Artikel 10/07/2021

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Prof. Dr. med. Markus Stoffel

Prof. Dr. med. Markus Stoffel Internist, Nephrologe
Prof. Dr. med. Markus Stoffel
Internist, Nephrologe
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Prof. Dr. med. Markus Stoffel interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Internist.

jameda: Herr Prof. Dr. Stoffel, was hat Sie motiviert, Internist zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Prof. Dr. Stoffel: Für die Medizin habe ich mich aus einem ganz klassischen Motiv heraus entschieden, nämlich um Menschen helfen zu können.

Im Rahmen meines Studiums war mir schon früh klar, dass mich die Gesamtheit der körperlichen Stoffwechselvorgänge und ihre Auswirkungen auf unsere Organe am meisten interessiert. Ich habe im Rahmen meiner profunden Aus- und Weiterbildung von sechs Jahren im In- und Ausland die Komplexität der körperlichen Abläufe intensiv kennengelernt – insbesondere das, was uns als Menschen ‘biochemisch’ ausmacht. Dieses Wissen konnte ich während meiner darauf folgenden zweijährigen Facharztausbildung zum Nephrologen (Nierenheilkunde) vertiefen.

Als Internist fasziniert mich bis heute das breite Spektrum der Einsatzmöglichkeiten der Inneren Medizin.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Prof. Dr. Stoffel: Mein Tätigkeitsschwerpunkt ist das gesamte Spektrum der Inneren Medizin mit dem Hauptziel, schwerwiegende Erkrankungen zu verhindern. Vorsorge bzw. Prävention sind grundsätzlich sehr wichtig. Es ist allemal besser, Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen, als später nur die Symptome zu behandeln.

Durch frühzeitige und umfassende Gesundheitsuntersuchungen können viele relevante Prädispositionsfaktoren für Krankheiten erkannt werden. Indem wir in unserer Praxis Defizite finden und ausgleichen, können also auch Erkrankungen verhindert werden.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Prof. Dr. Stoffel: Dr. Erich Knobloch, der heute über 90-jährige Gründer unserer Praxis und Mit-Begründer der wirklich präventiven Medizin, ist für mich ein großes medizinisches und menschliches Vorbild. Er ist mir ein guter Bekannter geworden, der mich anspornt und zugleich motiviert. Bis heute behandeln wir mit großer Freude Patienten, die bereits vor mehr als zwanzig Jahren bei ihm waren.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Prof. Dr. Stoffel: Neue Möglichkeiten bieten die Digitalisierung der Medizin und der Praxisabläufe, die wir auch teilweise schon einsetzen. So werden z. B. Online-Terminbuchungen und Videosprechstunden gern genutzt.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Prof. Dr. Stoffel: Prävention sollte zum Volksgut werden! Jeder Einzelne ist aufgerufen, für sich selbst und seine Gesundheit Verantwortung zu übernehmen und dies im Zusammenspiel mit moderner Diagnostik und wissenschaftlichen Erkenntnissen für sich zu nutzen. Auch ein Umdenken der Krankenkassen und somit der Gesellschaft hin zu einer gesundheitsgestützten und nicht nur Reparatur-bezogenen Medizin wäre wünschenswert. Das ist natürlich eine Generationen-übergreifende, aber aus meiner Sicht sehr lohnenswerte Herkulesaufgabe.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Prof. Dr. Stoffel: Ich denke, ein wesentlicher Faktor ist, dass ich mir immer ausreichend Zeit für jeden einzelnen Patienten nehme, um dabei den individuellen Einflussfaktoren des betreffenden Patienten näherzukommen.

Ich bemühe mich auch immer, eine verständliche Sprache zu sprechen. Denn ich weiß, nur wenn verstanden wird, was ich sage, kann eine Umsetzung gelingen.

Es erfüllt mich mit besonderer Freude und Dankbarkeit, wenn mein Gegenüber wahrnimmt, dass ich mich für sein Schicksal und für seine gesundheitlichen Probleme interessiere und in scheinbar aussichtslosen Situationen einen Weg finde, um helfen zu können.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Prof. Dr. Stoffel: Meine Patienten kommen aus ganz verschiedenen beruflichen, sozialen und familiären Gefügen mit unterschiedlichen Fragestellungen zu mir. Das empfinde ich als sehr bereichernd. Einige Patienten geben mir auch neue Impulse, die ich dann gerne aufgreife, um weiter zu recherchieren. Denn das Lernen und die Umsetzung des praktischen Wissens hören bei mir nie auf.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Prof. Dr. Stoffel: Während meiner medizinischen Tätigkeit in Paris bin ich regelmäßig Rettungswagen gefahren. An einem späten Abend erreichte uns die Meldung von einem älteren, schwerkranken Patienten. Durch unser schnelles Erfassen des medizinischen Notfalls, der keinen Aufschub duldete, leisteten wir persönliche, praktische Rettungshilfe. So haben wir ihm – in einem Altbau in der 5. Etage ohne Aufzug – das Leben gerettet.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Prof. Dr. Stoffel: Versuchen Sie, von sich selbst ein möglichst gutes Bild Ihres aktuellen Gesundheitszustandes zu bekommen. Konzentrieren Sie sich dann auf einen oder maximal zwei Bereiche, die Sie verändern wollen! Verlieren Sie dabei niemals die Zuversicht und auch den liebenden Blick auf sich selbst und Ihre direkten Mitmenschen.

Zur Praxis

Die Praxis liegt im Herzen Münchens in einer Seitenstraße zur Maximilianstraße in ganz zentraler Lage. Die Praxisräume befinden sich in einem wunderschönen Altbau in der 1. Etage mit Lift. Wir sind stolz darauf, dass das ganze Team äußerst patientenzugewandt ist. Da wir Termine vergeben, haben Sie keine oder nur sehr kurze Wartezeiten.

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