Das jameda-Interview: 9 Fragen an Frau Georgiana-Ariana Welther

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Georgiana-Ariana Welther interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Welther, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Welther: Da meine Mutter Zahnärztin ist und mein Vater ihr Zahntechniker war, bin ich quasi in einer Zahnarztpraxis aufgewachsen. Da blieb mir ja gar nichts übrig, als mich in diesen Beruf zu verlieben. Die Zahnmedizin ist abwechslungsriech und hat viele verschiedene Gebiete, die auch verschiedene Fertigkeiten vom Arzt erfordern. Am meisten begeistert mich jedoch die ästhetische Zahnheilkunde. Da ich Perfektionistin bin und auch ziemlich detailverliebt, bereiten mir ästhetische Arbeiten die größte Freude. Ganz zu schweigen von den Patienten, die nach der Behandlung glücklich lächelnd und mit frischem Selbstbewusstsein die Praxis verlassen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Welther: Aktuell verfolge ich mein Ziel in naher Zukunft zertifizierte Spezialistin für Ästhetische Zahnheilkunde zu werden. Des Weiteren lege ich großen Wert auf die Behandlung von Angstpatienten. Während meiner Tätigkeit im zahnärztlichen Notdienst der Goethe Universität Frankfurt sind mir viele Angstpatienten begegnet, die notwendige Behandlungen leider unnötig lange aufschieben und anschließend mit Schmerzen zu uns kommen. Solche Situationen gehen mir natürlich auch persönlich nahe. Diesen Patienten ihre Ängste zu nehmen und ihnen mit der Behandlung auch ein Stück mehr Lebensqualität zu geben, sind meiner Meinung nach zwei der bedeutsamsten Dinge, die Zahnärzte tun können.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Welther: Offensichtlich meine Mutter. Vor allem ihre zwischenmenschliche Beziehung zu ihren Patienten ist einzigartig. Sie kennt all ihre Stammpatienten in- und auswendig und bei ihr stand stets der Patient als Mensch im Vordergrund und ganz sicher nicht die Wirtschaftlichkeit. Ein Merkmal unserer Praxis ist die Verbindung von Erfahrung, patientenorientierter Behandlung und modernen Methoden der Zahnmedizin.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Welther: Die Corona-Krise ist allgegenwärtig und hat natürlich auch die Zahnarztpraxen stark getroffen. Denn Zahnärzte mag sowieso niemand. Jetzt hat man sogar eine Ausrede nicht hinzugehen. Ich kann nur die Gelegenheit nutzen um den Lesern zu versichern, dass die Hygienestandards an Zahnärzte schon immer auf höchstem Niveau waren und wir nun all unsere Maßnahmen verschärft und zusätzliche eingeführt haben. Unter anderem minimieren wir den Kontakt von Patient zu Patient indem wir zwischen den Terminen genügend Zeit einplanen, desinfizieren täglich mehrmals alle Flächen und Türgriffe und tragen ununterbrochen Mund-Nasen-Schutz.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Welther: Die Zahnmedizin hat bereits große Veränderungen hinter sich. So lag vor 20 Jahren der Fokus sehr auf Zahnersatz. Heutzutage gibt es zahllose neue Möglichkeiten, die vor allem den Zahnerhalt in den Vordergrund stellen. Das ist auch genau richtig so, denn nichts ist besser als der eigene Zahn. Ich denke der Trend wird auch weiterhin in Richtung Zahnerhalt gehen. Verbesserte Materialien mit noch längerer Haltbarkeit und Verträglichkeit, innovative Behandlungstechniken, die Effizienz und Erfolg von Therapien auf annähernd 100 % steigern.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Welther: Da muss ich eine Patientin zitieren. Sie kam zur Zahnreinigung und Füllungstherapie zu mir und war ganz verblüfft, dass nichts weh tut oder unangenehm ist (ganz ohne Spritze). Sie sagte, das kenne sie gar nicht. „Beim Zahnarzt muss man doch Schmerzen haben?“, sagte sie. Ich glaube, das denken viele Patienten und das finde ich ein Ding der Unmöglichkeit. Der Zahnarztbesuch muss nicht unangenehm sein oder wehtun. Das möchte ich gerne meinen Patienten beweisen. Tatsächlich nicken mir auf dem Stuhl regelmäßig Patienten ein, was mich lustigerweise stolz macht.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Welther: Ich gebe mir Mühe, dass jeder meiner Patienten die Praxis zufrieden verlässt. Dennoch gibt es Behandlungen, die sehr zeitintensiv und anstrengend für den Patienten sind und auch mehrere Sitzungen benötigen. Daher schätze ich sehr die Geduld und Mitarbeit meiner Patienten und nach abgeschlossener Behandlung ein paar hübsche Blumen zu bekommen, bereitet immer Freude.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Welther: Vor nicht all zu langer Zeit habe ich einen Patienten zu Hause in seiner Seniorenwohnung behandelt. Er saß im Rollstuhl und um mehrere anstrengende Fahrten für ihn zu vermeiden, bin ich für die Behandlung einige Male zu ihm gefahren. Bei jedem Besuch kamen ihm vor Dankbarkeit fast die Tränen. Das werde ich nie vergessen. Einem Patienten mit einer einfachen neuen Prothese noch so viel Freude und Lebensqualität zu schenken, zeigt mir, dass ich den richtigen Beruf für mich gefunden habe.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Welther: „An apple a day keeps the doctor away.“

Zur Person:

• Studium an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main
• dreijährige Tätigkeit im zahnärztlichen Notdienst
• seit 2019 Tätigkeit in der Zahnarztpraxis Dr. Welther
• Ich bin diszipliniert und perfektionistisch, aber mache während der Behandlung gerne das ein oder andere Späßchen.

Zur Praxis:

Freundlicher Umgang mit unseren Patienten ist das A und O. Wir schaffen für Sie eine entspannte Atmosphäre in der Praxis und möchten, dass Sie sich wohlfühlen. Zögern Sie nicht uns Ihre Wünsche zu nennen.

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