Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Volker Großenbacher interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Großenbacher, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Großenbacher: Der Kontakt zur Zahnmedizin begann nach der mittleren Reife durch eine Lehre zum Zahntechniker. Zum Ende der Lehre fasste ich den Entschluss, Zahnarzt zu werden und holte mein Abitur am Abendgymnasium nach.
Die damals noch bestehende allgemeine Wehrpflicht konnte ich für die Ausbildung zum Sanitäter nutzen, bevor ich das Studium in Hamburg begann und in der Regelstudienzeit abschloss.
Die darauffolgende Assistenzzeit konnte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Eppendorf und in der Bremer Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie absolvieren.
Eppendorf ermöglichte mir von Anfang an, große prothetische Arbeiten durchzuführen. Die Bremer Chirurgie manifestierte mein Interesse und die Durchführung zahnärztlicher chirurgischer Maßnahmen und vor allem die zu diesem Zeitpunkt beginnenden implantologischen Behandlungsmaßnahmen. Parallel lag mein Interesse vor allem in der parodontologisch-chirurgischen Weiterbildung bei Prof Dragoo.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Großenbacher: Die Besonderheit meines Tätigkeitsschwerpunktes ist das Gesamtpaket meiner Ausbildung, welches auf ein optimales Ergebnis ausgelegt ist. Als Zahntechniker und Prothetiker habe ich einen Blick dafür, wo die Zähne später stehen sollten, was machbar ist und wie groß der Aufwand ist, um das angestrebte Ergebnis zu erzielen.
Die zahnärztlich-chirurgische Ausbidung bildet die Basis für eine optimale implantologische Ausgangslage für den Patienten. Die parodontologisch-chirurgische Ausbildung optimiert die Stabilität und Ästhetik der Weichgewebssituation rund um die Implantate und die eigenen Zähne.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Großenbacher: Im medizinischen Bereich ist der Mann, der mir am meisten imponiert hat, Albert Schweizer.
Im Zahnmedizinischen muss man gar nicht soweit in die Vergangenheit reisen. Zum einen mein Kollege und sehr guter Freund Dr. Dr. Thomas Olivier (Mund-Kiefer-Gesichtschirurg). Prof Mick Dragoo (Parodontologe aus den USA) Studyclub seit 1997, Prof. Gutowski (ein Prothetiker der seines Gleichen sucht) und viele andere gewissenhaft praktizierende Kollegen, deren Aufzählung den Rahmen sprengen würde.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Großenbacher: Ich glaube, Erleichterung im Praxisalltag, ob Human- oder Zahnmedizin würde mit weniger Bürokratie einhergehen. Ein Arzt oder Zahnarzt sollte sich in erster Linie um die Bedürfnisse der Patienten sorgen und dort vor allem seine Energie, sein Wissen und Leidenschaft einbringen. Vor allem in kleinen Praxen werden die Betreiber mit nicht delegierbaren Aufgaben belastet, welche ein qualitätsorientiertes Arbeiten immer mehr erschweren. Denn es muss zu viel Zeit investiert werden und die wirklich wichtigen Dinge kommen zu kurz.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Großenbacher: Eine der größten Herausforderungen stellt für mich die individuelle Betreuung der Patienten dar. Dies gilt für die Zahnmedizin genauso wie für den zahntechnischen Bereich.
Der Patient muss als Individuum gesehen und behandelt werden, was durch große betriebswirtschaftliche und profitorientierte Zusammenschlüsse von Riesenpraxen und Dentallaboren mit Sicherheit nicht gefördert wird. Der persönliche Kontakt, die Verantwortung und die individuelle Therapie sollten den Stellenwert, den sie verdienen, behalten bzw. wiedererlangen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Großenbacher: Das ist eine Frage, die unsere Patienten beantworten sollten.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Großenbacher: Dass sie unserem Zahnärzte- und Praxisteam Vertrauen entgegenbringen. Freundlichkeit, Flexibilität und häufig Geduld.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Großenbacher: Das war 1995 meine allererste Implantation: Gleich acht Implantate in einer Sitzung, bei nicht gerade einfachen knöchernen Verhältnissen. Nach vier Implantaten wollte ich die Behandlung beenden und die nächsten vier Implantate auf eine neue Sitzung verschieben. Aber der Patient fühlte sich fit und bestand auf das Setzen der restlichen geplanten Implantate.
Das war schon sehr aufregend und das Beste ist, dass alle gesetzten Implantate auch heute noch knöchern verankert und prothetisch versorgt sind. Sicherheit bei der OP gab mir mein Freund und Kollege Dr. Dr. Olivier, der mir assistierte.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Großenbacher: Außer den allgemein bekannten Pflegeregeln, wie mindestens zweimal täglich Zähne putzen, und dies wenn möglich mit Zahnbürstenbewegungen unter mäßigem Druck vom Zahnfleisch zur Zahnoberfläche, gehören dazu auch die Prothesenreinigung, wenn möglich ebenfalls mindestens zweimal täglich mit schleifkörperfreien Reinigungsmitteln sowie gesunde Ernährung und die regelmäßige Professionelle Zahnreinigung durch geschultes, fachkundiges Personal.
Nehmen Sie sich die Zeit für die eigenen Zähne und ihre Pflege. Benutzen Sie Zahnseide bzw. Bürstchen nur bei den Zähnen, die Sie behalten möchten.
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