Artikel 01/10/2019

Hormonfreie intrauterine Verhütung mit Kupfer: So geht's

Team jameda
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Die Empfängnisverhütung unterteilt sich in zwei grundsätzliche Methoden: die hormonelle Verhütung und die hormonfreie Verhütung.

Wie können sich Hormone auf den Körper auswirken?

Wegen der möglichen Nebenwirkungen, die Hormone im Körper auslösen können, ist in den letzten Jahren ein eindeutiger Trend zu einer hormonfreien Schwangerschaftsverhütung zu erkennen. Als Nebenwirkungen der Hormone kennt man hauptsächlich

  • Stimmungsschwankungen

  • Depressionen

  • Libidostörungen

  • Kopfschmerzen

  • Heißhunger

  • [Akne

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Welche hormonfreien Verhütungsmethoden stehen zur Verfügung?

Neben den relativ unsicheren hormonfreien Verhütungsmethoden, dem Coitus interruptus, der Wahl der unfruchtbaren Tage und dem Scheidendiaphragma gibt es drei sichere Methoden der Empfängnisverhütung. Sie basieren immer auf der Einlage eines kupferhaltigen Plastikteils in die Gebärmutter.

Die sicheren Methoden sind die Einlage einer Kupferspirale, die Einlage der Kupferkette und die Einlage des Kupferperlenballs IUB.

Was ist eine Kupferspirale?

Die Kupferspiralen, von denen es sehr viele verschiedene Modelle gibt, bestehen aus einem Plastikteil, meist in T-Form, um den ein feiner Kupferdraht gewickelt ist. Dieser Kupferdraht gibt Kupferionen in die Gebärmutter ab, die die Gebärmutterschleimhaut verändern und den Schleimpfropf im Muttermund beeinflussen. Allerdings ist die Wirkung des Kupfers nicht bis ins Letzte geklärt.

Ein im Allgemeinen als sehr wichtig eingeschätztes Wirkprinzip des Kupfers besteht in der Beeinflussung der Spermien. Ihre Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit wird beeinträchtigt. Die Kupferspiralen können eine Schwangerschaft aber auch verhindern, wenn sie bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Sex eingesetzt werden.

Die Beeinflussung der Spermien kann also nicht von vorrangiger Bedeutung sein. Die heutigen Kupferspiralen können mindestens fünf Jahre, einige auch zehn Jahre in der Gebärmutter bleiben.

So funktioniert die Kupferkette

Die Kupferkette gehört auch zu den Intrauterinpessaren und wirkt genauso wie die Kupferspirale. Sie setzt Kupferionen frei, worauf die Gebärmutterschleimhaut reagiert. Ein befruchtetes Ei kann sich nun nicht mehr in der Gebärmutterschleimhaut einnisten. Die Kupferionen beeinflussen außerdem die Spermien. Sie ist in der jetzigen Form seit ca. 15 Jahren auf dem Markt und wird in Belgien hergestellt.

Auf einem medizinischen Faden sind vier oder bei der größeren Variante sechs Kupferhülsen aufgefädelt. Sie hält in der Gebärmutter durch einen Knoten am oberen Ende, der in der Gebärmutterwand verankert wird. Dadurch liegt sie frei beweglich in der Gebärmutter und verursacht sehr selten Schmerzen oder Blutungsstörungen. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,1 und 0,3, die Versagerquote ist also sehr niedrig.

Laut Herstellerangaben und Angaben der Anwender ist die Kupferkette auch eine Alternative zur Notfallverhütung mit der „Pille danach“.

Alles über den Kupferperlenball

Die neueste Entwicklung der hormonfreien IUDs ist der aus Israel stammende Kupferperlenball IUB. Er ist seit ca. vier Jahren auf dem deutschen Markt. Er kommt wie Kupferspirale und Kupferkette ohne Hormone aus, wirkt genauso und ist mindestens fünf Jahre wirksam.

Er besteht aus einer speziellen Formgedächtnislegierung, auf der Kupferperlen aufgefädelt sind. Vor der Einlage und zur Einlage in die Gebärmutter befindet er sich in einem Plastikröhrchen. Bei der Einlage nimmt er seine kugelige Form an und liegt frei in der Gebärmutter.

Von mehreren Anwendern werden in den letzten Jahren allerdings Angaben über relativ hohe Ausstoßungsraten und eine unzureichende Verhütungssicherheit gemacht.

Wie wird die hormonfreie Verhütung mit Kupfer angewendet?

Die Kupferspiralen, die Kupferkette und der Kupferperlenball werden vom Frauenarzt normalerweise während der Regelblutung eingesetzt, weil der Muttermund während der Blutung etwas erweitert ist. Das Einsetzen ist dadurch etwas einfacher. Die Einlage kann ohne Betäubung, mit örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose erfolgen.

Es sollte nicht vergessen werden, dass alle drei IUD-Arten auch zur hormonfreien Notfallverhütung nach ungeschütztem Sex an Stelle der Einnahme der „Pille danach“ verwendet werden können.

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