Team jameda
Sie haben vor einigen Wochen bis Monaten ein Implantat bekommen und über die Sache ist nun sprichwörtlich ‘Gras gewachsen’. In Ihrem Falle bedeckt das Zahnfleisch das darunterliegende Implantat, bis es mit Ihrem Kieferknochen verwachsen ist.
Wenn das Implantat eingeheilt ist, kann es ‘freigelegt’ werden. Dazu gibt es verschiedene Herangehensweisen.
Bei der gängigsten Methode legt der Zahnarzt das Implantat mit einem kleinen Schnitt frei. Dabei wird das Zahnfleisch nach einer oberflächlichen Betäubung über dem Implantat zur Seite geklappt. Anschließend wird eine spezielle ‘Heilkappe’ in das Implantat eingesetzt und die Zahnfleischränder werden zusammengenäht. Mit der Heilkappe wird das Zahnfleisch ausgeformt. Man möchte dem Vorbild der Natur entsprechen und einen natürlichen Übergang von Implantat zur Krone gewährleisten.
Bei einer weiteren Methode wird das Implantat mit einem Laser freigelegt. Dabei wird vorher ebenfalls die Oberfläche des Zahnfleisches betäubt und anschließend wird das Zahnfleisch über dem Implantat mit dem Laser abgetragen. Dies geschieht vollkommen blutungsfrei. Anschließend muss auch nicht wieder vernäht werden. Auch hier wird eine ‘Heilkappe’ in das Implantat eingedreht, um ein schönes Austrittsprofil herzustellen.
Der Eingriff dauert bei der herkömmlichen Methode etwas länger, nimmt jedoch maximal 20 Minuten in Anspruch. Eine Freilegung mit einem Laser dauert ungefähr halb so lang.
Da die Behandlung unter einer Lokalanästhesie vorgenommen wird, das Zahnfleisch also betäubt ist, ist sie schmerzfrei. Nachdem die Anästhesie abgeklungen ist, kann je nach Art des Eingriffs ein Wundschmerz einsetzen.
Die Implantatfreilegung ist übrigens ohne Weiteres auch während der Schwangerschaft möglich. Das Anästhetikum fügt dem Kind keinerlei Schaden zu, da die Menge bei diesem Eingriff sehr gering ausfällt.
Nach dem Freilegen sollten die Patienten, bei denen geschnitten und genäht wurde, besonders auf die Naht aufpassen. Oft steht die Naht unter Spannung und kann sich beim Essen, Lachen oder Sprechen lösen. Viele spielen gerne mit der Zunge daran. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Naht die Wundränder nicht mehr richtig schließt, lassen Sie am besten Ihren Zahnarzt einen kurzen Blick darauf werfen.
Schonen Sie das Wundgebiet. Für die ersten ein bis drei Tage ist der Bereich über dem Implantat Flugverbotszone für Ihre Zahnbürste. Auch Spülungen sollte man während dieser Zeit vermeiden. Wenn die Wundheilung nach drei Tagen stabil ist, darf die Heilkappe und das Zahnfleisch mit einer weichen Zahnbürste vorsichtig geputzt werden.
Natürlich dürfen Sie bei Bedarf eine Schmerztablette einnehmen.
Raucher sind Risikopatienten, da die Wundheilung hier massiv gestört ist. Dies gibt Bakterien die Chance an den Wundrändern bis hinab zum Implantat zu gelangen und dort Entzündungen am Kieferknochen zu verursachen. Für den Zeitraum der Einheilung empfiehlt sich eine Dosisreduktion. Je weniger Zigaretten, desto besser!
Die Naht wird nach rund sieben bis zehn Tagen entfernt. Die Heilkappe dagegen muss rund zwei bis drei Wochen das Zahnfleisch ausformen, danach darf man mit dem Abdruck für die Krone beginnen.
Wenn das Implantat mit dem Laser freigelegt wird, entfallen einige Risiken, wie der Verlust der Naht und Wundschmerz. Ein Termin zur Nahtentfernung wird somit auch nicht benötigt.
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