Im menschlichen Darm, dessen Oberfläche rund 500 m² beträgt, leben rund 100 Billionen Darmbakterien in Symbiose miteinander. Erfahren Sie, warum ein gesunder Darm für einen gesunden Körper so wichtig ist und wie die Darmtherapie aussieht.
Ein gesunder Darm hat die Aufgabe, Nahrung aufzunehmen, über die Enzyme aufzuspalten und zu transportieren. Des Weiteren produzieren die Darmbakterien Vitamin B1, B2, B12 und Vitamin K, die Ins Blutsystem abgegeben werden, um wichtige biochemische Aufgaben zu erfüllen und um die Zellen mit Information zu versorgen.
Unser Darm hat auch ein eigenes Nervensystem und bildet das wichtige Hormon Serotonin, das emotionale Vorgänge reguliert. Rund 97 % des Serotonins entsteht im Darm und nur 3 % im Gehirn. So können seelisch-geistige Störungen wie Depression, ADHS, Manie oder manische Depression über den Darm behandelt werden.
Weitere Aufgaben sind die Immunmodulation über antikörperbildende Blutzellen, die sich im Dünndarm und im Wurmfortsatz des Blinddarms befinden. Von der Darmflora werden auch Fettsäuren wie Butyrat, Essigsäure und Propionsäure gebildet.
Es gibt viele Faktoren, die die Mikrobioma, also die Bakterienflora des Darmes, beeinflussen. Dazu gehören die Epigenetik, der Lebensstil, der Genotyp, die Umweltfaktoren, die Ernährung und das Immunsystem. Die Epigenetik bestimmt, wie aus identischer DNA unterschiedliche Zellen und somit auch unterschiedliche Schleimhautzellen des Darms entstehen.
Je nachdem wie gesund der Lebensstil oder der Beruf, die Partnerschaft, die Familie und die Freizeit gelebt wird, wirkt sich auch die Darmgesundheit positiv oder negativ aus.
Man unterscheidet zwischen 3 Genotypen der Darmflora, die unterschiedlich verstoffwechseln und Nahrung verarbeiten. Typ1 ist die Gattung der Bacteroides, Typ 2 die Prevotella und Typ 3 die Gattung der Ruminococcus.
Typ 1 nutzt die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten und Proteinen und bildet verstärkt Vitamine B2, B5, B7 und Vitamin C. Typ 2 reguliert den Glucose-Protein-Abbbau und die Bildung von Vitamin B 1 und Folsäure. Typ 3 reguliert über bestimmte Transportkanäle ebenso den Glucoseabbau.
Umweltfaktoren wie Nanopartikel in der Luft, Schwermetalle, Aluminium und Gase, kohlenhydratreiche, hyperallergene Nahrung, IGg Antikörper induzierte Immunreaktionen und zu viele tierische Eiweiße fördern Entzündungen und wirken sich negativ auf die Darmflora und die Darmschleimhaut aus.
Wenn unverdaute Nahrung in den Dickdarm gelangt, bilden Darmbakterien und Hefepilze Fäulnisseiweiße. Es kommt zu einer Darmflorastörung, manchmal auch zum „Leaky Gut Syndrom“, also einer durchlässigen Darmwand. Die Folgen können chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder auch Colitis Ulcerosa sein.
Im Darm sitzen 80 % unseres Immunsystems, das durch Nahrungsmitteltoxine wie Konservierungsstoffe, Süßstoffe, Glutamat, Farbstoffe, Aspartam, Nitrite sowie durch Insektizide und Pestizide geschwächt und zerstört werden kann.
Durch eine sinnvolle, labordokumentierte Darmtherapie mit effektiven Mikroorganismen wie z.B. mit Lactobaziellenstämme, Bifidobakterienstämme oder Bacteroides, kann die Gesamtdarmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Darmschleimhaut und das Darmimmunsystem kann z.B. mit Colostrum, Broccoli-Extrakt, Ficin und Hericium Erinaceus (Yamabushitake) unterstützt werden.
Ebenso kann die Darmschleimhaut und das Darmimmunsystem mit L-Alanyl-L-Glutamin, Phosphatidylcholin und Methylsulfonylmethan (MSM) aufgebaut werden. Eine individuelle Ernährungstherapie ist neben einer Darmbehandlung immer die Basis, um das Gesamtimmun- und Verdauungssystem gesund zu erhalten.
Durch die Neubesiedlung der Darmflora mit gesunden Darmbakterien werden auch Vitamine und Enzyme neu gebildet. Auch neue Immunzellen entstehen.
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