Team jameda
Neben der Behandlung mit einer konventionellen festen Zahnspange lassen sich Fehlstände der Zähne oder lückenhafte Zahnreihen mithilfe durchsichtiger Zahnschienen, sogenannten Alignern, begradigen. Dabei gilt diese Therapie in geeigneten Fällen als kosmetisch ansprechende, simple und angenehme Variante.
Ohne dieses berechtigt vorteilhafte Image der Schienenbehandlung zu schmälern, soll der vorliegende Text detailliert auf verschiedene Facetten der Alignertherapie eingehen, über die interessierte Patienten zu Beginn aufgeklärt werden sollten. Hervorragende kieferorthopädische Ergebnisse lassen sich nur mit gut informierten und kooperativen Patienten realisieren.
Ein reibungsloser Ablauf der Therapie setzt voraus, dass der Patient die Aligner mindestens 22 Stunden am Tag trägt. Zum Zähneputzen und Essen sollten die Schienen herausgenommen werden, da sie sonst zerkratzen und ihre Unsichtbarkeit verloren gehen kann.
Wird die vorgegebene Tragedauer nicht eingehalten, können sich die Zähne nicht wie geplant bewegen und die Behandlung verzögert sich. Wenn die Schienen zu unregelmäßig getragen oder gar zeitweise komplett vergessen werden, kann der Behandler für den geplanten Verlauf der Therapie nicht garantieren. Außerdem können auch die Kosten steigen.
Während der Eingewöhnungsphase in den ersten Tagen und Wochen ist die normale Aussprache eingeschränkt und das Fremdkörpergefühl muss überwunden werden. Nach der ersten Sitzung sind in regelmäßigen Abständen Termine beim Zahnarzt notwendig, um den Fortschritt der Behandlung zu kontrollieren und die jeweils nächsten Schienen einzusetzen oder mitzugeben.
Während der kompletten Behandlungsdauer ist eine hervorragende Mundhygiene unerlässlich. Entkalkungen, Karies und Zahnfleischerkrankungen können nur durch eine strenge Zahnpflege vermieden werden. Je nach Patient und Behandlungsdauer bietet sich ein drei- bis sechsmonatiger Recall für die professionelle Zahnreinigung an.
Für den initialen Behandlungstermin wird mehr Zeit eingeplant als für die Folgetermine, denn hier werden notwendige Behandlungsschritte vor der ersten Schiene durchgeführt.
In den meisten Fällen werden zur Verbesserung der Beweglichkeit kleine Kunststoff-Attachments auf den Zähnen angebracht. Sie sind wenige Millimeter klein und zahnfarben, sodass sie ebenfalls weitestgehend unsichtbar bleiben. Zusätzlich muss zum Bewegen der Zähne oft ein Platzmangel überwunden werden.
Während der Behandlung selbst wird bereits automatisch Platz gewonnen, indem der Zahnbogen ausgeformt wird. Genügt das nicht, wird darüber hinaus Platz zwischen den einzelnen Zähnen geschaffen, indem vorsichtig Zahnschmelz im Zahnzwischenbereich abgetragen wird. Dabei können ohne Bedenken 0,1-0,3 mm Schmelz pro Zahnseite entfernt werden.
Da der Zahnschmelz nach dem Substanzabtrag poliert und fluoridiert wird, werden die Zähne nicht kariesanfälliger. Trotzdem ist hier eine gesteigerte häusliche Mundhygiene gefragt, bei der die Zähne einmal wöchentlich mit einem Fluoridlack überzogen werden sollten.
Insbesondere am Anfang des üblichen 14-tägigen Tragezyklus einer Schiene fällt die Ein- und Ausgliederung schwerer als sonst. Je mehr Attachments angebracht wurden, desto größer die Funktionsstörung. Stehen die Zähne exakt so wie von der aktuellen Schiene vorgegeben, fällt die Ein- und Ausgliederung leichter und es kann zeitnah zur nächsten Schiene übergegangen werden.
Des Weiteren können die Zähne durch die ungewohnten Strapazen empfindlicher für Kälte, Wärme oder Belastung werden. Das legt sich jedoch nach kurzer Dauer wieder.
Die am Anfang der Behandlung veranschlagte Behandlungsdauer kann in den meisten Fällen eingehalten werden. In Einzelfällen müssen jedoch Nachkorrekturen vorgenommen werden, wenn der ein oder andere Zahn noch nicht perfekt im Zahnbogen steht.
Wenn die Zähne perfekt stehen und der Patient zufrieden ist, werden sämtliche Attachments entfernt, die Zähne poliert und die Retainer angebracht. Der Patient muss sich hier auf einen längeren Termin einstellen.
Um die korrigierte Zahnstellung zu konservieren, sollten die Zähne aneinander fixiert werden, da sie sich sonst zeitlebens wieder verschieben könnten. Abnutzung der Zähne, Muskeleinwirkung der Mimik und Zunge und physiologische Zellerneuerung des Knochens und sämtlicher beteiligter Gewebe sind drei Beispiele für Faktoren, die das begünstigen. Die Zähne werden entweder durch eine herausnehmbare nächtliche Retainerschiene oder durch einen festsitzenden Retainer fixiert. Er wird mit Kunststoff gaumen- bzw. zungenseitig an den Zähnen befestigt.
In seltenen Fällen kann es während oder in Folge einer kieferorthopädischen Behandlung durch unsachgemäße Krafteinwirkung auf den Zahn zu Wurzelresorptionen kommen.
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