Artikel 04/11/2018

Wenn Ketone in Urin oder Blut erhöht sind: Ursachen, Tests und Normwerte von Aceton

Team jameda
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Was sind Kentone (Aceton) und welchen Einfluss haben sie auf Ihre Gesundheit? Erfahren Sie in diesem jameda-Gesundheitsartikel mehr.

Diese Bedeutung haben Ketone für Ihre Gesundheit

Ketone sind Stoffwechselprodukte, die beim Abbau von Fett anfallen und mit dem Urin ausgeschieden werden. Im Normalfall greift der Körper jedoch nicht auf seine Fettreserven zurück, sondern deckt seinen Energiebedarf mit Hilfe des Blutzuckers. Diesen holen sich die Körperzellen, unterstützt vom Insulin, zur Energiegewinnung aus dem Blut.

Bei einem Mangel an Insulin funktioniert diese Blutzucker-Aufnahme nicht ausreichend. Die Folge: der Körper muss seine Energie auf andere Weise gewinnen. Er baut deshalb seinen besten Energieträger, das Fett, ab. Hierbei entstehen Ketonkörper, die üblicherweise im Körper schnell weiter verarbeitet werden, so dass ihr Blutspiegel niedrig bleibt.

Anders ist die Situation, wenn ein schwerer Insulinmangel vorliegt. Dann kommt es zu einem ungehemmten Fettabbau mit entsprechend hoher Keton-Produktion. Sie reichern sich im Blut an und können dann dort sowie im Urin nachgewiesen werden.

Diese hohe Ketonkörper-Konzentration bewirkt, dass das Blut übersäuert, der Körper austrocknet und mit dem Urin extrem viele Elektrolyte ausgeschieden werden. Der Nachweis von Ketonkörpern im Urin ist ein wichtiger Hinweis auf eine Stoffwechsel-Entgleisung bei Diabetikern. Sie führt schließlich zur diabetischen Ketoazidose (Säurevergiftung) und diese zum bedrohlichen Koma.

Wenn Ihr Urin Ketonkörper enthält…

dann kommt es darauf an, ob Sie Diabetiker sind oder nicht:

Bei Diabetikern kann der Insulinmangel im Rahmen einer Ketoazidose folgende Ursachen haben:

  • ungenügende Insulinzufuhr, z.B. wenn man sich zu wenig gespritzt hat
  • erhöhter Insulinbedarf, z.B. infolge einer Infektion
  • falsche Ernährung
  • Medikamente (z.B. Cortison-Präparate, Entwässerungsmedikamente)
  • Magen-Darmerkrankungen (Durchfall).

Suchen Sie auf jeden Fall unverzüglich Ihren Arzt auf, damit er eine entsprechende Behandlung einleiten kann. Sie umfasst i.d.R. die Gabe von Insulin, Flüssigkeit und Salzen (Natrium, Kalium). Um einer gefährlichen Ketoazidose vorzubeugen, ist es entscheidend, dass Sie stets für eine korrekte Einstellung Ihres Blutzuckers sorgen!

Wenn Sie nicht Diabetiker sind, kann ein gesteigerter Fettabbau mit entsprechender Ketonkörper-Produktion auch auf harmlosen Ursachen beruhen, beispielsweise einem Hungerzustand (Fastenkur, Schwangerschaftserbrechen), einem extrem erhöhten Nahrungsbedarf (z.B. Extremsport wie Marathon), angeborenen Stoffwechselerkrankungen, Schwangerschaft, Überfunktion der Schilddrüse, Fieber, akuter Infektion u.a.

Wenn der Erhöhung keine Krankheit zugrunde liegt, sollten Sie den Test zu einem späteren Zeitpunkt - wenn die entsprechende Ursache nicht mehr vorliegt - wiederholen. Andernfalls sollten Sie umgehend Ihren Arzt vom Ergebnis informieren, damit er die genaue Ursache abklären und ggf. eine Therapie einleiten kann.

In folgenden Situationen sollten Diabetiker ihren Urin auf Ketonkörper kontrollieren:

  • bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten
  • bei akuter Erkrankung oder außergewöhnlichem Stress
  • in der Schwangerschaft
  • bei möglichen Anzeichen einer Ketoazidose (Übelkeit, großem Durst, Benommenheit).

Die ermittelten Keton-Werte im Blut sind abhängig vom Analysegerät

Für alle Messungen gültige Normalwerte gibt es nicht für die Ketonbestimmung im Blut, denn die Ergebnisse variieren von Analysegerät zu Analysegerät. Der Fachmann sagt, sie sind abhängig von der verwendeten Analysemethode. Fragen Sie deshalb dort, wo Ihre Werte bestimmt wurden, nach, welche Ergebnisse für das dort verwendete Analysegerät als normal gelten und wie Ihre persönlichen Werte zu beurteilen sind.

In vielen Apotheken und Arztpraxen wird das CardioChek-Gerät zur Bestimmung der Keton-Werte verwendet. Hierbei gelten Werte aus Vollblut zwischen 0,2 und 2,8 mg/dl (= 0,02 - 0,27 mmol/l) als in Ordnung. Werte aus Serum sollten bei dem Gerät zwischen 0,5 und 3.0 mg/dl (0,05 - 0,29 mmol/l) liegen.

Literaturquellen

Weitere Quellen

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