Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Michael Schroeder interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Schroeder, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Schroeder: Mich motivierte der Kontakt mit Menschen, die jeden Tag wieder eine optimale Leistung für ihre Gesundheit von mir erwarten. Das handwerkliche Arbeiten hat mir schon als Kind viel Spaß bereitet. Weiterhin war es die Freiberuflichkeit mit dem Vorteil der beruflichen Selbstbestimmung, die mich faszinierte.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Schroeder: Die größte Freude für mich ist, wenn meine Patienten mit meiner Arbeit und Behandlung zufrieden sind, noch besser wenn ihre Erwartungen mehr als erfüllt worden sind. Die größten Herausforderungen an die Praxis sind das richtige Ausfiltern von sinnvollen Innovationen der Zahnheilkunde und die Integration in den Praxisalltag. Nur ein Beispiel ist das digitale Röntgen.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Schroeder: Wir Zahnärzte arbeiten nur für´s Geld und nicht aus Freude am Beruf. Viele meiner Kollegen - mich eingeschlossen - lieben ihren Beruf und führen ihre Praxis wie ein kleines Unternehmen, vor allem mit Verantwortung für ihre Beschäftigten.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Schroeder: Wenn der Weg zum Ziel noch lange dauert, sollte man nicht über den Weg klagen, sondern sich auf das Erreichen und die Freude des Ziels konzentrieren.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Schroeder: Jeder Patient bestimmt über sich selbst. Wenn er meinen Plan nicht akzeptieren möchte, kläre ich ihn über mögliche Folgen auf. Gleichzeitig versuche ich, mit ihm Alternativen zu finden, die ein für ihn optimales Ergebnis sind. Es wird nie passieren, dass ich einen Patienten zu etwas zwinge.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Schroeder: Erst einmal möchte ich feststellen, dass wir in Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt haben. Jeder, der im Ausland mal ärztliche Hilfe brauchte, weiß, wovon ich rede. Die Qualität der ärztlichen Leistung ist sehr gut. Leider fehlt sowohl den Ärzten als auch ihrem Personal durch die zunehmende Bürokratisierung und den Kostendruck die Zeit für die Patientenbetreuung.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Schroeder: Ich möchte keinen meiner Kollegen pauschal kritisieren. Jeder sollte sein Handeln und Arbeiten täglich hinterfragen und nach Verbesserungen suchen, die Patienten noch besser zu versorgen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Schroeder: Wir suchen ständig nach Innovationen, die die Therapie für unsere Patienten verbessern oder den Praxisalltag erleichtern. Zahllose Teilnahmen an Kongressen und Fortbildungen sowie ausführliche Recherchen in der Fachliteratur dienen zur Abwägung der optimalen Patientenbetreuung. Bei manchen Neuerungen warten wir gerne auch eine Zeit ab, damit wir aus unseren Patienten keine Versuchskaninchen machen.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Schroeder: Es gibt eine Vielzahl schöner Momenten, die mir meine Patienten mit ihrer Zufriedenheit bereitet haben. Das ist auch einer der Gründe, warum ich diesen Beruf gewählt habe. Nicht nur ein herausragender Moment, sondern die vielen kleinen positiven Erlebnisse motivieren mein Team und mich täglich neu.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Schroeder: Jeder Mensch sollte sorgsam mit seinem Körper umgehen. Übertriebene Belastungen sind genauso schädlich wie Vernachlässigung. Die richtige Mischung aus gesunder Ernährung und Bewegung, verbunden mit guter Pflege sind die Grundvoraussetzungen für ein gesundes Leben.
Zur Person
Ich bin in Hannover geboren und zur Schule gegangen. Nach dem Bundeswehrdienst habe ich an der Medizinischen Hochschule Hannover studiert und nach der Assistenzzeit sowie nach drei Jahren als Sozius in einer Kieferchirurgischen Praxis habe ich mich Anfang 1997 in eigener Praxis im Zentrum Hannovers niedergelassen.
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