Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. M.Sc. M.Sc. Christian Gobrecht interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Dr. Gobrecht, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden und warum haben Sie sich für die Spezialgebiete Implantologie und Parodontologie entschieden?
Herr Dr. Gobrecht: Auf der Suche nach einem Beruf, der sowohl meine handwerklichen Fähigkeiten als auch meine Neigung zu Naturwissenschaften abbildet und gleichzeitig einen engen Kontakt zu Menschen ermöglicht, kam mir die Idee zur Berufswahl in einem Urlaub am Gardasee.
Hier traf ich mit einer Familie aus der Schweiz zusammen, die beruflich in vielerlei Hinsicht mit Zahnmedizin zu tun hatte. Ein Teil der Familie war an der Universität Zürich tätig, ein anderer Teil in eigener Praxis, die Kinder studierten in Bern. Ich ließ mich von dieser Familie inspirieren und verfolgte seit der 10. Klasse den Berufswunsch zielstrebig.
Heute kann ich sagen, dass ich die Entscheidung der Berufswahl nie bereut habe. Das Berufsbild ist mir wie auf den Leib geschnitten und ich betreibe es leidenschaftlich. Die Implantologie und Parodontologie als Spezialgebiete ermöglichen mir, komplexe Fälle konstruktiv anzugehen und die Patienten möglichst mit festen Zähnen zu versorgen.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Herr Dr. Gobrecht: Meine Tätigkeitsschwerpunkte sind die Implantologie und Parodontologie. Diese Tätigkeitsschwerpunkte ermöglichen mir, durch zahlreiche Behandlungsoptionen auch komplexe Sanierungsfälle im Sinne des Patienten ideal zu lösen. Die Beherrschung beider Fachgebiete ermöglicht eine optimale Planung und Umsetzung von Behandlungsstrategien, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen. Ziel ist es, die Patienten für höchsten Lebens- und Kaukomfort zu versorgen.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Dr. Gobrecht: In der Zahnmedizin gibt es viele große Vorbilder. Für mich persönlich ist mein letzter Arbeitgeber, Dr. Jürgen Kölker, Vorbild und Mentor gewesen, sowie, durch viele Fortbildungen geprägt, Prof. Alexander Gutowski. Beide zeigten mir, wie in der täglichen Praxis hochkarätige Zahnheilkunde organisiert und umgesetzt werden kann.
Von dem mir vermittelten Wissen zehre ich noch heute.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Dr. Gobrecht: Die digitale Zahnheilkunde ist schon seit 1998 Bestandteil meiner Praxis. Aktuell habe ich 2019 in die neuste 3D-Scan-Technologie investiert. Mit dem hochpräzisen 3D-Scanner können feinste Strukturen lichtoptisch erfasst werden. Durch diese Technologie kann bei den meisten Versorgungen auf die herkömmliche Abdrucktechnik verzichtet werden. Einzelne Kronen oder Inlays können so in einer Sitzung erstellt werden, größere Restauration werden als Datensatz in einem Labor in Auftrag gegeben.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Dr. Gobrecht: Seit einigen Jahren treten zunehmend Praxisketten in Erscheinung, die die inhabergeführten Einzelpraxen verdrängen könnten. Hinter diesen Praxisketten stehen meist fachfremde Investoren. Es ist zu befürchten, dass sich die medizinische Versorgungslandschaft nicht zum Wohle der Patienten entwickeln wird.
Hier muss die Politik klare Zeichen setzen, in welche Richtung sich das Gesundheitssystem entwickeln. soll.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Dr. Gobrecht: Umfangreiche Beratung, feinfühlige Behandlung und sicherer Umgang mit komplexen Fällen.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Dr. Gobrecht: Ich habe das große Glück, so viele nette Patienten zu haben. Die meisten von ihnen sind bereits seit einigen Jahren bei mir. Dankbar bin ich auch über das mir entgegengebrachte, großen Vertrauen und die meist langjährige Treue meiner Patienten.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Gobrecht: An einem Nachmittag erwartete ich eine Bewerberin zum Vorstellungstermin. Meine Empfangsmitarbeiterin hatte mir jedoch versehentlich eine Patientin zur Beratung für Zahnersatz einbestellt. Im Glauben, eine Bewerberin vor mir zu haben, führte ich mit ihr ein Bewerbungsgespräch und fragte sie dann schließlich, wann sie bei mir in der Assistenz anfangen könnte. Als dann die vermeintliche Bewerberin konsterniert antwortete, sie wolle nicht bei uns anfangen, sie wolle doch nur ein Inlay, mussten wir beide herzhaft lachen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Gobrecht: Prävention in Form von guter häuslicher Mundhygiene in Verbindung mit mindestens halbjährlicher Professioneller Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis kann Ihnen helfen, die reparative Zahnheilkunde auf ein Minimum zu reduzieren. Bei der Professionellen Zahnreinigung kommt es vor allem auf die Entfernung weicher und harter Beläge über und unter dem Zahnfleisch an, um Karies und Parodontitis zu vermeiden.
Sollte es doch trotz aller Bemühungen zu einem Defekt kommen, sollte möglichst rechtzeitig minimalinvasiv behandelt werden.
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