Team jameda
INR ist die Abkürzung für Internationalisierte normalisierte Ratio. Der INR-Wert beschreibt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes.
Diese Fähigkeit des Körpers, z. B. nach einer kleinen Verletzung die Wunde mit einem Blutgerinnsel zu verschließen, sorgt dafür, dass kein zu großer Blutverlust entsteht. Mit dem INR-Test misst man, wie lange die Blutgerinnung im Vergleich zu einem gesunden Erwachsenen dauert.
Ein gesunder Mensch hat einen INR-Wert von 1. Wenn die Blutgerinnung länger dauert als beim Gesunden, dann liegt der INR-Wert über 1. Denn mit steigendem INR-Wert nimmt die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnung ab. Man sagt, die Blutungsneigung steigt.
Gerinnt das Blut dagegen zu schnell, dann ergibt sich ein INR-Wert kleiner 1. Diese Menschen neigen zur Bildung von Blutgerinseln und müssen eventuell mit Gerinnungshemmern behandelt werden. Für sie legt der Arzt einen individuellen therapeutischen INR-Zielbereich fest. Dieser liegt meistens im Bereich von 2,0 bis 4,5 und muss regelmäßig kontrolliert werden.
Es gibt eine Reihe von Krankheiten, bei denen die Blutgerinnung gestört ist. Bei einem angeborenen Mangel an Gerinnungsfaktoren, das sind Stoffe, die die Blutgerinnung steuern, dauert die Gerinnungszeit beispielsweise zu lange. Dann können selbst kleine Verletzungen zu gefährlichen Blutungen führen.
Wenn das Blut dagegen zu schnell gerinnt, also zur Bildung von Blutgerinseln neigt, dann können eine Thrombose, ein Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein. In einem solchen Fall ist es wichtig, dass das Blut möglichst dünnflüssig ist.
Mit Hilfe von Medikamenten kann die Blutgerinnung heutzutage sehr gut normalisiert werden. Lebenswichtig ist dabei die exakte Dosierung. Denn das Blut muss dickflüssig genug sein, damit es eine Wunde verschließen kann, aber dünnflüssig genug, damit es nicht zu Blutgerinseln kommt. Der INR-Test hilft hier, die medikamentöse Therapie zu überwachen und zu überprüfen, ob die gewählte Dosierung der Medikamente zu einer optimalen Gerinnungszeit führt.
Verschiedene Arzneimittel beeinflussen die Blutgerinnung. Bitte weisen Sie bei der Blutabnahme darauf hin, welche Medikamente Sie in den Tagen vor dem Test eingenommen haben.
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