Minuten kurz und der anschließende Krankenhausaufenthalt beträgt drei bis vier Tage. Für uns als spezialisierte Ärzte sind diese risikoarmen Operation Routine. Schwellungen und Schmerzen sind sehr gering.
Das Schnarchen wird funktionell beendet und die Atmung durch die Nase deutlich verbessert. Auch die Gesichtsästhetik verbessert sich - zum Teil erheblich.
Die diagnostische Kette beginnt immer mit der klinischen Untersuchung des Patienten. Um einen Behandlungsplan zu erstellen, werden Situationsmodelle der Kiefer routinemäßig angefertigt und begutachtet. Damit die Atemwege beurteilt werden können, werden Untersuchungen mit digitalen Volumentomogrammen durchgeführt, da diese eine wesentlich bessere Einschätzung der Atemwege zulassen als die 2-dimensionale Bildgebungen und zudem eine sichere Verlaufskontrolle ermöglichen.
Das DVT hat gegenüber der Computertomographie (CT) den Vorteil, deutlich strahlenärmer zu arbeiten, bei in etwa gleicher diagnostischer Tiefe. Auf den DVT-Aufnahmen lässt sich die Ruhelage der Zunge, die Nasenwege und deren Weite und Durchlässigkeit gut beurteilen.
Sind Bildgebung und klinische Symptome eindeutig, so ist vor Behandlungsbeginn eine Schlaflabor-Untersuchung zur Dokumentation und Verlaufskontrolle erforderlich. Der entsprechede Schlaflaborbefund sollte Informationen über die Erhebung der Atemaussetzer durch den Apnoe-Hypopnoe-Index, die Sauerstoffsättigung im Blut durch den Oxygen-Desaturations-Index und den Respiratory-Disturbance-Index geben. Die Befunde sind in der Regel hilfreich, wenn eine Kostenerstattung der Behandlung durch die Krankenkasse beantragt werden soll.
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