Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Wörster, Geschäftsführer von Marien Ambulant, interessante Fragen zu Grundsätzen und Behandlungsmethoden der gGmbH.
jameda: Herr Wörster, Sie sind Geschäftsführer von Marien Ambulant mit Sitz in Siegen. Was lieben Sie an Ihrer Arbeit und was sind die größten Herausforderungen im Arbeitsalltag?
Herr Wörster: Ich schätze an meiner Arbeit den Umgang mit Menschen. Die Zusammenarbeit mit meinem Team in der Verwaltung und den Teams in unseren zahlreichen Praxen bereitet mir viel Freude. Marien Ambulant ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Aus einem MVZ sind drei mit insgesamt 13 Facharztpraxen geworden. Eine der größten Herausforderungen ist es, das Unternehmen bei zunehmender Größe kontinuierlich patientenorientiert und wirtschaftlich weiterzuentwickeln.
jameda: Was motiviert Ihr Team bei der täglichen Arbeit?
Herr Wörster: Mir und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Teams liegt das Wohl der Patienten am Herzen. Für die meisten ist ihr Beruf auch ihre Berufung. Sie haben sich bewusst für eine Ausbildung oder ein Studium im Gesundheitswesen entschieden, um Menschen helfen zu können. Wenn die Patienten sich gut betreut und behandelt fühlen, spüren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das. Das gibt einem viel zurück und motiviert. Häufig sind es auch die kleinen Momente, die zwischenmenschlichen Kontakte, die den Arbeitsalltag immer wieder aufhellen.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrem MVZ, dass Sie nie vergessen werden?
Herr Wörster: Es passiert unglaublich viel in unserem Unternehmen, jeden Tag. Ein spezielles Erlebnis, das alle anderen überragt, ist mir nicht hängengeblieben.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Wie geht Marien Ambulant mit Patienten in solchen Situationen um?
Herr Wörster: Wir führen uns vor Augen, dass das Erkrankungsbild unserer Patienten in einigen Disziplinen existenzbedrohend ist. Mit dieser Selbstreflektion erfahren unsere Patientinnen und Patienten den gebührenden Respekt und die notwendige, einfühlsame Betreuung, die sie in der für sie schwerwiegenden Lebensphase benötigen.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Wörster: Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen wird einiges abverlangt. Familienunfreundliche Arbeitszeiten und enorme psychische und physische Belastungen verringern die Attraktivität sämtlicher Berufe. Ich würde daher als erstes die Rahmenbedingungen für die Menschen verändern, die sich bei Krankheit und im Alter um uns kümmern.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Wörster: Ärzte respektive medizinisches Personal stehen ständig vor der Herausforderung, dem Patienten komplexe medizinische Sachverhalte verständlich zu vermitteln. In der Kommunikation mit Patienten können unerfahrene ärztliche Kolleginnen und Kollegen Schwierigkeiten erfahren. Es wäre begrüßenswert, wenn auf den Ausbau von kommunikativen Fähigkeiten in Studium und Ausbildung ein stärkerer Fokus gelegt würde.
jameda: Was war die letzte große Veränderung in Ihrem MVZ?
Herr Wörster: Die letzte Praxis, die wir im Unternehmen aufgenommen haben, war eine allgemeinmedizinische Praxis in einem Siegener Stadtteil. Das ist für ein klinikgetragenes MVZ schon eine Besonderheit. Die Praxisinhaber haben lange nach einem Nachfolger gesucht, aber keinen gefunden. Letztlich haben wir im Sinne der Patienten Verantwortung übernommen, um die hausärztliche Versorgung in der Region aufrechtzuerhalten. Persönlich gehe ich davon aus, dass die hausärztliche Versorgung in Zukunft viel stärker von den regionalen Gesundheitsakteuren wie klinikgetragenen MVZs übernommen wird.
Michael Wörster ist Geschäftsführer der Marien Ambulant gGmbH in Siegen. Der diplomierte Sportlehrer ist ein Kenner des Gesundheitswesens. Nach Tätigkeiten bei Leistungserbringern und Kostenträgern leitete er ab 1997 das Referat Neue Versorgungsformen, das in 2018 zu Marien Ambulant firmierte.
Die fachübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen in unseren Arztpraxen bietet eine besondere Versorgungsqualität aus einer Hand: Das Zusammenspiel aller an der Behandlung Beteiligten und die gemeinsame Verständigung über Behandlung und Ziele ermöglichen mehr für Menschen.
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