Team jameda
Harnstoff ist das Endprodukt des Eiweiß-Stoffwechsels. Er wird aus dem mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiß in der Leber gebildet. Pro Tag fallen beim Erwachsenen auf diese Weise etwa 16 g Harnstoff an, die über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden werden.
Die Menge an Harnstoff im Blut hängt davon ab, wie viel davon über die Niere ausgeschieden wird und wie viel im Stoffwechsel aus Eiweiß gebildet wird. Bei sehr eiweißreicher Ernährung (viel Fleisch, Milch und Milchprodukte, viel Ei und Hülsenfrüchte) steigt der Harnstoffwert innerhalb des Normbereichs an. Erst wenn die Niere aufgrund einer Erkrankung langsamer und weniger effektiv arbeitet und den anfallenden Harnstoff nicht mehr entsorgen kann, steigt der Blutspiegel über das normale Maß hinaus an. Allerdings kann die Niere ihrer Aufgabe auch bei Bestehen einer Nierenerkrankung sehr lange nachkommen, ihre Arbeitsleistung lässt erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Schädigung nach. Nierenerkrankungen verlaufen häufig schleichend, d.h. sie verursachen oft keinerlei Beschwerden und täuschen damit einen nicht vorhandenen Gesundheitszustand vor.
Der Harnstoffwert dient hauptsächlich zur Kontrolle der Therapie einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung. Dabei kann er Auskunft darüber geben, ob die Diät angemessen ist und ob sich der Patient an die Diätvorschriften gehalten hat.
Um Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und damit möglichen Nierenschäden rechtzeitig vorbeugen zu können, ist es wichtig, die Nierenwerte kontrollieren zu lassen. Wer zu Blasen- oder Nierenerkrankungen neigt, sollte diese Werte regelmäßig überprüfen lassen!
Die normalen Harnstoffwerte im Blut sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Und nicht nur das. Sie unterscheiden sich auch bei den einzelnen Analysegeräten. Der Fachmann sagt, sie sind abhängig von der verwendeten Analysemethode. Fragen Sie deshalb dort, wo Ihre Werte bestimmt wurden, nach, welche Ergebnisse für das dort verwendete Analysegerät als normal gelten und wie Ihre persönlichen Werte zu beurteilen sind.
Männer haben in der Regel höhere Werte als Frauen. Bei Kindern und schwangeren Frauen findet man meist niedrigere Werte. Bei beiden wird mehr Eiweiß für Wachstum und Entwicklung gebraucht; es fällt damit auch weniger Harnstoff als ‘Abfall’-Produkt an.
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