Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Helge Rampoldt

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Rampoldt interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Rampoldt, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?

Herr Rampoldt: Die Arbeit am und mit dem Menschen; es ist ein sehr vielfältiger Beruf mit sich ständig verbessernder Technik und neuen Herausforderungen. Einen Status quo gibt es nicht.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Rampoldt: Mikrochirurgisches Arbeiten im Bereich der Implantologie und Parodontosetherapie begeistert mich immer wieder und lässt den Patienten erleben, wie wenig Beschwerden nach einem solchen Eingriff zu erwarten sind.  Allen Patienten gerecht zu werden und die funktionelle sowie ästhetische Wiederherstellung sind die größten Herrausforderungen für mich.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Rampoldt: Hin und wieder sagen Patienten: „ Das ist doch nur Geldmacherei ohne Nutzen“, insbesondere bei Prophylaxeleistungen. Desweiteren werden immer häufiger Rechnungen hinterfragt, da wir ja alles einfach ohne Kontrolle aufschreiben könnten.

Daher  bemühen wir uns , die anfallenden  Fragen der Patienten schnellstens zu klären und die manchmal aufkommenden Emotionen, die Doktor Google auslöst, in aller Ruhe mit dem Patienten zu besprechen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Rampoldt: Mir zu vertrauen und die Reise gemeinsam mit mir und dem gesamten Team zu wagen. Sollte der Patient hierfür weitere Therapien benötigen, wie Narkosemaßnahmen oder Angst und  Schmerzbehandlungen, dann stellen wir den Kontakt  innerhalb unseres Netzwerkes zu den passenden Kollegen her.

Wir sind für den Patienten, seine  Zahnbelange und den damit verbundenen Gedanken der beste Ansprechpartner, eben „Zahn und Mensch’ gelebt.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Rampoldt: Mit Geduld, einem Gespräch auf Augenhöhe und Verständnis für seine Zweifel sowie Fragen. Nur ein vollständig aufgeklärter Patient kann den Therapieplan verstehen. Hierbei gehören Kompromisse auf beiden Seiten dazu.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Rampoldt: Verständliche Rechnungen für alle Patienten einführen, damit der gesetzlich versicherte Patient sieht, was da so alles gemacht wurde und dass es Geld kostet.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Rampoldt: Die Aufklärung und Beratung ist definitiv ein Stiefkind, denn nur der gut informierte Mensch ist ein guter Patient. Da sich heutzutage viele bei 'Doktor Google“ ihr Halbwissen zusammensuchen, ist das persönliche Beratungsgespräch enorm wichtig für den Erfolg einer Behandlung sowie ein entspanntes Miteinander.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Rampoldt: Im Bereich der Parodontitis Behandlung haben wir viele neue Techniken eingeführt, die von allen großen Universitäten als die optimale Therapie angesehen werden.

Dazu zählt die Piezotechnik, die Lasertechnik, die Keimanalyse und das Prophylaxetraining.

Ansonsten sind wir dem Patientenwunsch nach kleinen kieferorthopädischen Korrekturen nachgekommen und arbeiten nun mit der „Harmonieschiene“. Generell steht das minimalinvasive Arbeiten im Vordergrund.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Rampoldt: Da gibt es einig Erlebnisse, gute wie weniger gute, wobei die guten Erlebnisse eindeutig überwiegen. Das herzliche Dankeschön des Patienten, ein strahlendes Lachen nach Abschluss einer komplexen Behandlung, das vergißt man nicht mehr und es motiviert einen immer aufs Neue.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Rampoldt: Das schönste was man seinem Gegenüber schenken kann, ist ein offenes Lachen. Es ist unbezahlbar und kommt auch als Geschenk zurück!

Daher ist die Mund und Zahnpflege für das gesamte Wohl des Menschen von enormer Wichtigkeit, denn an jedem Zahn hängt der ganze Mensch.

Zur Person:

Schon mit 16 Jahren stand mein Berufswunsch „Zahnarzt“ fest, denn ich wollte immer am Menschen arbeiten, damit es ihm gut geht:

Dabei begeistert mich täglich auf’s Neue der komplexe Zusammenhang zwischen der allgemeinen Medizin und der Zahnmedizin, die zwar sehr handwerklich ausgerichtet ist, aber nur zum langfristigen Erfolg führen kann, wenn der Mensch im Mittelpunkt steht.

Daher sehe ich mein Hauptarbeitsfeld in der Chirugie und Parodontitistherapie, sowie in der Lösung komplexer Sanierungsfälle.

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