Artikel 19/09/2016

Hashimoto-Thyreoiditis: Wie die naturheilkundliche Behandlung abläuft

Team jameda
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Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse am Hals, die die Schilddrüsenhormone T4 und T3 bildet. Diese Hormone sind für die Aktivierung vieler Stoffwechselvorgänge wichtig. Bei einem Schilddrüsenhormonmangel (Hypothyreose) kommt es deshalb zu Müdigkeit, Erschöpfung, Lustlosigkeit, Frieren, Verstopfung, Gewichtszunahme, Schwellungen und Haarausfall.

Eine häufige Ursache für die Unterfunktion der Schilddrüse ist eine Autoimmunerkrankung, die Hashimoto-Thyreoiditis. Dabei bildet das Immunsystem Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe, wodurch es zu einer nicht-infektiösen Entzündung der Hormondrüse kommt. Diese Entzündung bleibt lange symptomlos.

Schulmedizinische vs. naturheilkundliche Therapie

Die konventionelle („schulmedizinische“) Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis besteht zunächst aus Abwarten. Erst wenn das Schilddrüsengewebe durch die Entzündung weitgehend zerstört ist – was der Arzt im Ultraschallbild der Schilddrüse sehen kann – und es dadurch zu einem Hormonmangel kommt, beginnt die Ergänzung des Schilddrüsenhormons L-Thyroxin.

Demgegenüber setzen naturheilkundliche Strategien, die auf den amerikanischen Schilddrüsen-Spezialisten Datis Kharrazian, Izabella Wentz und Susan Blum beruhen, viel früher an.

Dabei versucht man, bereits die Entzündung der Schilddrüse einzudämmen und die Autoimmunreaktion – den sinnlosen Angriff des Immunsystems auf den eigenen Körper – zu stoppen, bevor es zu größeren Zerstörungen der Schilddrüse kommt.

Woher kommt die Autoimmunreaktion aus naturheilkundlicher Sicht?

Die naturheilkundliche Erklärung für die Entstehung der Hashimoto-Erkrankung ist folgende: Durch das schilddrüsenstimulierende Hormon Thyreotropin, kurz TSH genannt, kommt es unter Verwendung von Jod und der Aminosäure Tyrosin zur Bildung des Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4). Das ist eine recht toxische Reaktion, denn dabei entsteht Wasserstoffperoxid.

Diese Substanz muss wiederum entgiftet werden, woran Selen, Zink, Glutathion und die Superoxiddismutase beteiligt sind. Wenn die Entgiftung nicht optimal abläuft, kommt es zu einer entzündlichen Reizung der Schilddrüse.

Das Immunsystem schreitet ein und greift möglicherweise auch die Schilddrüse selber an. Damit beginnt die Autoimmunreaktion – und der Angriff gegen den eigenen Körper. Welcher Anteil der Abwehrzellen überreagiert, lässt sich anhand einer speziellen Blutprobe ermittelt.

Manchmal ist die Angelegenheit allerdings komplizierter. Auch Entzündungen im Darm, zum Beispiel eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom), oder Reaktionen auf Gluten, Milch, Soja oder Ei können einen Autoimmunangriff auf die Schilddrüse verursachen.

Außerdem können Belastungen mit Schwermetallen und Störungen der anderen Hormone, zum Beispiel des Gelbkörperhormons Progesteron und der Stresshormone, zu Schilddrüsenentzündungen führen.

Wo setzt die naturheilkundliche Behandlung an?

Der erste Schritt einer naturheilkundlichen Therapie besteht darin, die Entgiftung der Schilddrüse zu unterstützen und die Produktion der Schilddrüsenhormone zu erleichtern. Dazu untersucht der Arzt, ob alle für eine gesunde Schilddrüsenfunktion erforderlichen Vitalstoffe vorhanden sind.

Fehlregulierte Immunzellen, die den eigenen Körper attackieren, lassen sich mit pflanzlichen Mitteln beruhigen. Des Weiteren fahndet der Arzt nach hormonellen Mangelzuständen - auch im Bereich der Geschlechtshormone (v.a. Progesteron) und der Nebennierenhormone.

Vor allem chronischer Stress kann der Schilddrüse und den anderen Hormondrüsen erheblich zusetzen – in Form einer Nebennierenerschöpfung (Adrenal Fatigue-Syndrom), wie man sie häufig beim Burnout-Syndrom oder seinen Vorstadien findet.

Insofern spielen stressregulative Maßnahmen und ein Ausgleich stressbedingter Mangelzustände im Vitalstoffbereich eine wichtige Rolle bei der Hashimoto-Behandlung. Bei Verdauungsstörungen, aber auch bei Menschen ohne Darmbeschwerden, sollte der Arzt eine Abwehrreaktion des Darm-Immunsystems abklären.

Bei auffälligen Befunden kann es hilfreich sein, intolerante Nahrungsmittel auszulassen. Die Abdichtung und Immunmodulation mit natürlichen Mitteln spielt ebenfalls eine Rolle.

Der ganzheitliche Ansatz macht es möglich, die Symptome auf sanfte Weise zu lindern, die Schilddrüse zu schützen und ihre Funktion wiederherzustellen. Möglicherweise kann der Patient schließlich auf eine Ersatztherapie mit Schilddrüsenhormonen verzichten oder deren Wirksamkeit zumindest verbessern.

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