Artikel 30/11/2016

Parodontitis ist ansteckend! So schützen Sie sich, Ihren Partner oder Ihr Baby vor den Bakterien

Dr. -medic stom. (RO) Annemarie Teutsch-Schlosser Zahnarzt
Dr. -medic stom. (RO) Annemarie Teutsch-Schlosser
Zahnarzt
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Fast 12 Millionen Deutsche haben Parodontitis. Weil die schmerzlose Entzündung des Zahnhalteapparats ansteckend ist, sollten Betroffene bei der Behandlung auch an ihre Kinder und ihren Partner denken.

Warum ist Parodontitis ansteckend?

Im Mund eines Menschen leben rund 22 Millionen Bakterien. Viele sind harmlos, aber manche schaden Zähnen sowie Zahnfleisch. Und wie auch bei anderen Infektionskrankheiten können sich die Bakterien von Mensch zu Mensch übertragen.

Studien zufolge hat knapp jedes dritte Familienmitglied eine große Anzahl derselben Krankheitserreger im Mund wie seine von Parodontitis betroffenen Angehörigen - aber nicht immer kommt es zum Ausbruch der Erkrankung.

Ob der Partner oder das Baby ebenfalls eine Parodontitis entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Stärke der Abwehrkräfte, der Ernährung oder der individuellen Veranlagung.

Ansteckungsgefahren im Alltag

Parodontitisbakterien können beim Küssen, bei der Benutzung desselben Bestecks oder derselben Zahnbürste übertragen werden. Es macht daher Sinn, dass jedes Familienmitglied seine eigene Zahnbürste und seinen eigenen Zahnputzbecher hat. Auch Messer, Gabel und Gläser sollten nicht geteilt werden und nach Benutzung gleich in die Spülmaschine gestellt werden.

Die Familie in die Behandlung einbeziehen

Bei einer schlecht therapierbaren Parodontitis kann es Sinn machen, auch die Familienmitglieder behandeln zu lassen, da sie möglicherweise immer wieder für Neuansteckungen sorgen. Das gilt auch dann, wenn bei ihnen keine Erkrankung feststellbar ist, denn bei manchen Menschen führen Parodontitisbakterien-Besiedelungen nicht zum Ausbruch der Krankheit.

Dennoch sollten Sie auf die Symptome einer beginnenden Parodontitis in Ihrer Familie achten. Wiederholtes Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Reizempfindlichkeit oder Schwellungen können erste Anzeichen sein.

Zahnpflegetipps für Betroffene

Eine gründliche Zahnpflege ist wichtig, um die Bakterien in den Griff zu kriegen und weitere Ansteckungen zu vermeiden.

Machen Sie keine kreisenden, sondern rüttelnde Bewegungen beim Zähneputzen, um möglichst viel Plaque zu entfernen, oder weichen Sie auf eine elektrische Zahnbürste aus. Teil der täglichen Zahnpflege sollte auch die Nutzung von Interdentalbürsten oder Zahnseide sein, um die Zahnzwischenräume zu reinigen, denn hier setzen sich Bakterien besonders häufig fest.

Regelmäßige Zahnarztbesuche

Aggressive Parodontitisbakterien können sehr hartnäckig sein. Deshalb stehen nach Abschluss der Therapie regelmäßige Nachsorgetermine an, die Sie ernst nehmen sollten. Parodontitis scheint zwar harmlos zu sein, weil die Erkrankung schmerzfrei verläuft, aber die Entzündung des Zahnhalteapparats kann das Risiko für schwere Krankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes und rheumatoide Arthrose erhöhen.

Sie schützen also nicht nur Ihre Zähne, wenn Sie der Parodontitis den Kampf ansagen, sondern auch Ihre Allgemeingesundheit.

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