Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Teutemacher interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Internist.
jameda: Herr Dr. Teutemacher, was hat Sie motiviert, Internist zu werden?
Herr Dr. Teutemacher: Ich bin Internist geworden, weil die innere Medizin als einzige Disziplin einen Gesamtüberblick vermittelt. Begonnen habe ich die Ausbildung in der Kardiologie und beendet als Lungenfacharzt. Erst nach 15 Jahren als „Organspezialist Lunge“ habe ich verstanden: Es gibt keine kranken Organe, sondern nur kranke Menschen! Der Mensch ist viel zu kompliziert, als dass man mit Medikamenten mehr als Symptome unterdrücken könnte. So habe ich mein Spektrum nochmal erweitern müssen, um heute wirklich ganzheitlich und ursächlich arbeiten zu können.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Teutemacher: Die größte Freude und Faszination besteht darin, dass ich durch mein ganzheitliches Verständnis jedem Patienten nach der Anamnese erklären kann, wodurch genau seine Krankheit erstanden ist bzw. wie er sich über die Jahre krankgemacht hat.
Dem Patienten wird damit sofort klar, dass die Selbstheilung des Körpers in dem Moment einsetzen wird, wenn er die Krankheitsursachen mit meiner Unterstützung beseitigt. Dieses Verständnis und Vertrauen auf den inneren Arzt zu vermitteln, ist gleichzeitig die größte Herausforderung, die größte Freude und auch der stärkste Heilimpuls, der alle weiteren Schritte zur Heilung beflügelt.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Teutemacher: Manche Menschen unterstellen, dass eine gesunde Lebensweise nur ohne jeden Genuss möglich ist. Wenn sie dann aber erst einmal die Zusammenhänge zwischen ihrem Lebensstil einerseits und der Müdigkeit, den Schmerzen, den Infekten, den Schlafproblemen oder was auch immer verstanden und im zweiten Schritt am eigenen Leib erfahren haben, fallen die Umstellungen plötzlich sehr leicht. Auch wundern sie sich dann, wie einfach es war, auf Dinge und Gewohnheiten zu verzichten, die ihnen unabdingbar schienen.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Teutemacher: Früher als reiner Schulmediziner war es meine Aufgabe, Patienten zu überzeugen, dauerhaft ihre Medikamente zu nehmen, auch wenn sie das Problem nicht beseitigt, sondern nur unterdrückt haben, wie z. B. Cortison beim Asthma. Heute sind die „Therapiepläne“ eher als „Heilungspläne“ zu begreifen und die Patienten daher viel motivierter. Wenn jemand seinen Plan egal warum nicht befolgt, passen wir den Plan seinen Bedürfnissen an und schieben das Ziel eben etwas weiter nach hinten. Der Patient hat stets die freie Wahl und bestimmt das Tempo der Selbstheilung.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Teutemacher: Unser heutiges Gesundheitssystem ist weniger gesundheits- als krankheitsorientiert. Zum Beispiel ist es für Arzt, Pharma, Krankenhäuser und sogar die Krankenkassen lukrativer, einen Diabetiker mit Medikamenten „einzustellen“ und damit krank zu lassen als ihn zu heilen. Als Gesundheitsminister würde ich daher als erstes die Anreiz- und Vergütungssysteme komplett auf den Kopf stellen. Nur so würden Ärzte etwas für die Patienten anstreben, was heute im Alltag verloren gegangen ist, nämlich Heilung!
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Teutemacher: Klare Ansagen dazu: Ärzte sollten den Patienten mehr zuhören und sie mit ihren Anliegen ernst nehmen, offener werden für alternative Therapien anstatt sie zu verurteilen, nicht vorschnell Beschwerden als „psychisch“ abstempeln, die sie nicht verstehen, und sich mehr pharmaunabhängig fort- und weiterbilden.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Teutemacher: Anfang 2017 wurde unsere Praxis räumlich und um einen Arzt erweitert. Herr Becks praktiziert zum einen NAET, eine neuartige medikamentenfreie natürliche Therapie, um Allergien meist dauerhaft zu beseitigen und zum anderen HNC, eine ganzheitliche Behandlungsmethode, mit der eine Vielzahl von Blockaden der physiologischen Regelkreisläufe des menschlichen Körpers beseitigt werden können.
Durch die räumliche Erweiterung können intravenös anzuwendende Therapieverfahren, die bisher wegen der Enge zu wenig Platz hatten, deutlich umfangreicher angeboten werden, wie z. B. Mikronährstoffinfusionen aller Art, intravenöse Entgiftungsverfahren bei Schwermetallbelastungen und auch die Oxyvenierung, eine moderne Form der intravenösen Sauerstofftherapie.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Teutemacher: Seit einigen Monaten betreue ich eine Patientin mit Multipler Sklerose. Anfangs konnte sie trotz stärkster Medikamente keine 500 Meter gehen. Aufgrund ihres großen Leids hat sie alle Empfehlungen stets sehr konsequent umgesetzt, die ich ihr empfohlen hatte. Neulich schickte sie mir eine Mail aus den Bergen und berichtete, dass sie jetzt schon wieder zwei Stunden Wandern könne und zwar heute ohne Medikamente! Das hat mich sehr berührt. Ihr Bericht ist als Bewertung vom 15.06.17 auf meinem jameda-Profil zu finden.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Teutemacher: Vitamin D ist unser wichtigstes Abwehrhormonim Kampf gegen Krankheitserreger und Krebs. Gleichzeitig bremst es überschießende Entzündungen wie Allergien, Autoimmunkrankheiten oder Asthma. Da die meisten Menschen an einem Vitamin D-Mangel leiden, existieren internationale Leitlinien, nach denen jeder seinen Vitamin D-Wert im Blut bestimmen lassen sollte, um zu wissen, wieviel Vitamin D er dauerhaft zuführen sollte, um sich vor vielen Krankheiten zu schützen. Da sich nicht alle Ärzte gleich intensiv mit dieser Art von Vorsorge, sondern meist nur mit Früherkennung beschäftigen, suchen Sie dazu einen Präventivmediziner auf.
Zur Person
Die Maxime meiner ersten 20 Jahre als Arzt lautete: die richtige Krankheit diagnostizieren und die beste Therapie durchführen. Spät begriff ich, dass Chemie nicht gesund machen kann, denn – so lehrte uns Hippokrates – „Nicht der Arzt heilt, sondern die Natur. Der Arzt kann nur ihr getreuer Helfer und Diener sein. Er wird von ihr, niemals aber die Natur vom ihm lernen.“
Zur Praxis
Unsere Praxis liegt zentral in Wuppertal in einer ruhigen Einbahnstraße. Sie ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar (Busse, Schwebebahn, Taxistand). Für Autofahrer gibt es eine Tiefgarage direkt unter dem Ärztehaus, sodass Sie barrierefrei vom Auto bis in die Praxis gelangen können.
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