Artikel 20/07/2017

Ist eine Hirnbiopsie gefährlich? Alles über Risiken und den Ablauf

Team jameda
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Wenn der Arzt eine Hirnbiopsie empfohlen hat, gibt es gute Gründe dafür. Sie fragen sich, ob sie gefährlich ist? Lesen Sie hier, was eine Hirnbiopsie ist, wieso sie gemacht wird, wie sie abläuft und welche Nebenwirkungen möglich sind.

Was ist eine Hirnbiopsie und wieso wird sie gemacht?

Bei einer Hirnbiopsie, auch Hirnpunktion genannt, wird eine Gehirngewebeprobe aus einer verdächtigen Stelle entnommen, die unter dem Mikroskop untersucht werden muss.

Die häufigste Indikation sind Hirntumoren. Weitere Gründe sind Blutungen, Infektionen, insbesondere die Herpes-Simplex-Gehirnentzündung, Gefäßentzündungen und die Sicherung der Diagnose eines primären ZNS-Lymphoms. Das ZNS-Lymphom ist ein seltener Tumor des Lymphgewebes im zentralen Nervensystem, das häufig bei AIDS-Patienten auftritt.

Was passiert während einer Hirnbiopsie?

Zur Vorbereitung sind bildgebende Untersuchungen nötig, um die richtige Stelle für die Punktion festzustellen. Danach befestigt der Arzt einen stereotaktischen Rahmen, eine Art Helm, mit Schrauben an der Schädeldecke unter Lokal- oder Vollnarkose.  Basierend auf weiteren bildgebenden Verfahren, die fusioniert werden können, plant der Arzt mit Hilfe eines Computersystems nun die Punktion.

Die Kopfhaut wird desinfiziert und ein kleiner Hautschnitt erlaubt, dass ein Loch durch den Schädelknochen gebohrt wird. Durch dieses Loch führt der Arzt die Biopsie-Nadel an die richtige Stelle, so dass so wenig gesundes Hirngewebe wie möglich geschädigt wird, und entnimmt das Gehirngewebe für die mikroskopische Untersuchung.

Danach hinterlässt der Arzt ein Titankügelchen an den punktierten Stellen, so dass sie  bei späteren bildgebenden Verfahren sichtbar sind.

Eine offene Biopsie ist bei oberflächlichen und mehrfachen Verletzungen sinnvoll, wobei eine Nadelbiopsie bei tiefen Zielen angewendet wird.

Die Durchführung dauert ungefähr zwei Stunden, aber der Krankenhausaufenthalt erstreckt sich über mehrere Tage.

Was kann schief gehen?

Eine Hirnbiopsie birgt Risiken, wie zum Beispiel eine Hirnblutung, die dauerhafte Lähmungen oder Sprachstörungen verursachen oder sogar tödlich ausgehen kann. Weitere Nebenwirkungen sind die Entzündung der Wunde, die sich auch auf das Gehirn oder die Hirnhaut ausbreiten kann und die Schwellung des Gehirngewebes. Auch narkosebedingte Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems sind möglich.

Fazit

Bei der Entscheidung, eine Hirnbiopsie durchzuführen oder nicht, sollten die Pro und Kontras vorsichtig abgeschätzt werden. Einerseits helfen Hirnbiopsien, die richtige Therapie für eine Gehirnerkrankung zu finden, anderseits kann sie zu gefährlichen Komplikationen führen.

Quellen

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