Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Rene Buschow interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Dr. Buschow, was hat sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Dr. Buschow: Ich habe als Jugendlicher ein Praktikum in einem Zahntechniklabor absolviert und bin so das erste Mal auf die Zahnmedizin aufmerksam geworden. Außerdem mag ich es, Lösungen für Probleme zu finden.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Buschow: Definitiv der Umgang mit Menschen. Die Vielseitigkeit des Praxisalltags macht viel Freude. Es ist schön, Vertrauen zu schaffen und Ängste aufzulösen. Durch den engen Umgang mit den Patienten nimmt man nicht nur an seiner Zahngesundheit teil.
Als größte Herausforderung würde ich die Problemerkennung und Beseitigung nennen. Genau diese Herausforderung macht eine stetige Fortbildung unabdingbar.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Buschow: Sätze wie „Der will mir nur weh tun.“ oder „Ja – der Zahnarzt, der will nur mein Geld.“. Ganz beliebt ist auch die Vorstellung, dass jeder Zahnarzt furchtbar reich ist und das alles in den Schoß gelegt bekommen hat. Der Weg dorthin und die stetige Verantwortung für eine gut laufende Praxis werden nicht gesehen. Da steckt viel Leidenschaft dahinter.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Buschow: Ich würde mehr Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Körpers setzen. Man muss seinem Körper Zeit geben, sich auf neue Umstände einstellen zu können. Dass das ein Prozess ist, wird leider oft vergessen.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Buschow: Heute um einiges entspannter als früher. Letztendlich ist man für den Erhalt seiner Gesundheit selbst verantwortlich.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Buschow: Ich würde für mehr Eigenverantwortung plädieren. Ein Arzt oder Zahnarzt kann keine Wunder vollbringen. Man muss sich um seinen Körper kümmern und achtsam mit ihm umgehen.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Buschow: Vor allem im Thema Empathie und Selbstreflexion ist häufig noch Potential.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Buschow: Wir benutzen keine herkömmlichen Abformungen mehr, die oft als unangenehm empfunden wurden. Wir scannen die Mundhöhle mit einem Intraoralscanner, was sehr viel unkomplizierter und angenehmer für den Patienten ist. Außerdem sind DVT-Aufnahmen, also 3D-Röntgenbilder möglich und digital vorbereitete Implantationskonzepte möglich.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Buschow: Da gibt es so einige Momente, die nicht in Vergessenheit geraten.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Buschow: Übernehmen Sie Eigenverantwortung für Ihren Körper, hören Sie auf die Signale, die er aussendet und warten Sie nicht, bis es zu spät ist. Unsere Körper sind unsere Werkzeuge und die gilt es zu pflegen.
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