Artikel 22/11/2017

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Peter Wasiljeff

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Wasiljeff interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Kieferorthopäde.

jameda: Herr Dr. Wasiljeff, was hat Sie motiviert, Kieferorthopäde zu werden?

Herr Dr. Wasiljeff: Als Kieferorthopäde kann ich zum Beispiel, wenn die jungen Patienten rechtzeitig zu mir kommen, das Wachstum nutzen und in die richtigen Bahnen lenken. So kann ich den Kindern und Jugendlichen massive Zahn- und Kieferfehlstellungen ersparen, die manchmal nur noch operativ zu beheben wären. Das motiviert mich jeden Tag!

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Wasiljeff: Ein Highlight ist natürlich immer, eine feste Zahnspange herauszunehmen. Die damit verbundene Freude der Patienten über das schöne Ergebnis, das sie zum ersten Mal ohne die Brackets sehen, ist sehr toll.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Wasiljeff: Ein häufiges Vorurteil ist immer noch, dass man bei Erwachsenen „nichts mehr an den schiefen Zähnen machen“ könne. Zähne lassen sich bis ins hohe Alter bewegen. Meine älteste Patientin mit fester Zahnspange ist zum Beispiel 75 Jahre alt. Ein anderes Vorurteil ist, dass man eine Zahnspange immer sehen kann. Inzwischen gibt es aber verschiedene unsichtbare Therapiemöglichkeiten!

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Wasiljeff: In unserem Fachbereich gibt es glücklicherweise keine sehr unangenehmen Therapien. Durchhaltevermögen ist natürlich erforderlich, wenn herausnehmbare Zahnspangen getragen werden oder Gummis in einer festen Spange eingehängt werden müssen. Wir versuchen immer wieder, den Blick des Patienten auf das Behandlungsziel zu richten und erinnern daran, dass die Behandlungszeit bei guter Mitarbeit natürlich kürzer ausfällt.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Wasiljeff: Eine kieferorthopädische Therapie erfordert immer auch ein gewisses Maß an Mitarbeit des Patienten. Zum Beispiel muss eine herausnehmbare Zahnspange auch getragen werden, damit die Wirkung eintritt. Wenn ein Patient unsere Anweisungen nicht befolgt, nehmen wir uns die Zeit, ihm den Zusammenhang und den Sinn noch einmal genau zu erklären. Meistens verbessert sich die Mitarbeit dadurch deutlich.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Wasiljeff: Ich denke, es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, unseren Patienten die geplante Therapie und gegebenenfalls auch die unterschiedlichen Optionen in verständlichen Worten zu erklären. Der Patient sollte auch immer als „Ganzes“ betrachtet werden und nicht nur in unserem fachspezifischen Bereich. Für uns Kieferorthopäden bedeutet das, dass wir neben der Zahn- und Kieferstellung auch die Zahn- und Mundgesundheit, Schluck- und Sprachgewohnheiten, die Kiefergelenke und die Muskulatur des Gesichts, des Kopfes, des Nackenbereichs und manchmal auch des ganzen Körpers in unsere Diagnose und Therapie miteinbeziehen müssen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Wasiljeff: Ja, wir informieren uns ständig durch den Besuch zahlreicher Fortbildungen über neueste Entwicklungen. Es ist uns natürlich wichtig, neue Therapieformen oder technische Geräte, die einen Mehrwert für den Patienten bieten, in unser Behandlungskonzept aufzunehmen. So haben wir zum Beispiel vor kurzem ein leistungsstarkes digitales Röntgengerät der neusten Generation angeschafft, da es bei geringerer Strahlenbelastung deutlich bessere Bilder und damit genauere Diagnostik ermöglicht. Außerdem bieten wir verschiedene Möglichkeiten einer unsichtbaren Zahnstellungskorrektur für Erwachsene, aber auch für Jugendliche an.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Wasiljeff: Sport zu treiben, ist nicht nur gut für unser Herz-Kreislaufsystem oder gegen Rückenbeschwerden. Bewegung hilft auch beim Stressabbau, wobei Stress in unserer heutigen Leistungsgesellschaft oft einen Auslöser für Kiefergelenksbeschwerden darstellt.

Zur Person:

Dr. Wasiljeff ist seit 1995 Kieferorthopäde und hat seit 2011 den Status ‘Diplomat’ des German Board of Orthodontics, eine Auszeichnung für besondere Behandlungsqualität, die nur 66 von 3100 Kieferorthopäden deutschlandweit bekommen haben. Aufgrund seines großen fachlichen Engagements wurde Dr. Wasiljeff außerdem 2015 zum Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie gewählt.

Zur Praxis:

Die Praxis ist sehr freundlich, hell und offen gestaltet. Das oberste Ziel ist, dass sich der Patient jederzeit wohlfühlt. Dr. Wasiljeff setzt modernste Techniken ein, wie z.B. die unsichtbare Zahnspange sowie die INVISALIGN-Technik aus den USA.

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