Artikel 15/05/2018

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Johannes Pfander

Team jameda
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Pfander interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Pfander, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?

Dr. Pfander: Das Familienleben der väterlichen Praxis hat mich positiv beeinflusst. Der Umgang mit Menschen, auch in schwierigen Situationen, und die Möglichkeit ihnen zu helfen, ist eine weitere sehr wichtige Motivation für mich. Aber auch die handwerkliche Seite, der Umgang mit Materialien und Werkstoffen ist für mich fester Bestandteil meiner Freude an der Arbeit.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie  die größten Herausforderungen?

Dr. Pfander: Die größte Freude ist der Dank und der Glanz in den Augen der Patienten nach dem Abschluss umfangreicher Arbeiten. Und hier auch die Möglichkeit, mit ästhetischen und fast künstlerischen Mitteln das Aussehen und die Funktion der Zähne wiederherzustellen und zu verbessern.

Die größte Herausforderung ist es, die Patienten von erheblichen und notwendigen Maßnahmen zu überzeugen und vor allem auch Angst vor diesen Behandlungen mit ruhiger und überlegter Beratung zu zerstreuen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Dr. Pfander: Nach wie vor ist das Vorurteil der finanziellen Übervorteilung sehr häufig zu spüren. Hochwertiger Zahnersatz und höchste Qualitätsvorstellungen ziehen eben auch eine dazu kalkulierte Honorierung nach sich. Auch hier hilft nur ausgiebige Aufklärung. Und natürlich passgenaue Kostenplanungen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Dr. Pfander: Unangenehme Behandlungen und übersteigerte Angst sind nur mit ausführlicher Beratung zu verringern. Dazu werden auch Therapieschritte geteilt, um langandauernde Eingriffe zu vermeiden. Bei Angstpatienten können Behandlungen geübt und vorbereitet werden. Eine passgenaue Gestaltung der Betäubung nach Klärung medizinischer Befunde ist eine Selbstverständlichkeit.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Dr. Pfander: Nach erneuter Beratung und Klärung der Gründe versuche ich einen weiteren Start. Allerdings erwarten wir auch nach einer Vorplanungsphase eine klare Aussage der Patienten. Wenn das Behandlungskonzept keinen Anklang findet, ist es sicherlich keine sinnvolle Möglichkeit, einen Patienten zu behalten, indem es aufgeweicht und ständig verändert wird. Schließlich ist das Konzept für diesen Patienten entwickelt worden. Ein ständiges Hin und Her stellt für mich keinen überzeugenden Praxisablauf dar.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Dr. Pfander: Ich würde als Erstes den Zahlungsfluss immer komplett über die Patienten organisieren. Der Patient hat ein Recht darauf, genau zu erfahren, was gemacht wurde und was es kostet. Die Patienten sind sehr wohl in der Lage, hier zu reagieren und zu kontrollieren.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Dr. Pfander: Praxisorganisation und Terminplanung sind nach wie vor in vielen Bereichen vernachlässigt. Lange Wartezeiten, Unfreundlichkeit und selbstverschuldete Hektik sind immer noch sehr häufig zu finden. Dazu gibt es nach wie vor völlig undurchsichtige Beratungen und Behandlungsplanungen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. Pfander: Ein riesiger Blumenstrauß nach einer großen Behandlung und das strahlende Gesicht des Patienten.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. Pfander: Informieren! Gerne auch googlen und Zweitmeinungen einholen. Und dann aber die notwendigen Maßnahmen auch durchführen lassen.

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