Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Christian-Eiben Buns interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.
jameda: Herr Dr. Buns, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Dr. Buns: Ich bin mit Zahnmedizin groß geworden. Meine Großmutter hat 1928 ihre erste Praxis eröffnet, mein Vater ist Zahnmediziner und ich habe seit meinem sechsten Lebensjahr mitgeholfen, wenn die Zeit es erlaubte. Der Umgang mit Patienten, das filigrane Handwerk und der vielseitige Tagesablauf sind nur einige Aspekte, die ich an meiner Tätigkeit sehr schätze.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Dr. Buns: Ganz klar, die Arbeit mit den Patienten. Das Erarbeiten von Lösungen, die Entwicklung vom ersten Gespräch bis zum endgültigen Einsetzen. Das gute Gefühl, etwas „geschaffen“ zu haben und so zu einer höheren Lebensqualität beigetragen zu haben. Die größte Herausforderung ist sicherlich die immer größer werdende Bürokratie, die uns immer weniger Zeit für unsere Patienten, Familien und Freunde lässt.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Dr. Buns: Da sind im wesentlichen Parodontitis und Kiefergelenksprobleme zu nennen. Die Parodontitis ist eine chronische lebenslange Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie macht den sehr regelmäßigen Besuch beim Spezialisten und der Mundhygienikerin notwendig, um den Fortgang der Erkrankung einzudämmen oder sogar aufzuhalten. Bei Kiefergelenksproblemen sind oft Schienentherapien mit physiotherapeutischer Betreuung notwendig, um die Beschwerden einzudämmen. Das kann dauern und erfordert Durchhaltewillen bei den Patienten.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Dr. Buns: Die Patienten müssen selbst entscheiden, welchem Behandlungspfad sie folgen möchten. Unsere Aufgabe ist es, aufzuklären, zu beraten und Optionen aufzuzeigen. Insofern schaue ich, inwieweit die Wünsche der Patienten in eine sinnvolle Planung einzubeziehen sind und baue dies gegebenenfalls ein. Wenn sich die Wünsche der Patienten nicht umsetzen lassen, sollte man vielleicht auch einfach mal „nein“ sagen und nichts tun.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Dr. Buns: Ich würde die Bürokratie reduzieren und versuchen, mehr Zeit mit den Patienten zu verbringen als mit der immer mehr werdenden Verwaltung.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Dr. Buns: Ich denke, dass wir uns in allen Bereichen immer weiter verbessern können. Konkret ist es die Ansprache an die Patienten, die klarer und einfacher werden könnte.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Dr. Buns: Wir verfügen über digitales Röntgen sowie ein 3-dimensionales DVT, ein Behandlungsmikroskop, einen Scanner, mit dem wir abdruckfrei Kronen und Brücken fertigen können (Cerec), ein digitales Labor mit eigener Fräsmaschine sowie eine umfangreiche Apparatur, um die Kiefergelenksbewegungen computergestützt aufnehmen zu können. Sinnvolle Technik wird von uns laufend ausgebaut und erweitert.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Dr. Buns: Oh ja, einige. Ein besonderes Ereignis verbinde ich mit einer Patientin, die sich am Anfang kaum in den Behandlungsraum traute. Wir konnten ihr Vertrauen wieder so herstellen, dass wir keine vier Monate später eine umfangreiche Zahnersatzbehandlung mit Implantaten fertigen konnten. Das haben wir alle bei der ersten Beratung nicht vorhergesehen. Heute, ca. 10 Jahre später, kommt die Patientin immer noch und jedes Mal bringt sie dem Team etwas mit.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Buns: Parodontitis ist die aktuell am schwersten zu kontrollierende zahnmedizinische Erkrankung. Die Patienten können viele Probleme jetzt und in der Zukunft vermeiden, wenn Sie regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen.
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