Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Otten interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Otten, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Otten: Schon als Zehnjähriger saß ich mit dem Gesundheitslexikon zu Hause auf dem Sofa. Die Funktion des menschlichen Körpers, Erkrankungen und Therapien haben mich irgendwie fasziniert. Da ich auch damals schon gerne gebastelt habe, lag es auf der Hand, was ich einmal werden würde. Eigentlich war die Chirurgie mein Favorit, aber als umgeschulter Linkshändler hat man es dort nicht so leicht. Außerdem kann man als Zahnarzt auch chirurgisch tätig sein.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Otten: Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit, mein Team und meine Patienten. Den Patienten eine vertraute Atmosphäre zu bieten und zu sehen, wie manche Menschen plötzlich ihre Angst verlieren, macht auch mich glücklich. Außerdem freue ich mich, dass wir dank moderner Therapieverfahren heute in der Lage sind, nahezu jedem Patienten im wahrsten Sinne des Wortes ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Otten: Das am meisten verbreitete Vorurteil ist sicher, dass Privatpatienten bessergestellt werden. Allerdings ist das zumindest im zahnärztlichen Bereich gar nicht der Fall. Es gab in der privaten Gebührenordnung seit über 30 Jahren keine Honorarerhöhung mehr. Deshalb sind die Honorare für gesetzlich Versicherte heute nahezu auf dem gleichen Niveau.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Otten: Bei unangenehmen und langdauernden Behandlungen ist es sehr wichtig, dass der Patient ausführlich und vollständig auf das vorbereitet wird, was ihn erwartet. Nur so kann er eine qualifizierte Entscheidung für die richtige Therapie treffen. Es ist wichtig für den Patienten, zu wissen, dass wir ihn auf dem Weg begleiten, egal wie er sich entscheidet.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Otten: Für jeden Therapieplan hat sich der Patient selbst unter Mithilfe des Arztes entschieden. Wenn Patienten sich nicht daran halten, müssen sie sich fragen lassen, was die Ursache dafür ist. In den meisten Fällen gibt es nachvollziehbare Gründe, manchmal auch nicht. In diesen Fällen muss ich die Entscheidung des Patienten akzeptieren, schließlich sind es seine Zähne.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Otten: Das System hat sicher einige Schwachstellen, aber es ist lange nicht so schlecht, wie es von einigen dargestellt wird. Und das sage ich, obwohl wir Zahnärzte in Deutschland nahezu zu den niedrigsten Honoraren in Europa arbeiten müssen. Abschaffen würde ich die oft viel zu niedrigen Budgets, die der Hauptgrund dafür sind, dass gesetzlich Versicherte nur schwer Termine bei Fachärzten bekommen. Es gibt etliche Möglichkeiten, das nötige Geld woanders einzusparen.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Otten: Ein Arzt braucht meiner Meinung nach neben der fachlichen auch eine hohe soziale Kompetenz. Darüber hinaus ist speziell bei Zahnärzten, aber auch bei chirurgisch tätigen Kollegen, eine gewisse manuelle Geschicklichkeit wichtig. Nicht alle schaffen es, alle diese Dinge zu vereinen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Otten: Wir bieten in unserer Praxis alle innovativen Therapieverfahren und technischen Voraussetzungen an, die tatsächlich einen Gewinn für die Patienten bringen und die seriös international untersucht worden sind.
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