Artikel 12/01/2014

Kälte: Nutzen oder Gefahr für den Körper?

Team jameda
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Winterspaziergänge, Schneeschaufeln und Kältekammern: Welche Gefahren und welchen Nutzen kalte Temperaturen mit sich bringen, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 36 und 37°C
Der Mensch hat eine konstante Körpertemperatur und versucht diese auch bei sich ändernden Umgebungstemperaturen zu halten. Ist es kalt, verengt der Körper die peripheren Blutgefäße in der Haut, um die Körperwärme im Inneren zu bewahren. Das Zittern vor Kälte ist eine Maßnahme des Körpers, Wärme zu produzieren. Ist es heiß, kühlt der Körper sich über das Schwitzen durch Verdunstungskälte herunter. Gerät die Körpertemperatur aus dem Normbereich, spricht man ab 38°C von leichtem Fieber, eine Unterkühlung liegt vor, wenn die Körpertemperatur auf 35°C fällt.

Kälte kann vorgeschädigten Herzen schaden
Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße an der Körperoberfläche, so dass der Widerstand im gesamten Gefäßsystem zunimmt. Ein gesundes kräftiges Herz kann problemlos gegen den erhöhten Druck anpumpen. Ist das Herz jedoch vorbelastet beispielsweise durch eine koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen oder einen Infarkt, kann es sich durch die geforderte Mehrarbeit überanstrengen. Ein Angina-pectoris-Anfall, ein Herzinfarkt oder ein plötzlicher Herztod können die Folge sein. So sollten Menschen mit vorbelastetem Herzen große Anstrengungen mit Spitzenbelastung, wie sie beispielsweise beim Schneeschaufeln auftreten kann, in der Kälte meiden. Dagegen fördert die gleichmäßige Bewegung eines Winterspazierganges die Ausdauer und die Durchblutung der Organe.

Kälte bei Verletzungen und künstlichem Koma
Kälte wird in der Medizin auch therapeutisch eingesetzt. Bei Verstauchungen, Prellungen oder leichten Verbrennungen lindern kühle Auflagen die Schwellung und Entzündungsreaktion. Im Extremfall eines künstlichen Komas kann Kälte die Überlebenschancen des Patienten erhöhen. Dazu wird der Patient in der Langzeitnarkose auf 32°C bis 34°C abgekühlt, so dass die Stoffwechselvorgänge verlangsamen und der Sauerstoffverbrauch sinkt.

Kältekammern: Entzündungen, Schmerzen und Juckreiz behandeln
In der Ganzkörper-Kältetherapie werden Patienten für kurze Zeit (30 Sekunden bis 3 Minuten) großer Kälte von etwa -110°C ausgesetzt. Dazu begeben sich die Personen in Badekleidung, jedoch mit Handschuhen, dicken Socken, festen Schuhen, Ohrschützern und Mundschutz in eine Kältekammer. Die extremen Minusgrade dämmen Entzündungen ein, lindern Schmerzen und Juckreiz, sie stärken den Muskeltonus und das Immunsystem. Deshalb wird die Ganzkörper-Kältetherapie bei Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Multipler Sklerose, Migräne und Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis angewandt. In der Regel werden die Kälte-Anwendungen zwei bis dreimal die Woche durchgeführt, etwa 20 Sitzungen sind für eine Langzeitwirkung erforderlich. Nicht geeignet ist die Kältetherapie u. a. für Herzpatienten, Morbus-Raynaud-Betroffene und Menschen mit Kälteasthma oder Kälteurtikaria.

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