Wenn ein Zahn verloren geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lücke zu füllen. Das Implantat muss nicht automatisch die bessere davon sein. Bei speziellen Gegebenheiten, Erkrankungen usw. kann eher eine Brücke als Alternative in Frage kommen. Beide Versorgungsvarianten, Implantat als auch Brücke, haben, abhängig von der jeweiligen Situation des Patienten, ihre Berechtigung.
Die Brücke
… ist die lang bewährte, klassische Versorgung einer Zahnlücke. Noch bis vor etwa zehn Jahren gab man ihr im Vergleich zum Implantat sogar häufig den Vorzug. Das Einsetzen einer Brücke bedeutet aber immer, dass die Nachbarzähne mitbehandelt werden müssen. Das sind die Zähne, die sich links und rechts von der Zahnlücke befinden. Dieser Fakt macht die Brücke neuerdings immer unbeliebter, denn der betroffene Patient muss den Verlust gesunder Zahnsubstanz hinnehmen. Und das möchten die meisten inzwischen verständlicherweise vermeiden.
Eine Brücke, die den Verlust eines Einzelzahnes ausgleichen soll, besteht aus drei Gliedern. Die Glieder eins und drei werden jeweils auf den Nachbarzähnen verankert und halten das Glied zwei, den eigentlichen Zahnersatz. Damit aber die Glieder eins und drei auf den Nachbarzähnen Halt finden, müssen diese Zähne beschliffen werden. Das heißt: Man trägt gesunde Zahnsubstanz etwa so weit ab, dass die Zähne wie Pfeiler geformt sind. Entsprechend werden sie auch als Pfeilerzähne für eine Brücke bezeichnet. Ist nach entsprechender Abdrucknahme die Brücke im zahntechnischen Labor hergestellt worden, kann sie fest eingesetzt werden. In Farbe und Form passt sie zu den restlichen Zähnen und vermittelt den Eindruck einer vollständigen Zahnreihe.
Das Implantat
… ist erst in den letzten zehn Jahren zum von den meisten Patienten anerkannten und vor allem auch bezahlbaren Zahnersatz geworden. Es wird anstelle des verlorengegangenen Zahnes in den Kieferknochen eingesetzt und nach der Einheilphase mit einer Zahnkrone versorgt. Aber obwohl die Implantation für viele zahnärztliche Spezialisten zur Routine geworden ist, bleibt sie für manche Patienten ein Risiko.
Brücke statt Implantat
Betroffen sind z. B. Raucher. Bei ihnen heilen Implantate schlechter ein, die Misserfolgsrate ist höher als bei Nichtrauchern. Auch schlecht eingestellte Diabetiker gehören zu den Risikopatienten. In diesen Fällen und bei Patienten, die nicht über ausreichendes Knochenvolumen verfügen, werden vor einer Implantation zusätzliche Maßnahmen notwendig. Das kann beispielsweise die Behandlung einer Parodontitis sein oder die Rekonstruktion des Kieferknochens. Letzteres ist mit operativem Aufwand und der Gefahr von Komplikationen verbunden. Ob der Patient das für die Vorzüge, die Implantate zweifelsohne haben, in Kauf nehmen möchte, sollte er ausgiebig mit seinem Zahnarzt beraten.
Anders geartet ist der Fall, wenn die Nachbarzähne der Zahnlücke bereits vorgeschädigt sind und ohnehin überkront werden müssen. Hier kann eine Brücke die folgerichtige und damit bessere Methode zum Schließen einer Zahnlücke sein.
Implantat statt Brücke
Wer über gute Mundhygiene verfügt, gesunde schöne Zähne hat und den Verlust eines Zahnes auf andere Gründe als Knochenabbau oder Krankheit zurückführen muss, kann ein Implantat in Erwägung ziehen. Die Chancen, dass es komplikationslos einheilt, stehen gut. Unschlagbarer Vorteil Nr. 2: Die Nachbarzähne bleiben so schön wie sie sind und müssen nicht mitbehandelt werden.
Fazit
Ob Brücke oder Implantat, entscheidet immer die individuelle Situation des Patienten. Vor- und Nachteile der einen oder anderen Methode sollten mit dem behandelnden Zahnarzt ausführlich besprochen werden.
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