Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Marc Englbrecht interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer & Ästhetischer Chirurg.
jameda: Herr Dr. Englbrecht, was hat Sie motiviert, Plastischer & Ästhetischer Chirurg zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Dr. Englbrecht: Bereits vor Beginn meines Studiums hat mich die plastische Chirurgie begeistert. In wenigen chirurgischen Disziplinen ist die ‘Hand als Verlängerung des Gehirns’ so wichtig wie in der plastischen Chirurgie. Die Möglichkeit, durch komplexe oft mikrochirurgische Eingriffe die körperliche Integrität wiederherzustellen, hat bei mir den Wunsch geweckt, plastischer Chirurg zu werden. Die Verbindung von Ästhetik und rekonstruktiver Chirurgie macht unser Fachgebiet zur abwechslungsreichsten und gleichzeitig herausfordernsten chirurgischen Disziplin.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Herr Dr. Englbrecht: In meiner Zeit als Oberarzt am Klinikum der Universität München konnte ich die minimal-invasive, endoskopische Chirurgie für mich weiterentwickeln. Durch diese Technik ist es zum Beispiel möglich, Implantate zur Brustvergrößerung schonend über einen kleinen Schnitt im Bereich der Achselhöhle einzubringen. Ganz ohne Narben im Bereich der Brust oder Unterbrustfalte. Mit Hilfe einer hochauflösenden Kamera können die Implantate unter Sicht und voller Kontrolle unter dem Brustmuskel eingebracht werden und sorgen für ein natürlich schönes Ergebnis.
Außerdem habe ich mich intensiv mit dem Thema des erblichen Brustkrebs und den dafür verantwortlichen Genmutationen (BRCA-1, BRCA-2, RAD51C, u.v.m.) auseinandergesetzt. Nicht zuletzt durch prominente Patientinnen wie Angelina Jolie gerät das Thema immer mehr ins Rampenlicht. Wenn durch Genmutationen das Risiko an Brustkrebs zu erkranken ansteigt, kann die Brustdrüse vollständig entfernt werden, um das Risiko zu minimieren. Dies kann in vielen Fällen über einen kleinen Hautschnitt in der Unterbrustfalte erfolgen.
Das fehlende Gewebe kann dann durch Silikonimplantate oder mikrochirurgisch durch körpereigenes Gewebe vom Unterbauch (DIEP-Lappen) oder von den Oberschenkeln (PAP-Lappen) ersetzt werden. Gleichzeitig können bei dieser Gelegenheit Formstörungen korrigiert und zum Beispiel eine hängende Brust gestrafft werden.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Dr. Englbrecht: Ich hatte das Glück bei exzellenten Chirurgen lernen zu dürfen. Besonders meine Zeit in Regensburg und das wunderbare Team dort hat mich sehr geprägt. Dank der stetigen Förderung und Unterstützung durch Prof. Eisenmann-Klein und Prof. Prantl habe ich heute eine sehr fundierte plastisch-chirurgische Ausbildung und konnte meine Spezialisierungen in den letzten Jahren weiter verfeinern.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Dr. Englbrecht: Die Medizintechnik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Gerade die endoskopische plastische Chirurgie und die Mikrochirurgie profitieren von der rasanten Entwicklung. Es ist uns heute möglich, Brustimplantate mit winzigen Kameras über kleine Schnitte in der Achselhöhle einzubringen und dabei volle Kontrolle über die exakte Platzierung zu haben - das Ganze auch noch hochauflösend in 4K. Das wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen und gehört heute zum Standard.
Auch die neueste Generation der OP-Mikroskope ist ein riesiger Schritt in Richtung Patientensicherheit. So kann während der Operation sogar der Blutfluss im Transplantat zur Brustrekonstruktion gemessen werden.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Dr. Englbrecht: Die Entwicklung geht für mich eindeutig in die Richtung der minimal-invasiven, hochtechnisierten Medizin. Schon heute können wir auf hervorragende Technik zurückgreifen und wenn wir diese perfekt beherrschen, einen echten Benefit für unsere Patienten schaffen. Mit der stetigen Weiterentwicklung der sog. ‘Schlüsselloch-Chirurgie’ oder endoskopischen Chirurgie schaffen wir immer kleinere Zugänge und können immer exakter und schonender operieren.
Eine weitere tolle Entwicklung passiert im Bereich des Tissue-Engineering. In Zukunft wird es zum Beispiel möglich sein, maßgeschneiderte Implantate aus dem 3D-Drucker zu nutzen, um Gewebeformen jeglicher Art zu rekonstruieren.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Dr. Englbrecht: Ich denke, dass sich meine Patienten aufgrund meiner mittlerweile 12-jährigen Berufserfahrung kompetent und gut beraten fühlen. Meine PatientInnen wissen, dass sie sich plastisch-chirurgisch in besten Händen befinden.
Ich nehme mir Zeit für Beratungen und Zweitmeinungen und behandle stets so, wie ich es mir für meine nächsten Angehörigen und mich selbst wünschen würde. Auf dieser Basis der Empathie und umfassenden Aufklärung entsteht eine Atmosphäre des Vertrauens.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Dr. Englbrecht: Jede Patientin und jeder Patient ist ein Individuum und wird von mir als solches wahrgenommen und behandelt. Es ist wichtig, gemeinsam herauszufinden, welche Therapie im individuellen Fall die Beste ist. Dabei ist es natürlich sehr von Vorteil, wenn klare Vorstellungen und Wünsche vorhanden sind.
Nach der Operation sind unsere PatientInnen meist sehr schnell wieder auf den Beinen und fühlen sich fit. Trotzdem muss der Umfang jeder Operation berücksichtigt werden. Manchmal würde ich mir ein wenig Geduld wünschen, bis der Heilungsverlauf komplett abgeschlossen ist. Mit ein wenig Unterstützung unserer PatientInnen können wir mit perfekten Operationsergebnissen rechnen.
Seit Februar 2021 verstärkt Dr. Marc Englbrecht mit reichlich Berufserfahrung das Team im SENO MVZ.
In seiner Zeit als Oberarzt am Klinikum der Universität München konnte Dr. Englbrecht vor allem die minimal-invasive, endoskopische Chirurgie weiterentwickeln.
Im Bereich der Brustrekonstruktion hat sich Dr. Englbrecht intensiv mit dem Thema des erblichen Brustkrebs und den dafür verantwortlichen Genmutationen (BRCA-1, BRCA-2, RAD51C, u.v.m.) auseinandergesetzt.
Neben der Brustrekonstruktion beschäftigt sich Dr. Englbrecht hauptsächlich mit der Gesichtschirurgie und dem Thema der Hautalterung. Neben minimal-invasiven Techniken wie der Faltenbehandlung mit Botox und Füllsubstanzen wie der Hyaluronsäure hat sich Dr. Englbrecht auf eine spezielle Technik des Facelift spezialisiert. Dabei können die natürlichen Züge des Gesichtes und damit die individuelle Persönlichkeit erhalten werden und die Haut natürlich und schonend verjüngt werden.
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