Artikel 16/01/2017

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Alexander Rether

Dr. med. dent. Alexander Rether Zahnarzt
Dr. med. dent. Alexander Rether
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. Alexander Rether interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Rether, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Dr. Rether: Mir hat dauerhaftes und präzises Arbeiten als handwerkliche Tätigkeit schon als Kind viel Freude gemacht. Damals waren es noch Modelle von Eisenbahnen und Fahrzeugen, später habe ich schon als Jugendlicher Zweiräder und ganze Fahrzeuge restauriert. Noch ohne Führerschein, aber mit Freude am Detail und immer dem Bild vor Augen, wie es fertig wohl aussehen würde. Dazu kam noch die Freude, mit anderen Menschen gemeinsam etwas zu erreichen - das ist bis heute wohl irgendwie hängen geblieben.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Rether: Die größte Freude bereitet mir das Arbeiten mit Menschen - einerseits sind das unsere Patienten, anderseits unsere Mitarbeiter. Ich persönlich habe in den letzten Jahren viel Zeit darin investiert, unseren jungen Zahnärzten und Mitarbeitern viel der eigenen Erfahrungen mitzugeben und um besser zu verstehen, was deren Wünsche und Ansprüche sind. Nur so ist dauerhafte Zufriedenheit und eine hohe Leistungsbereitschaft zu erzielen. Die größte Herausforderung wird sein, zukünftig weiterhin hervorragend qualifizierte Mitarbeiter zu finden und auszubilden - dies ist leider ein Problem vieler Unternehmen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Rether: Wir begegnen eigentlich recht wenig Vorurteilen. Vielleicht, dass Implantate schmerzhaft sind oder frühzeitig ausfallen oder dass Zahnreinigung und Prophylaxe den Zähnen schaden. Wir können diese Zweifel im Gespräch jedoch recht schnell aus der Welt räumen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen? 
Herr Dr. Rether: Zum Beispiel die Parodontitis. Sie ist schleichend, die Folgen aber umso unangenehmer. Wichtig ist, dass man konsequent zur Therapie geht und Nachsorge in Form regelmäßiger Prophylaxe betreibt. Dann wird alles gut, auch auf Dauer. Beim Zahnersatz mit Implantat getragenen Zähnen braucht man ebenfalls etwas Durchhaltevermögen. Das Gute daran ist, es tut nicht weh, wenn es ordentlich gemacht wird. Und man hat später wieder jahrelang Freude an den Zähnen.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Rether: Eine gute Frage! Grundsätzlich werden unsere Behandler darauf geschult, zu verstehen, was der Patient wirklich möchte. Daraus lässt sich dann sehr gut ableiten, wie es therapeutisch weitergeht. Es wird niemand gezwungen. Gegenseitiges Vertrauen ist das A und O. Wenn ein Patient ohne aktue Beschwerden z.B. noch ein Jahr Prophylaxe macht und dann selbst erkennt, dass unsere Empfehlung die richtige war, weil die Füllung eben tatsächlich nicht mehr hält, können wir immer noch loslegen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Rether: Ich würde den Schwerpunkt auf eine noch bessere Vorsorgestruktur legen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Rether: Viele Ärzte sehen leider nur ein spezielles Fachgebiet, in dem sie z.B. die letzte Fortbildung gemacht haben oder einen Interessensschwerpunkt sehen. Es gibt immer mehrere Wege nach Rom, das sollte mehr Berücksichtigung finden.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden? 
Herr Dr. Rether: Ja natürlich. Wir aktualisieren ständig unseren „medizinischen Fuhrpark“. Damit sind zum Beispiel neue Aufbereitungsgeräte für besonders effektive Wurzelbehandlungen gemeint, oder moderne bildgebende Diagnostik-Verfahren oder seit Ende 2016 das vollkommen lückenlose digitale Sterilgut-System. Wir sind gerade mit Praxis und Labor nach der neuen ISO Norm 9001: 2015 vom TÜV Nord zertifiziert worden. Das war recht komplex, hat aber einen wichtigen Schritt zu noch besserer Qualität in allen Bereichen gebracht.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Rether: Ja natürlich! Eine ganze Menge sogar! Es sind vor allem die Geschichten der Patienten, im Positiven und im Negativen, die mir persönlich helfen, das Leben besser zu verstehen und täglich zufrieden und dankbar zu sein und das Beste daraus zu machen!

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Rether: Sehr gerne! Ganz einfach. Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge, auch wenn es vielleicht etwas lästig erscheint, sei es beim normalen Arzt oder beim Zahnarzt. Wir sehen bei Patienten, die bei uns schon 20 Jahre und länger zur Prophylaxe und Zahnreinigung kommen, dass viel weniger an Behandlungsbedarf entsteht, als bei Patienten, die das nicht machen. Achten Sie aber bitte unbedingt darauf, wie gründlich die Behandlung ausgeführt wird und wer es macht. Dann sollte nichts mehr schiefgehen.

Zur Person

  • Dr. Alexander Rether, geboren und wohnhaft in Dortmund
  • verheiratet
  • 2 Kinder

Ich habe in Münster studiert, war in verschiedenen Praxen und der Uni-Klinik tätig und bin seit 1998 in unserer Praxis niedergelassen.

Zur Praxis

Unsere Praxis besteht bereits seit über 80 Jahren und befindet sich jetzt in der dritten Generation. Menschlichkeit und Herzlichkeit sind mir sehr wichtig. Diese Werte leben wir jeden Tag auf’s Neue in unserem Team. Wir führen viele Gespräche und gehen auf die Fragen und Wünsche der Mitarbeiter und Kollegen ein. Nur durch den respektvollen Umgang miteinander und ehrliche Wertschätzung können glückliche und zufriedene Mitarbeiter die Freude an der täglichen Arbeit auf unsere Patienten übertragen.

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