Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Michael Setzwein

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. Michael Setzwein interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Setzwein, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Setzwein: Am Beruf des Zahnarztes begeistert mich vor allem seine große Bandbreite an Tätigkeiten und Situationen. Nahezu kein Patient und keine Behandlungssituation ist gleich. Das macht es erforderlich, sich stets neu darauf einzulassen und eine individuelle Lösung zu finden.

Das fordert mich und macht mir Freude. Ein weiterer Aspekt ist die Mischung aus akademischer Tätigkeit und anspruchsvollem Handwerk. Letzteres erfordert viel Erfahrung – gepaart mit dem Wissen aus Studium und Fortbildung.

Eine rein theoretische Tätigkeit wäre nichts für mich. Eine rein handwerkliche ebenso wenig. Die Kombination macht es spannend.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Dr. Setzwein: Eigentlich sind es zwei gleichwertige Tätigkeitsschwerpunkte. Der Zahnerhalt und der Zahnersatz. Beim Zahnerhalt geht es mir darum, die eigenen Zähne des Patienten in Ästhetik und Funktion so lange wie möglich zu erhalten. Das gelingt nur unter Anwendung hochwertiger Materialien und Techniken. Einfach nur ‘das Loch aufbohren’ und '‘ne Füllung machen’ reicht hier nicht. Es geht hier z. B. auch um den richtigen Biss. Stimmt der durch die Füllung nicht mehr, kann das zu mehreren Problemen führen.

Ebenso herausfordernd ist der Zahnersatz. Wir nehmen keine klassichen Abdrücke mehr. Stattdessen verwenden wir eine 3D-Intraoralkamera, die den digitalen Abdruck direkt an unser CEREC überträgt. Ein Gerät, das den Zahnersatz direkt in unserer Praxis anfertigt. Das macht unsere Behandlung unglaublich flexibel und präzise.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Setzwein: Während meiner Assistenzzeit habe ich in den Praxen verschiedener Kollegen gearbeitet. Einer meiner ‘Lehrherren’ hat mich dabei besonders geprägt. Zum Einen hatte er einen unglaublich hohen Anspruch an sein handwerkliches Tun. Er hat wirklich jede Füllung mit der gleichen Akribie gemacht. Ohne Ausnahme. Und was ihn noch ausgezeichnet hat, war, dass er einfach ein guter Typ ist. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und um ein Miteinander auf Augenhöhe mit den Patienten und Mitarbeitern bemüht.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Setzwein: Die Entwicklung in der Zahnmedizin schreitet unaufhörlich voran. Gemeint sind die technische Ausstattung, wie das schon genannte 3D-Röntgen, die Intraoral-Kamera oder das CEREC-System. Es betrifft aber auch die Verbrauchsmaterialien wie z. B. Composite-Füllungen o.ä. Aber auch Dinge wie die Online-Terminvereinbarung machen es uns leichter, den Praxisalltag zu organisieren – und bieten unseren Patienten einen zusätzlichen Komfort.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Setzwein: Ein Riesenthema wird es sein, gute Mitarbeiter zu bekommen. Gott sei Dank habe ich ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann. Damit das so bleibt, bilden wir selbst aus und versuchenn, allen Mitarbeitern individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Das betrifft das Assistenzpersonal und die Mitarbeiterinnen des Prophylaxeteams genauso wie die angestellten Zahnärzte und Zahnärztinnen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Setzwein: Die Frage müssten Sie eigentlich meinen Patienten stellen. Ich glaube, dass es ganz wesentlich die persönliche Ebene ist. Ich nehme mich selbst nicht allzu wichtig und bin für viele Patienten vielleicht soetwas wie ein ‘Kumpel-Typ’. Also doch etwas anders als das stereotype Bild des ‘Aristokraten in Weiß’. Das bin ich nicht – und das will ich auch nicht sein.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Setzwein: Humor und Ehrlichkeit. Jeder soll mir jederzeit sagen können, was er denkt, was er gut findet, und was er vielleicht nicht so gut findet. So kann ich mich darauf einstellen und besser werden. Und wir lachen viel miteinander. So macht mir die Arbeit Spaß – und die Patienten sind entspannter.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Setzwein: Da gab es im Laufe der Zeit bestimmt viele. Was mich immer freut ist, wenn Patienten mit ihren Kindern zu mir kommen, die – als sie die ersten Male bei mir waren – selbst noch fast Kinder waren. Es ist schön, so in gewisser Weise ein Teil des Lebens der Patienten zu sein.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Setzwein: Kümmern Sie sich um die Prophylaxe! Regelmäßiges Zähneputzen alleine reicht nicht. Auch der richtige Einsatz von Zahnseide und Interdental-Bürstchen will gelernt sein. Wir zeigen Ihnen das gerne bei uns in der Praxis. Und auch die regelmäßigen PZR-Termine in der Praxis sind wichtig.

Das wirkt einer Parondontitis – die uns fast alle irgendwann ereilt – wirksam vor. Und dann geht es nicht mehr allein um Zahngesundheit. Die Bakterien können sich in die Blutbahn einschwemmen und ersthaft körperliche Erkrankungen nach sich ziehen.

Zur Person

Dr. Michael Setzwein ist gebürtiger Pfaffenhofener. Nach dem Studium der Zahnmedizin an der LMU in München hat er sich 2004 mit seiner erste eigenen Praxis in Kirchdorf a. d. Amper niedergelassen. Im Sommer 2019 eröffnet er denn das mundwerk in Ärztehaus in Pfaffenhofen a.d. Ilm.

Zur Praxis

Das mundwerk in Pfaffenhofen ist eine hochmoderne Zahnarztpraxis. In modernem, schicken Ambiente kümmert sich ein Team aus Zahnärzten, Prophylaxeassistentinnen und zahnmedizinischen Fachangestellten um die Patienten. Das mundwerk ist mit dem PKW gut zu erreichen. Ausreichend Parkplätze finden Sie unmittelbar vorm Gebäude.

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