Das jameda-Interview: 8 Fragen an Herr Christian Oster

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Christian Oster interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Anästhesist und Intensivmediziner.

jameda: Herr Christian Oster, was hat Sie motiviert, Arzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Christian Oster**😗* Den Wunsch, Arzt zu werden, hatte ich mit etwa 16 Jahren. Der Vater eines Freundes war Anästhesist. Seine Erzählungen haben mich fasziniert.
Nachdem ich als Zivildienstleistender meine Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht habe, stand mein Berufsziel endgültig fest: Anästhesist und Intensivmediziner.

In vielen interessanten Jahren in diesen Bereichen fehlte mir allerdings immer die Chance, Patienten längerfristig zu begleiten und nachhaltige Veränderungen im Gesundheitsverhalten bewirken zu können.

So kam ich zur Allgemeinmedizin und letztlich zur Osteopathie.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?Herr Christian Oster: Mein langjähriger Schwerpunkt war die Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Vor allen Dingen an den letztgenannten Bereichen finde ich herausfordernd, in kurzer Zeit genau die richtigen Entscheidungen zu treffen und die geeigneten Mittel einzusetzen.

An der Allgemeinmedizin begeistert mich vor allem, präventiv tätig sein zu können und mit den Patienten gemeinsam zu den individuell bestmöglichen Entscheidungen zu kommen.

Die Osteopathie ist ein Bereich mit einem wahnsinnig großen Potential. Hier kann man als Arzt tatsächlich wieder einmal mit den eigenen Händen diagnostizieren und behandeln – eine Option für erstaunlich viele Krankheitsbilder und Situationen.

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jameda:** Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Christian Oster**😗* Ich hatte das Glück, in den ersten Jahren meiner Anästhesie-Ausbildung einige menschlich und fachlich hervorragende Oberärzte zu haben, die mich sehr geprägt haben.

Bezüglich der Osteopathie konnte einer meiner Weiterbilder in der Allgemeinmedizin mein Interesse leicht wecken – durch seine unglaublich positive Art und Energie, die sich auf seine Patienten und Mitarbeiter überträgt.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Christian Oster: Die Medizin wird auf der einen Seite immer spezialisierter. Auf der anderen Seite wird die Zeit, die man für Patientenkontakte hat, immer kürzer.

Ich denke, die Patienten brauchen zunehmend einen Lotsen durch das System, der die Therapiemöglichkeiten einzuordnen hilft. Ein Lotse, zu dem die Patienten auch wieder kommen können, wenn die sonstige fachärztliche Therapie ausgeschöpft scheint.

Gerade hier sehe ich den Ansatz der Allgemeinmedizin und der Osteopathie: den Menschen mit seinem Problem ernst nehmen und die bestmögliche Lösung unter Einbeziehung komplementär-medizinischer Therapien finden.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Christian Oster: Diese Frage sollten Sie meinen Patienten stellen. Ich hoffe, eine der Antworten ist: Ich fühle mich ernst genommen und sicher.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Christian Oster**😗* Dass Sie alle Menschen mit allen Facetten sind.
Dadurch, dass wir als Ärzte die Patienten häufig in Ausnahmesituationen jenseits ihrer Komfortzone kennenlernen, ist es eine sehr intensive Art menschlichen Miteinanders.

Richtig eingesetzt im Sinne einer guten Arzt-Patienten-Beziehung profitieren die Patienten, aber auch der Arzt, auf einer Ebene irgendwo zwischen persönlich und professionell.
Ich denke, in der Form gibt es das nur in der – guten – Medizin.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Christian Oster: Es gibt einige, interessanterweise bis vor einigen Jahren vor allem in der Notfallmedizin, obwohl hier die Kontaktzeiten ja naturgemäß sehr kurz sind.

Seit ich allgemeinmedizinisch tätig bin, ist der Kontakt zu den Patienten deutlich länger, häufiger und intensiver geworden. Hier sehe ich eigentlich täglich Patienten, deren Geschichte ich kenne. Daher sind die besonderen Patientenerlebnisse viel häufiger, als z. B. in der Anästhesie.

Dadurch, dass man in der Osteopathie lange Behandlungszeiten hat, ist hier der Kontakt noch einmal ganz anders. Osteopathie funktioniert auch meiner Meinung nach nur bei einer soliden Patient-Therapeuten-Beziehung.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?Herr Christian Oster: Unser Geist und unser Körper sind unsere wichtigsten Güter.
Wir sollten uns alle mit viel Eigenverantwortung und Selbstmanagement um die Gesunderhaltung beider kümmern.

In der Allgemeinmedizin in Kombination mit der Osteopathie sehe ich die beste Chance, Menschen bei diesem Bestreben zu unterstützen.

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