Sie zählt nach wie vor zu den beliebtesten Schönheits-OPs weltweit: die Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten. Doch was viele nicht wissen, man muss nicht immer Schnitte direkt an der Brust setzen, um die Implantate einzubringen. Es geht nämlich auch viel charmanter und schonender über einen kleinen Schnitt in der Achsel.
Zum einen bleibt die vergrößerte Brust nach der OP komplett narbenfrei. Denn die feinen Schnitte zum Einsetzen der Implantate werden in einer der natürlichen Beugefalten der Achselhöhle platziert. Diese verheilen aufgrund der dünnen Haut nach ca. drei bis sechs Monaten so gut, dass sie kaum mehr zu erkennen sind.
Zum anderen kommt ein absolutes High-Tech-Instrumentarium zum Einsatz, und zwar ein spezielles Endoskop mit HD-3-Chip-Kamera, Kaltlichtquelle und Absaugvorrichtung, das eine sehr detaillierte Sicht in das Innere der Brust ermöglicht. Der Chirurg erkennt an einem hochaufgelösten Display feinste Gefäße und Muskelgewebe. So kann er die Implantattasche bestens präparieren und das Implantat an richtiger Stelle positionieren. Das Risiko einer Blutung reduziert sich somit stark.
Durch Verwendung des sog. „Keller Funnels“ werden die Implantate ohne jeglichen Kontakt mit der Außenhaut über den kleinen Achselzugang eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen dünnen folienartigen Trichter, der ein einfacheres, schonenderes und keimfreies Einbringen der Silikonkissen ermöglicht.
Ein weiterer bedeutender Vorteil ist der vollständige Erhalt der Stillfähigkeit und Berührungsempfindlichkeit der Brust, da Brustdrüsengewebe nicht beschädigt wird.
Gewisse Grenzen, vor allem was die Implantatgröße anbelangt, sollte sich der Chirurg natürlich selbst setzen. Z. B. übergroße Implantate (900 ml und mehr), die der Gesundheit schaden können, sind für viele Ärzte ein No-Go.
An sich können über die Achsel sowohl runde als auch tropfenförmige (anatomische) Implantate bis zu einer vertretbaren Größe von 600 ml verwendet werden. Eine Platzierung oberhalb und auch unterhalb des Brustmuskels ist ohne Weiteres möglich. Die endoskopische Methode steht der klassischen Methode des Unterbrustschnittes (submammärer Zugang) also in keinem Fall nach. Sie hat vielmehr dahingehend noch den besonderen Vorteil einer ästhetisch und natürlich aussehenden Brust ohne Narben.
Im Falle eines notwendigen oder gewünschten Implantatwechsels oder einer Implantatentnahme kann dieser Eingriff durch einen spezialisierten Chirurgen auch über die Achselhöhle durchgeführt werden. So bleibt die Brust nach wie vor narbenfrei.
Gewisse Risiken gibt es natürlich bei jedem operativen Eingriff. Dessen sollte man sich stets bewusst sein. Eine detaillierte Risikoaufklärung vor der Operation ist hier das A und O.
Durch die Endoskopie-Unterstützung ist das Risiko einer auftretenden Blutung äußerst gering. Denn der Chirurg bekommt eine genaue Sicht in das Brustinnere und kann mögliche Blutungen mit einem Elektroskalpell direkt behandeln. Wundinfektionen können auftreten, sind aber durch eine geeignete Medikation gut zu therapieren.
Brustvergrößerungen mit Implantaten bergen ein geringes, aber nicht zu vernachlässigendes Risiko einer sogenannten Kapselfibrose. Auch kann es in sehr seltenen Fällen zu einem Implantatdefekt, beispielsweise in Form eines Risses, kommen. Die ersten Wochen nach OP muss unbedingt der Spezial-BH mit Stuttgarter Gürtel getragen werden. Dieses Vorgehen sorgt dafür, dass die Implantate an gewünschter Position bleiben und nicht verrutschen.
10-Jahres-Studienergebnisse an operierten Patientinnen zeigen überdurchschnittlich niedrige Komplikationsraten. So sind Risiken einer Nachblutung, Kapselfibrose oder Verrutschen von Implantaten weit unter dem Durchschnitt der weltweit durchgeführten Brustvergrößerungen über den klassischen Zugang in der Unterbrustfalte.
Hierfür gibt es mehrere Gründe. Die Möglichkeiten, sich als Facharzt in dieser Methode ausbilden zu lassen, sind äußerst rar. Vor allem in Deutschland und Europa gibt es kaum Ärzte, die diesen Eingriff in der Art durchführen, jahrelange Erfahrung damit haben und ihr Wissen an andere vermitteln. In Asien beispielsweise ist diese Technik besonders gefragt, da aufgrund der stärkeren Hautpigmentierung bei Asiatinnen Narben an der Brust deutlich erkennbar wären. Dort gibt es dementsprechend auch mehr Behandler.
Des Weiteren erfordert die Methode eine kostenintensive Investition zur Anschaffung der High-Tech-Endoskopie-Instrumente. Die Brustvergrößerung über die Achsel hat sich in den letzten Jahrzehnten so fortschrittlich weiterentwickelt und modernisiert, dass das Verfahren mittlerweile äußerst sicher ist. Früher, als es noch kein geeignetes Endoskop hierfür gab, wurden die Implantate „blind“ eingesetzt, also ohne Sicht in das Brustinnere. Deshalb bestehen leider immer noch einige Vorurteile gegenüber der axillären Methode, die aber mittlerweile völlig unbegründet sind.
Die endoskopische Brustvergrößerung ist nun auch in Europa auf dem Vormarsch und überzeugt immer mehr Frauen, die den Wunsch nach einer schönen, größeren Brust ohne störende Narben haben.
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