Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. dent. M.Sc. Idres Afridi

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. M.Sc. Idres Afridi interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Afridi, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Afridi: Tatsächlich kann ich nicht, wie viele andere Zahnärzte, behaupten, dass das Zahnarztsein schon immer mein Wunsch war. Es ist total witzig! Ich wollte eigentlich Arzt werden, um Menschen mit ihren schweren gesundheitlichen Problemen helfen zu können und bin dann aus einer Vernunftentscheidung in der Zahnmedizin gelandet.

Die Kombination aus dem teilweise medizinischen Wissen mit der feinen handwerklichen Arbeit hat mir so sehr gefallen, dass ich meine Berufung gefunden habe. Das Studium war grausam, aber mein Ziel habe ich nie aus den Augen verloren. Denn an der Zahnmedizin selbst hatte ich sehr viel Spaß!

Meine Spezialgebiete ästhetische Zanmedizin und Implantologie sind eigentlich ganz einfach zu erklären: Der erste Bereich steht für Schönheit und ästhetisch anspruchsvolle Arbeiten und der zweite Bereich schafft Zähne in Zahnregionen, in denen keine Zähne mehr vorhanden sind.

Mein erster und größter Lehrer motivierte mich zum Glück von Anfang an dazu, die Zähne als Ganzes zu sehen und über den Tellerrand zu schauen, also meinen Blick auch den restlichen Problemen des Zahnes zu widmen. Das, so sagte er immer, sei die Basis und die Garantie für eine gute Zahnmedizin.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Afridi: Meinen Schwerpunkt habe ich in der ästhetischen Zahnheilkunde und der Implantologie. Diese beiden Punkte sind mir wichtig, weil sie zum einen für die Schaffung schöner Zähne und zum anderen für die Erschaffung neuer Zähne (Implantate) stehen.

Allerdings könnte ich in diesen beiden Bereichen nicht erfolgversprechend arbeiten, wenn ich nicht die restlichen Grundlagen einer ordnungsgemäßen Zahnmedizin beachten würde!

Wenn nämlich das Fundament nicht stimmt (Zahnfleischentzündungen, Parodontitis, Karies im restlichen Zahnbestand, Entzündungen an Wurzeln usw…), dann kann langfristig auch kein vernünftiges Ergebnis, sowohl aus ästhetischer- als auch implantologischer Sicht, erzielt werden.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Afridi: Oft nennt man jetzt berühmte oder prominente Zahnärzte, doch bei mir war es mein erster Arbeitgeber, mein Lehrer und Freund, Dr. Hans-Joachim Scheel. Es sagte immer ‘Dr. Afridi, zweimal zuschauen und beim dritten Mal machen!’. Er lehrte mich, nicht nur genau zu arbeiten, sondern auch immer konsequent zu sein.

Denn die Fehlerquellen bei zahnmedizinischen Arbeiten (Arzt, Helferin, Kurier, Labor) sind vielfältig und summieren sich. Unsere Beziehung war so intensiv, dass Dr. Scheel, nachdem er sich in die wohlverdiente Rente begeben konnte, bei mir, in der Zahnarztpraxis Elbinsel, wieder als Teilzeitkraft angefangen hat.

Durch einen tragischen Unfall ist er 2020 von uns gegangen. Ich hoffe sehr, dass er an einem besseren Ort ist und sieht, wie sehr er uns fehlt. Er hat mir die richtige Richtung gezeigt und daher habe ich ihm viel zu verdanken!

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Afridi: Seit drei Monaten haben wir die Lachgassedierung in unsere Behandlungen integriert. Durch diese Sedierungsalternative fällt es uns einfacher, die Behandlung entspannter und angstfreier zu gestalten. Chirurgische Behandlungen und die Behandlung von Angstpatienten und auch Kindern können jetzt wesentlich harmonischer erfolgen.

Des Weiteren bieten wir seit Neuestem, durch die Digitalisierung und die stetige Weiterentwicklung der Technik, das sogenannte ‘Hollywood Smile’ in 24 Stunden an! Durch unseren digitalen Workflow und modernste Techniken ist es uns möglich, unseren Patienten in nur zwei Sitzungen Veneers / Lumineers (Veneers ohne die Zähne zu beschleifen) anzubieten.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Afridi: Personell in der Akquirierung von qualifizierten Helferinnen und Helfern. Dieser Punkt scheint auf dem gesamten medizinischen Sektor ein Problem zu sein und stellt uns vor schwierige Herausforderungen.

Aus der Behandlungssicht kann man eigentlich nur den digitalen Sektor als größte Herausforderung sehen. Wir gehen mit dem Stand der Technik und nutzen diese Möglichkeiten in unserer Praxis.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Afridi: Den Bewertungen nach zu urteilen schätzen unsere Patienten,

• dass wir sehr freundlich sind,
• dass wir eine gute Organisation und Terminierungsfähigkeit haben,
• dass wir alles gut erklären und uns Zeit für unsere Patienten nehmen,
• dass wir sehr transparent sind – sowohl in der Behandlung als auch in der Kostenaufklärung,
• dass wir eine sehr schöne Praxis und ein gemütliches Ambiente haben,
• dass wir ein gutes Team sind und das nach außen ausstrahlen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Afridi: Ich schätze und liebe an den meisten unserer Patienten, dass sie einfach freundlich und bodenständig sind, unabhängig davon, wie groß oder klein sie sind. Die soziale Kompetenz macht einen Menschen zu etwas Besonderem und nicht unbedingt der Beruf, den er ausübt.

Wir haben mittlerweile, dank der Weiterempfehlungen, einen Patientenstamm, der tatsächlich aus Patienten besteht, die sowohl freundlich sind als auch Wert auf eine hochwertige und moderne Zahnmedizin legen. Was will man als Zahnarzt mehr?

Natürlich gibt es auch mal den einen oder anderen Patienten, der die Topbehandlung möchte, allerdings keine Zuzahlung leisten kann oder will. Für diese Patienten stehen dann natürlich auch Behandlungsoptionen zur Wahl, die sogenannte Regelversorgungen der Krankenkassen.

Doch mit unseren Behandlungsschwerpunkten ästhetische Zahnmedizin und Implantologie haben sich die meisten Patienten, die zu uns kommen, bereits bewusst für eine hochwertige zahnärztliche Behandlung entschieden.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr Afridi: Es gibt viele besondere Momente in der Zahnmedizin! Stellen Sie sich den Moment vor, in dem Sie einem Patienten einen Spiegel in die Hand drücken. Angemerkt sei, dass dieser Patient mit einer sehr schlimmen Zahn- und Mundsituation zu uns kam und jahrelang nicht lachen konnte. Der Patient hatte eine lange Behandlung hinter sich und sieht jetzt zum ersten Mal sein neues Ich! Es ist unglaublich schön, diesen emotionalen Moment der Freude mit dem Patienten zu teilen.

Aber ich will Ihnen von einem anderen Ereignis berichten, das nicht oft vorkommt! Zu Beginn der Corona-Pandemie, als alle Menschen noch verunsichert waren und etwa 30 % der Patienten ihre Termine, verständlicherweise, aus Angst absagten, ist etwas sehr Besonderes passiert.

Eine Patientin kam trotz der pandemiebedingten Ängste zu ihrem Kontrolltermin und hatte an beiden Armen Krücken. Sie war kurz zuvor am Bein operiert worden. Ich war total erschrocken darüber, dass sie diese Mühe auf sich genommen hat, und fragte sie, warum sie ihren Termin nicht abgesagt hatte. Die Patientin sagte ‘damit Sie keine weiteren Ausfälle haben!’.

Oft bekommen die Patienten Freudentränen in den Augen, wenn Sie ihre neuen Zähne sehen und wieder lachen können. Doch bei diesem Vorfall habe ich tatsächlich Tränen bekommen. Die Corona-Pandemie haben wir bisher aus wirtschaftlicher Sicht gut überstanden, was mitunter der Verdienst genau solcher loyaler Patienten ist.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Afridi: Lachen – Sprechen – Essen – Strahlen – Küssen

Zur Person

In meiner Freizeit verbringe ich die Zeit mit meinem kleinen, frechen Sohn, meiner süßen Tochter und meiner wunderbaren Ehefrau. Ich gehe regelmäßig schwimmen und wenn es die Zeit und meine Kraft zulassen, Squash spielen. Im Winter lass ich mich gern auf die Alpen zum Skifahren entführen!

Zur Praxis

In unserer Praxis sollen die Patienten gerne zu den Terminen kommen. Unser Ziel ist es, von der Eingangstür bis hin zum Behandlungszimmer ein Ambiente des Vertrauens und der Freundlichkeit zu schaffen. Auch wenn es sich um den Zahnarztbesuch handelt, soll dieser unseren Patienten, nicht nur aus der Behandlungssicht, als ein positives Erlebnis in Erinnerung bleiben.

Für die Betreuung unserer Patienten sind in der Praxis mittlerweile drei Zahnärzte tätig. Unsere Schwerpunkte sind die ästhetische Zahnheilkunde und die Implantologie. Allerdings sind wir bestens mit der allgemeinen Zahnheilkunde vertraut und streben entsprechend eine ganzheitliche Betreuung an. Denn ein perfektes ästhetisches oder implantologisches Ergebnis kann nicht erreicht werden, wenn der Rest des Zahnhalteapparates zu wünschen übrig lässt.

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