Das jameda-Interview: 8 Fragen an Herrn Marc Ohle

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Marc Ohle interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

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jameda**: Herr Dr. Ohle, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Ohle: Ich dürfte schon als 13-Jähriger meinem Vater über die Schulter schauen und habe ihn immer dafür bewundert, wie er den Menschen hilft. Dass er es immer geschafft hat, aus den vielen möglichen Ursachen die richtige zu finden, damit er sie beseitigen und damit dem Patienten helfen kann.

Für mich war das damals kaum vorstellbar, jemals ein ähnliches Wissen zu erreichen. Es wuchs in mir damals schnell der Wunsch, auch einmal Zahnarzt zu werden, um den Patienten so zu helfen, ihnen schmerzfrei ihre Zähne zu erhalten. Auch die Gespräche, die er mit den Patienten geführt hat und die Anerkennung, die er von ihnen bekommen hat, habe ich stets bewundert.

Das Studium an der Ruprechts-Karls-Universität in Heidelberg war kein leichtes Studium. Was ich dort über die Zahnerhaltung gelernt habe, und die Herangehensweise meines Vaters haben mir aber einen spannenden Teil der Medizin offenbart. Es ist für mich nach wie vor faszinierend, die Ursachen der unterschiedlichsten Zahnprobleme zu ergründen und zu lösen. Nachhaltig!

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Ohle: Mein Schwerpunkt liegt im Großen und Ganzen in der Zahnerhaltung. Darunter verstehe ich alles, was nötig ist, um die Zähne so lange wie möglich dem Patienten gesund zu erhalten.

Es beginnt bei der Prophylaxe, über Füllungen, Wurzelbehandlungen, Kronen (aus dem passenden Material für die jeweilige Situation) bis hin zu Revisionen (undichter Wurzelkanalfüllungen). Immer nach dem Motto: Der Zahn ist das beste Implantat und ein lebendiger Zahn die beste Wurzelkanalbehandlung.

Sie merken, dass ich gerade eigentlich alles aus der Zahnmedizin aufgezählt habe. Es gehört für mich alles zusammen. Ich versuche im Gespräch und in der Untersuchung zu erkennen, was die Ursache für die Probleme des jeweiligen Patienten sind, und schaue dann nach einer Lösung, die, wenn es irgendwie geht, ein Leben lang hält. Das macht Spaß!

Ich darf jeden Tag die Früchte meiner bzw. häufig auch der Arbeit meines Vaters und meiner Großmutter sehen, kontrollieren und bewundern.

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jameda**: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Ohle: Sicherlich mein Vater und meine Großmutter. Sie haben für ihre Familie und ihren Beruf und damit für ihre und nun meine Patienten gelebt. Noch heute berichten die Patienten aus tiefster Dankbarkeit über die Dinge, mit denen sie ihnen geholfen haben.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Ohle: Ich denke, dass im Bereich der IT viele Neuerungen kommen werden, die unsere Arbeiten erleichtern werden. In dem Sinne sind wir schon jetzt recht aktuell. Wir haben seit nun drei Jahren eine rein elektronische (Tablet-)Anmeldung, Gesundheitsfragebogen und Aufklärung. Auch die Röntgendiagnostik ist rein digital (seit 2008).

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Ohle: Die größte Herausforderung sind in meinen Augen die immer älter werdenden Menschen. Was super ist. Die meisten davon haben auch noch fast alle ihre Zähne.

Es kommen leider aber neue Bereiche dazu, an denen Probleme bzw. Defekte entstehen. Die sind häufig nicht so einfach zu beseitigen, da die Mitarbeit der Patienten (vor allem motorisch) im Alter zunehmend abnimmt.

Hier sehe ich eine wichtige Aufgabe für die etablierten Familienzahnärzte. Sie begleiten ihre Patienten häufig über viele Jahre und könnten durch ein solides Prophylaxe-Angebot viele Defekte vermeiden und damit die Allgemeingesundheit stabil halten.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Ohle: Dass ich zuhöre. Ich arbeite am liebsten interaktiv mit dem Patienten. Es ist mir ein großes Anliegen, dass sich meine Patienten bei uns wohlfühlen. Egal ob groß oder klein, ob jung oder alt usw. Ich versuche immer, mich so auf den Patienten einzustellen, dass wir gemeinsam die vorhandenen Probleme langfristig lösen können. Ich merke jeden Tag, dass dieses Vorgehen und diese Einstellung bei den Patienten ankommt.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Ohle: Das sie mir vertrauen und meine Arbeit wertschätzen. Ich denke, wenn dies nicht so wäre, würden die Patienten nicht über Jahrzehnte treubleiben.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Ohle: Ich merke tagtäglich, dass der Zahnerhalt sich für den Patienten nachhaltig auszahlt. Die ältesten Patienten, die ich betreuen darf, sind 90 bis 100 Jahre alt. Viele von Ihnen sind noch bewundernswert fit in jeder Beziehung und die meisten haben noch fast alle Zähne!

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