Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Oliver Dunsch

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Oliver Dunsch interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Oliver Dunsch, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dunsch: Mein Ziel war und ist es, meinen Patienten das ungute Gefühl, wenn nicht sogar die Angst, zu nehmen. Natürlich war mir schon bei der Berufswahl klar, dass keiner gerne zum Zahnarzt geht. Aber ich versuche, den Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten.

Jeder von uns kennt dieses ungute Gefühl in der Magengegend – meist verursacht durch negative Erlebnisse als Kind beim Zahnarzt. Auch ich habe solche Traumata erlebt – und diese Erfahrung möchte ich meinen jungen Patienten ersparen und die der älteren mit positiven Erlebnissen überschreiben.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Dunsch: Es gibt nicht den einen Tätigkeitsschwerpunkt. Ich sehe den Patienten als Ganzes, den Körper als Gesamtkonzept und habe höchsten Respekt vor dem Wunderwerk Mensch. So gilt es, Zusammenhänge zu erkennen, sich nicht nur auf die Symptome und ihre Behebung zu stürzen, sondern den Patienten mit einzubeziehen.

Hierbei ist es natürlich hilfreich, ein breitgefächertes Wissen zu haben, keine Scheuklappen aufzuhaben und das Ganze mit Berufserfahrung zu paaren. Zum Beispiel soll bei aller Ästhetik die Funktion nicht vernachlässigt werden. Denn wenn schöne Kronen plötzlich zu Migräne, Tinnitus und Schwindel führen, ist auch keinem geholfen.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dunsch: Schon während meiner Assistenzzeit hatte ich das Vergnügen und die Ehre, Dr. James Garry kennenzulernen, der bis zu seinem Tod Freund und Mentor war und bis heute ein großes Vorbild.

Er hat mir die Zusammenhänge zwischen Atmung und Gesichtsentwicklung, zwischen Schnullerform und Muskeltonus, zwischen oralen Symptomen und Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung von Kindern nahegebracht. Seine Weitsicht und Erfahrung waren grenzenlos. ‘Thinking outside the box’ war sein Motto. Das hat bis heute Gültigkeit.

jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dunsch: Ich denke, es ist wichtig, über die ganzen technischen Möglichkeiten und Errungenschaften nicht das Tasten, Untersuchen und Verstehen zu vernachlässigen. Natürlich gibt es Apparate und Errungenschaften, die Möglichkeiten und Annehmlichkeiten mit sich bringen, die weiter oben beschriebene Angst zu minimieren. Ich denke da an die Möglichkeit der digitalen Abformung in unserer Praxis – ein Wohlfühlfaktor für nicht wenige Patienten.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dunsch: Die größte Herausforderung lässt sich in einem Zitat eines meiner Professoren zusammenfassen: ‘Nichts ist so gut wie das Original!’ Auf meinen Beruf bezogen bedeutet das, dass wir nicht so vermessen sein sollten, zu glauben, durch all die uns heute zur Verfügung stehenden Errungenschaften der Natur ebenbürtig oder gar überlegen zu sein. Ziel muss es sein, weniger zu reparieren, sondern dazu beizutragen, Gesundheit zu wahren. Und dazu gehört eben auch Aufklärung – nicht nur in Sachen Mundhygiene.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dunsch: Genau genommen ist das ja eine Frage, die die Patienten besser beantworten könnten. Aber aufgrund des Feedbacks weiß ich, dass sie meine Ruhe und Sorgfalt schätzen. Eine Rolle spielen dabei sicherlich auch meine Erfahrung und meine Einstellung: Ich behandle meine Patienten so, wie ich selbst behandelt werden würde.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dunsch: Gegenseitigen Respekt und einen freundlichen Umgang

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dunsch: Es gibt viele schöne und unvergessene Erlebnisse, die sich in den letzten 25 Jahren zugetragen haben. Manchmal teile ich Anekdoten – natürlich ohne Namen zu nennen – während der Behandlung. Kommen Sie doch einfach mal vorbei!

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dunsch: Vertrauen Sie wieder mehr Ihrem Körper, verbinden Sie sich wieder mit Ihrer inneren Stimme und folgen Sie nicht blind jedem Ratschlag. Ansonsten bin ich gerne bereit, jede Frage so gut es mir möglich ist zu beantworten und Tipps zu geben. Eine gesunde Diät besteht nicht nur aus dem Essen und Trinken, die wir konsumieren, sondern auch, was wir uns anschauen, was wir lesen, wie wir uns bewegen und wie wir schlafen. All das trägt zu Gesundheit oder Krankheit bei.

Zur Person

Meine Name ist Oliver Dunsch und ich bin seit über 25 Jahren als Zahnarzt tätig. Ich habe meine Erfahrungen in Gemeinschaftspraxen und in eigener Praxis gesammelt und war im In- und Ausland tätig. Letztes Jahr bin ich nach 7 Jahren selbständiger Tätigkeit in einer renommierten Praxis in der Harley St. Area in London UK zurückgekehrt, um meine Erfahrung und Expertise in der Praxis Neukranz & Bürklin in Bad Soden einzubringen. Als angenehmer Nebeneffekt ergibt sich aus dem Auslandsaufenthalt, dass ich englischsprachigen Patienten muttersprachlich Sachverhalte erklären kann und auch jede Beschreibung Ihrer Probleme in kleinsten Nuancen verstehe.

Zur Praxis

Die Praxis Neukranz & Bürklin hat sich nicht nur in Form meiner Person erweitert, wir bieten mittlerweile ein eigenes Stockwerk für Professionelle Zahnreinigung und Mundhygiene an. Die Behandlungsräume für uns Zahnärzte befinden sich hingegen im barrierefreien Erdgeschoss. Den Rundum-Service runden unser Praxislabor und die enge Zusammenarbeit mit weiteren Laboren in Frankfurt ab, wo sich auch noch eine Dependance im Stadtzentrum unweit der Zeil befindet. Trotz der Erfahrung, Größe und Internationalität bietet unsere Praxis eine ruhige und beruhigende Atmosphäre mit Zeit und Zuwendung für die Patienten.

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