Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Sebastian Dömkes interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde.
jameda: Herr Dr. Dömkes, was hat Sie motiviert, Orthopäde zu werden?
Herr Dr. Dömkes: Der Wunsch, als Orthopäde zu arbeiten und damit Menschen aktiv zu helfen, stand für mich schon sehr früh fest. Bereits als Jugendlicher habe ich mich für diesen Beruf interessiert. Nach einer Sportverletzung hat mir mein damaliger Orthopäde geholfen, wieder vollständig gesund zu werden. Danach war für mich klar: Diesem Vorbild möchte ich folgen. Besonders die Kombinationsmöglichkeiten aus operativen und nicht-operativen Behandlungen zur Verbesserung der Funktionalität des Körpers faszinieren mich bis heute – und motivieren mich Tag für Tag für meine Patienten zu arbeiten.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Dömkes: Am meisten Freude bereitet es mir, wenn meine Patienten nach operativen oder auch nach nicht-operativen Maßnahmen einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität zurückerlangen. Zum Beispiel der junge Mann, der mir nach Analytik seiner Dysbalancen und einer intensiven medizinischen Trainingstherapie berichtet, dass er seinen Alltag wieder schmerzfrei und ohne Beschwerden ausüben kann. Oder die Rentnerin, die nach operativer Stabilisierung der Wirbelsäule ihren Rollator nicht mehr benötigte. Und der Profisportler, der mir nach mehrmonatiger Arbeitspause berichtet, dass unsere Therapie angeschlagen hat. Jetzt kann er wieder an seiner Sportkarriere arbeiten und Wettkämpfe gewinnen.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Dömkes: Aus meiner Tätigkeit in ausländischen Gesundheitssystemen habe ich gelernt, dass Deutschland zum gegenwärtigen Zeitpunkt das wohl leistungsstärkste Gesundheitssystem aller großen Industrienationen hat. Das sollten wir uns auch möglichst erhalten, jedoch denke ich, dass die Eigenverantwortlichkeit des Patienten deutlich gestärkt werden müsste.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Dömkes: Bereits im Medizinstudium lernen wir, dass 90 % der Diagnose durch die Anamnese erhoben wird. Leider ist es heute so, dass sich Mediziner zunehmend mehr auf technische Geräte verlassen. Meiner Meinung nach sollten wir Ärzte uns wieder mehr auf unsere klinischen Fertigkeiten mit der Anamneseerhebung sowie der klinischen Untersuchung zurückbesinnen. Natürlich sind moderne, technische Möglichkeiten ein Instrumentarium, um die Versorgung zu optimieren. Das muss aber auf einem vernünftigen Fundament basieren. Durch regelmäßige Fortbildungen und Weiterbildungen können wir natürlich auch unsere Fertigkeiten in diesem Bereichen optimieren. Es ist somit erforderlich, dass wir uns ausreichend Zeit für das Gespräch mit dem Patienten und auch die klinische Untersuchung nehmen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Dömkes: Neue Therapien oder Geräte, die wir in unserer Orthopädiepraxis Orthomed.one verwenden, sind unter anderem das Super-Inductive-System, ein patentiertes System der Firma BTL, mit dem wir im Bereich der funktionellen Symptomatik und bei einem großen Teil von Weichteilbeschwerden erfolgreich Symptomverbesserungen in der akuten und subakuten Versorgung erzielen.
Zudem arbeiten wir bei uns vor Ort sehr stark im Bereich der Muskelfunktionsanalytik. In unserem neu gegründeten Rückenkompetenz- und Bewegungsanalysezentrum Rheinland OrthoActive fokussieren wir uns neben klassischer Physiotherapie auch besonders auf die Diagnostik durch dynamische Bewegungsanalysen in Kombination mit Wirbelsäulenvermessung. Zusätzlich kann hier auch noch ergänzend mit Elektromyographien gearbeitet werden. Hier haben wir in der Region ein Alleinstellungsmerkmal. Das ermöglicht uns eine besonders differenzierte und fokussierte Behandlung.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Dömkes: Diesbezüglich hatte ich mehrere Erlebnisse: Zum einen aus dem nicht-operativen Bereich, wo ich einen jungen ehemaligen Fußballnationalspieler behandelt habe. Er war bereits mehrere Monate nicht mehr wettkampffähig. Durch unsere konservativen Therapiemaßnahmen wurde er wieder vollständig gesund und konnte seine Arbeit als Fußballspieler fortführen.
Genauso erinnere mich auch gerne an eine Patienten, welche infolge eines Rückenleidens nicht mehr laufen konnte und nach einer operativen Therapie wieder mobil wurde.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Dömkes: Gesundheitstipps sollen sowohl präventiv als auch rehabilitativ sein. Aus meiner Sicht ist es so, dass wir einen aktiven Lebensstil führen sollten und uns immer wieder vergegenwärtigen sollten, wie gut es uns geht, wenn wir beschwerdearm sind. Wir sollten aktiv daran arbeiten, dass es so bleibt. Zum Beispiel durch regelmäßigen Sport oder gesunde Bewegung in der Natur. Für den Fall, dass wir unter Beschwerden leiden, sollten wir den Mut fassen, uns Hilfe zu suchen und selbst unseren inneren Schweinehund überwinden, um auf eine Verbesserung hinzuarbeiten.
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