Die Erfolgsquote einer Wurzelbehandlung liegt bei circa 70-90 Prozent. Wie erfolgreich die Behandlung einer entzündeten Zahnwurzel letzten Endes im Einzelfall ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Unter anderem spielt die Verästelung der Wurzelkanäle eine Rolle. Denn je feiner die Wurzelkanäle, desto unübersichtlicher das OP-Gebiet. Ein OP-Mikroskop leistet Zahnärzten hier wertvolle Dienste.
Die schädlichen Bakterien in der Wurzel des Zahns müssen gründlich entfernt werden. Andernfalls können sie sich zunächst im Zahn und dann auch um das den Zahn umgebende Gewebe ausbreiten. Ein kleines Loch in der Kaufläche des Zahns stellt hierbei den Zugang dar.
Mittels des OP-Mikroskops kann das Innere des Zahns nun genau untersucht werden. Die bis zu 24-fache Vergrößerung schafft zum einen Sicherheit bei der Entfernung von erkranktem Zahnmaterial. Sie ist auch hilfreich bei der Betrachtung der Wurzelkanäle. So können zum Beispiel Risse in der Wurzelwand entdeckt werden.
Ein weiteres wichtiges Instrument ist das elektronische Längenmessgerät, mit dem die Länge und Lage der Wurzelkanäle ermittelt werden können. Nun kann der Zahnarzt mit speziellen Feilen das erkrankte Zahnmaterial entfernen. Nachdem die Bakterien entfernt und die Wurzelkanäle gründlich gereinigt wurden, wird der Zahn mit einer Wurzelfüllung verschlossen.
Eine Wurzelbehandlung wird bestenfalls immer unter Zuhilfenahme eines OP-Mikroskops durchgeführt. Dies hebt die Erfolgsquote einer Wurzelbehandlung an und sorgt für eine sichere Behandlung. Durch die Vergrößerung und die gute Ausleuchtung des OP-Gebiets, kann der Arzt noch vorhandene Gewebereste sicher entfernen. Infolgedessen kommt es nach der Behandlung seltener zu einer Folgeentzündung an der Wurzelspitze und somit zu weniger Spätkomplikationen, die den Zahnerhalt gefährden könnten.
Die Verwendung eines OP-Mikroskops im Rahmen einer Wurzelbehandlung ist demnach immer sinnvoll. Der Zahnarzt hat so jederzeit die Möglichkeit, Zahnstrukturen genau zu untersuchen. Insbesondere wenn die Anatomie in einem Wurzelkanal nicht ganz genau beurteilbar ist. Das Risiko, Bakterien zu übersehen, sinkt. Ebenso wie das Risiko, auf Verdacht gesundes Zahnmaterial abzutragen. Daher ist eine Behandlung mit Mikroskop immer sinnvoll!
Indikation:
Entzündete Zahnwurzel
Behandlungsdauer:
60-90 Minuten
Schmerzen:
Mit Schmerzmitteln behandelbar
Anästhesie:
Lokalanästhesie
Krankenhausaufenthalt:
nein
Arbeitsunfähigkeit:
nein
Verhaltenstipps nach der Behandlung:
Gegebenenfalls kühlen, Essen und Trinken erst nach Abklingen der Lokalanästhesie
Risiken:
Bakterien, die eine erneute Entzündung auslösen, Schwellungen, leichte Schmerzen
Erfolgsraten:
70-90 Prozent
Nachsorge:
Röntgenbilder im Abstand von 3, 6 und 12 Monaten
Wirksamkeit der Ergebnisse (Dauer):
bestenfalls für immer
Folgen bei ausbleibender Behandlung:
Bakterien breiten sich um den Zahn herum aus.
Behandlungsalternativen:
Wurzelbehandlung ohne OP-Mikroskop
Kostendeckung der Krankenkasse:
Behandlung mit Mikroskop: nein, generell Wurzelbehandlung: ja, wenn Zahn erhaltungswürdig
Selbsthilfe/Hausmittel:
Kühlen, möglicherweise Schmerzmittel bis zum Zahnarzttermin
Evidenzgrad:
sehr hoch
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