Team jameda
Eine Gewebeveränderung der Vaginalschleimhaut bleibt in den meisten Fällen lange Zeit ohne spürbare Krankheitszeichen. Umso wichtiger ist die jährliche Untersuchung beim Gynäkologen, so dass Krebsvorstufen rechtzeitig behandelt werden.
Unterteilung je nach Schweregrad in VAIN I, II und III
Eine vaginale intraepitheliale Neoplasie (VAIN) liegt vor, wenn sich in den oberen Zellschichten der Vaginalschleimhaut, dem Vaginalepithel, neues atypisches Gewebe bildet. Es können drei Schweregrade unterschieden werden: VAIN I bezeichnet eine geringe, VAIN II eine mittelgradige Veränderung. Bei VAIN III ist das gesamte Epithel stark betroffen. Diese Veränderung stellt eine Vorstufe zum Vaginalkrebs dar.
Was führt zu VAIN und Vaginalkrebs?
Die Ursachen für eine intraepitheliale Neoplasie sind weitgehend ungeklärt. Als begünstigende Faktoren, auch für die Weiterentwicklung zu Vaginalkrebs, gelten ein geschwächtes Immunsystem, eine Ansteckung mit Humanen Papillomaviren vom Hochrisikotyp 16 und 18 sowie andere Neoplasien im Urogenitalbereich. Auch langanhaltende Druckbelastung z. B. durch einen Scheidenpessar, wiederkehrende Entzündungen, Feigwarzen und ein Gebärmuttervorfall könnten die Entstehung von Neoplasien fördern.
VAIN tritt bei Frauen ab 40 auf
Die vaginale intraepitheliale Neoplasie ist sehr selten, etwa zwei von einer Million Frauen sind davon betroffen. Meist tritt eine VAIN I und II im Alter von 40 bis 50 auf, für VAIN III liegen die meisten Fälle bei 61 Jahren. Etwa 5 % dieser Gewebeveränderungen entwickeln sich zu Vaginalkrebs.
Durch jährliche Vorsorgeuntersuchungen Veränderungen erkennen
Betroffene Frauen bemerken geringe Gewebeveränderungen lange Zeit nicht, da diese symptomlos verlaufen. Vaginalkrebs dagegen kann sich durch Ausfluss und unregelmäßige Blutungen anzeigen. Neoplasien werden meist bei einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung entdeckt. Der Arzt prüft dabei Vagina und Muttermund mittels eines Scheidenspiegels oder auch mit einer Art Lupe (Kolposkop) und macht einen Abstrich. Atypisches Gewebe kann durch verschiedene Anfärbemethoden, z. B. mit Essigsäure, Toluidinblau, Jodtinktur oder Pap-Färbung, erkannt werden.
Behandlung: Zytostatische und immunmodulierende Wirkstoffe, Laser, Operation
Die Stadien VAIN I und II werden zunächst vom Arzt engmaschig kontrolliert. Bei Verschlechterung wird das veränderte Gewebe medikamentös mit zytostatischen oder immunmodulierenden Wirkstoffen behandelt, es kann auch durch Laser oder Vereisung (Kryotherapie) entfernt werden. Liegt eine VAIN III vor, wird zunächst geprüft, ob die Gewebeveränderung tatsächlich nur auf die Epithelschicht begrenzt ist. Solch ein Krebs am Ursprungsort (carcinoma in situ, CIS) ist ein Tumor im Frühstadium, der noch nicht in andere Gewebeschichten vorgedrungen ist und somit nicht in andere Organe streut. Das veränderte Gewebe wird medikamentös oder chirurgisch behandelt. Bei wiederkehrenden oder großflächigen Veränderungen müssen Teile der Scheidenwand entfernt werden.
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