Team jameda
Die Zeit vor Weihnachten nutzen viele, um es sich einmal so richtig gemütlich zu machen. Kerzen, eine schöne Tasse Tee und vielleicht noch eine Duftlampe machen den Advent erst schön. Doch Vorsicht! Bei diesen beliebten Adventsbräuchen verbergen sich viele Unfallquellen, gerade wenn Kinder im Haus sind. Das Gesundheitsspecial im Dezember gibt Tipps, wie Sie Unfälle im Advent vermeiden und was im Falle eines Falles zu tun ist.
Aufgepasst bei Duftlampen
Wenn es in der Wohnung nach Orange und Zimt riecht, verbreitet sich schnell weihnachtliche Stimmung. Doch damit dabei keine gesundheitlichen Probleme entstehen, sind ein paar Regeln zu beachten.
Bei einigen Modellen von Duftlampen werden reine ätherische Öle verwendet. In höherer Konzentration können die flüchtigen Substanzen bei Säuglingen und Kleinkindern die Schleimhäute reizen. Kinder unter drei Jahren sollten nicht mit den Dämpfen von Kampfer, Eukalyptus-, Thymian- und Pfefferminzöl in Kontakt kommen, da diese ätherischen Öle unter Umständen einen lebensgefährlichen Kehlkopfkrampf mit Atemnot auslösen können. Experten raten, auf Duftlampen und -kerzen ganz zu verzichten, wenn Menschen mit chronischen Atemwegerkrankungen wie Asthma im Haushalt leben. Die Fläschchen mit den Duftölen sollte man unbedingt vor dem Zugriff von Kindern schützen, am besten durch einen Verschluss mit Kindersicherung.
Auch Duftlampen, die mit bunten Lampenölen befüllt werden, bergen Gefahren. Durch ihr Aussehen und den leckeren Geruch werden Kleinkinder leicht verleitet, von der bunten Flüssigkeit zu kosten. Allerdings reicht schon ein kleiner Schluck oder auch nur das Saugen an einem Lampendocht, um Schäden auszulösen. Wenn beim Verschlucken etwas von dem paraffinhaltigen Öl in die Lunge gelangt, kann eine Lungenentzündung entstehen, die möglicherweise lebensbedrohlich ist. Um das Risiko für solche Unfälle zu reduzieren, dürfen Lampenöle seit einem guten Jahr nur noch in kleinen undurchsichtigen Behältern verkauft werden.
Erste Hilfe bei Vergiftungsfällen
Wenn Kinder versehentlich doch etwas von dem Duftöl verschluckt haben, sollten die Eltern auf keinen Fall Erbrechen auslösen. Dadurch können die Schäden noch größer werden. Besser ist es, Wasser oder Saft zu trinken zu geben. Auf das alte Hausmittel Milch sollte man ebenfalls besser verzichten. Rat weiß in solchen Fällen die nächste Giftinformationszentrale, die telefonisch kontaktiert werden kann. Bei Atemnot oder Krämpfen sollte umgehend der Notarzt verständigt werden.
Verbrennungen und Verbrühungen
Advent ist auch die Zeit der Kerzen und ausgedehnten Teestunden. Leiderkommt es dabei immer wieder zu Verbrennungen und Verbrühungen. Dazu braucht es nicht viel: Kleinkinder sind von Kerzen und Feuer schnell fasziniert und wollen das Licht näher untersuchen, wenn die Eltern nur kurz vom Tisch aufstehen. Und eine heiße Tasse mit Tee oder Kaffee ist schnell umgekippt.
Vermeiden lassen sich die meisten Fälle von Verbrennungen und Verbrühungen, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Dazu gehört etwa, Tassen und Teller mit heißen Flüssigkeiten immer in ausreichender Entfernung von der Tischkante abzustellen. Während man ein Kind auf dem Schoß hat, sollte man nichts Heißes essen oder trinken, denn schnell ist ein Becher durch eine unerwartete Bewegung aus der Hand geschlagen. Eine häufige Unfallquelle sind auch Tischdecken, an denen Kinder absichtlich oder unabsichtlich ziehen. Gerade bei kleinen Kindern sollte man auf Tischdecken deshalb besser verzichten.
Wenn Kerzen angezündet sind, sollte man das Kind nie aus den Augen lassen, auch nicht für einen vermeintliche winzigen Zeitraum. Um Experimente zu vermeiden, empfiehlt es sich auch, Streichhölzer und Feuerzeuge immer wegzuschließen.
Was tun bei Verbrennungen und Verbrühungen?
Falls es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einer Verbrennung oder Verbrühung kommt, ist schnelle Hilfe nötig. Wenn Kleidung brennt, muss sofort mit Decken das Feuer erstickt werden. Auch Wasser kann zum Löschen benutzt werden. Kleidung sollte schnell, aber vorsichtig entfernt werden. Bei Brandverletzungen ist es nicht immer möglich, die Kleidung vollständig zu entfernen.
Danach ist bei Verbrennungen und Verbrühungen Kühlung wichtig. Am besten benutzt man dazu fließendes Wasser, beispielsweise die Dusche. Das Wasser sollte nicht kälter als 15 Grad sein, damit keine Kälteschäden entstehen. Die Kühlung ist für mindestens 10 Minuten notwendig. Wenn bei Brandwunden Kleidung mit der verbrannten Stelle verklebt ist, leisten auch kalte feuchte Tücher gute Hilfe. Sie sollten allerdings häufig gewechselt werden.
Wann zum Arzt?
Kinderärzte empfehlen, mit Säuglingen und Kleinkindern nach der ersten Hilfe immer einen Arzt aufzusuchen oder die Notfallnummer 112 zu wählen. Großflächige oder sehr starke Verbrennungen oder Verbrühungen sind auch bei Erwachsenen immer ein Notfall. Sie lassen sich daran erkennen, dass sich auf einem weißlichen Wundgrund Blasen oder sogar Brandschorf bilden. Als großflächig gelten die Verletzungen bei Erwachsenen, wenn sie mehr als 10 Prozent der Körperoberfläche ausmachen - das entspricht etwa dem Zehnfachen der Handfläche.
So besser nicht
Immer noch halten sich einige Mythen hartnäckig, wie Brandwunden zu behandeln sind. Hausmittel wie Öl oder Mehl haben auf solchen Wunden nichts zu suchen. Sie können zu Infektionen führen. Aus dem gleichen Grund sollten Brandblasen auch nicht geöffnet werden. Besser ist es, die betroffenen Areale mit sterilen Kompressen oder speziellen Brandwundauflagen abzudecken. Verbände sind nicht nötig, wenn nur leichte Verbrennungen vorliegen. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass die Haut nur gerötet ist, sich aber keine Blasen gebildet haben.
Vorrat für die Hausapotheke
Um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein, empfiehlt sich eine kleine Grundausstattung für die Hausapotheke. Dazu gehören sterile Kompressen, Brandwundauflagen und elastische Mullbinden zur Fixierung. Ein Brand- und Wundgel kann bei kleineren Verletzungen bei der Wundheilung helfen.
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