Moderner, hochwertiger Zahnersatz auf Implantaten besitzt die Qualität, mit der richtigen Pflege über lange Jahre bis ins hohe Alter zu halten. Die Implantation selbst ist für erfahrene Spezialisten ein Routineeingriff und entsprechend hoch ist die Erfolgsquote beim Einsatz von Implantaten. In einigen Fällen kann es allerdings auch zu Komplikationen bis hin zum Implantatverlust kommen.
Neben Komplikationen während der Implantation oder unmittelbar danach unterscheiden Implantologen noch Spätkomplikationen, die erst Jahre nach dem Eingriff auftreten können. Dazu zählt in erster Linie die Periimplantitis, eine Entzündung des Implantatbettes ähnlich der Parodontitis. Wesentlich seltener kommt es zu einem Implantatbruch.
Bei einem Implantatbruch oder einer Implantatfraktur bricht beziehungsweise reißt der Implantatkörper durch Materialermüdung oder mechanische Überbelastung. Er ist nicht zu verwechseln mit Brüchen in den aufgesetzten Strukturen. Betroffen sind überwiegend ältere Implantatmodelle wie Blatt- oder Diskimplantate, die durch ihren fragilen Aufbau und die Art der Implantation besondere Anfälligkeit für zu starke oder ungleichmäßige Belastungen zeigen.
Solche ungleichmäßige Belastung entsteht bei einigen Kaubewegungen, wenn das Implantat über den Zahnersatz nicht wie gewöhnlich axial von oben, sondern etwas seitlich belastet wird. Daneben löst Zähneknirschen oft Belastungsspitzen aus, die die Stabilität des Implantatkörpers überfordern.
Hat sich das Implantat nach bakteriell verursachtem Knochenabbau schon etwas gelockert, kommt es noch leichter zu solchen Fehlbelastungen durch die veränderte Implantatposition. Und schließlich bleibt noch die einfache Materialermüdung nach langjähriger normaler Belastung als letzte Ursache für eine Implantatfraktur. Sie tritt besonders bei älterem, heute nicht mehr gebräuchlichem Implantatmaterial auf.
Die meisten Brüche passieren im stärker belasteten Bereich der Seitenzähne. Auch jüngere Implantataufbauten oder -materialien sind hier nicht komplett risikolos. Dazu zählen die oft genutzten zweiteiligen Implantate. Sie besitzen an ihrem oberen Ende, wo der Aufbau mit einer dünnen Implantatwand eingeschraubt wird, eine kleine Schwachstelle. Bei Fehl- oder Überbelastung kann sie zum Bruch neigen.
Deswegen verweigern viele Implantathersteller auch die Freigabe für den Einsatz durchmesserreduzierter Varianten dieser Modelle im Seitenzahnbereich, um eine Implantatfraktur auszuschließen. Außerdem gibt es natürlich nie hundertprozentige Sicherheit, dass nicht auch ein modernes Implantat einen Material- oder Produktionsfehler mitbringt, der das Bruchrisiko erhöht.
Frakturen machen sich oftmals mit Schmerzen bemerkbar oder werden andernfalls spätestens bei der nächsten Prophylaxeuntersuchung bemerkt. Das Implantat wird dann zumeist sofort entfernt, weil es seine Funktion zur Fixierung des Zahnersatzes nun nicht mehr erfüllen kann.
Eine neue Implantatversorgung ist möglich, erfordert aber bei einer geschädigten Knochensubstanz auch einen Aufbau des Kieferknochens. Soll kein neues Implantat gesetzt werden, kann der Rest des Implantates gegebenenfalls auch im Kiefer verbleiben. Das wird außerdem erwogen, wenn sich die Entfernung in Ausnahmen als schwieriger Eingriff darstellt.
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